LONDON (dpa-AFX) - Die US-Bank JPMorgan sieht den Kursrutsch an Europas Börsen im Januar als Gelegenheit zum Ausbau von Aktienpositionen. Es sei eine gesunde Entwicklung, dass einige Marktakteure mit fortgesetzten Kursschwankungen rechneten und zum Risikoabbau rieten, schrieb Aktienstratege Mislav Matejka in einer Studie vom Montag. Die Fundamentaldaten blieben robust und auch die Charttechnik habe sich aufgehellt.
Insbesondere die Märkte in den Peripheriestaaten der Eurozone hielten sich gut, so Matejka weiter. Sie dürften sich weiter überdurchschnittlich entwickeln. Die Konjunktur in den Peripherieländern helle sich auf und es gebe Anzeichen einer Erholung in Europa.
Zudem signalisiert der Volatilitätsindex Vix laut Matejka wieder steigende Börsenkurse. Der Index habe nach den italienischen Parlamentswahlen vor einem Jahr, dem Ausverkauf von Staatsanleihen im Juni und dem Budgetstreit in den USA im Oktober weniger stark ausgeschlagen als in der vergangenen Woche, erinnerte der Experte. In den darauf folgenden Monaten hätten die Aktienmärkte jeweils deutlich zugelegt. Zudem seien die Risikoaufschläge bei Anleihezinsen zuletzt nicht annähernd so deutlich gestiegen, wie es die Vix-Entwicklung eigentlich impliziert hätte.
Aus Branchensicht dürften Bankenaktien am stärksten von einer Verbesserung der Konjunktur in Europa und einer Stabilisierung der Schwellenländer profitieren, glaubt der Experte. Zu seinen Favoriten gehören neben den Finanztiteln Unicredit (FSE:CRI) (AFF:UCG), ING (ASX:INGA) (FSE:INN), Barclays (ISE:BARC) (FSE:BCY) und Generali (ETR:ASG) (AFF:G) unter anderem der Elektronikkonzern Philips sowie der Autobauer Renault (FSE:RNL) (PSE:PRNO).