FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Analysehaus Sentix zweifelt an der Nachhaltigkeit der jüngsten Erholung am deutschen Aktienmarkt. Geschäftsführer Manfred Hübner sprach in einer aktuellen Studie von einem "Rebound ohne Aufbruchstimmung". Die Erholung sei angesichts des zuvor gemessenen Pessimismus nicht unerwartet gekommen. Doch "inzwischen hat sich das Sentiment wieder neutralisiert, ohne dass eine neue Situation entstanden ist". Entsprechend gebe es immer noch keine Entscheidung über den mittelfristigen Trend.
Aus Branchensicht ist laut Hübner der Stimmungseinbruch bei Finanz- und Technologietiteln auffällig. Positiv erschienen dagegen die Aussichten für die Autowerte, "gegenüber denen die Anleger ihre Verweigerung nun aufgegeben haben". Aus langfristiger Perspektive seien sie im relativen Vergleich noch nie so positiv eingeschätzt worden, hob der Experte hervor. "Der Sektor verliert seinen Nimbus des geschmähten Schmuddelkindes und wird nun zum Liebling." Allerdings dürfte sich dies als Bürde für die weitere Kursentwicklung der Aktien erweisen.
Hübner verwies zudem darauf, dass Konsumgütertitel seit Anfang 2006 kontinuierlich an Zustimmung gewännen. Die aktuelle Sentix-Befragung zeige erneut einen starken Stimmungsimpuls, der aber ähnlich wie 2007 "ein wenig überzogen erscheint". Daher dürfte der Sektor vor weiteren Kursgewinnen etwas heiße Luft ablassen.
Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus.