FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen über die strukturellen Probleme in den Schwellenländern sind laut dem Vermögensverwalter Aberdeen übertrieben. Es komme angesichts des jüngsten Ausverkaufs bei Schwellenländer-Währungen zu einem wirtschaftlichen Anpassungsprozess, sagte Fondsmanager Devan Kaloo auf einem Fondskongress in Mannheim: 'Die Länder und die Börsenmärkte stellen sich auf weniger Kapital und langsameres Wachstum ein.' Im Zuge der Gewöhnung an die neuen Realitäten würden sich die Unternehmensgewinne und die Volkswirtschaften mittelfristig erholen.
Kurzfristig jedoch dürften sich die Erträge Kaloo zufolge weiter verhalten entwickeln. Die schwächeren Währungen führten zusammen mit weiteren Kapitalabflüssen aus den Emerging Markets und den Inflationssorgen zu steigenden Zinsen, die die Kredite verteuern. Zudem litten die Firmen in der Region unter der nachlassenden Dynamik in China. Allerdings gebe es nur wenig Anzeichen für einen Zusammenbruch des Finanzsystems in dem bedeutenden Schwellenland: 'Die Bankenbranche wird noch von Einlagen getragen und Wohnimmobilien werden kaum kreditfinanziert.'
Insgesamt beurteilte Kaloo die Perspektiven für die Emerging Markets weiter positiv: 'Die Schwellenländer wachsen noch immer schneller als die entwickelten Märkte'. Letztlich profitierten die Unternehmen von weitgehend intakten Fundamentaldaten. Zudem seien viele schlechte Nachrichten bereits in den Aktienkursen berücksichtigt./la/ag/rum