FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger haben laut den Experten von Sentix weiter viel Vertrauen in europäische Aktien. Wie robust die Lage in Europa sei, zeige auch die unterschiedliche Einschätzung im Vergleich zur Wall Street, schrieb Manfred Hübner, Analyst und Geschäftsführer des Analysehauses, in seiner aktuellen Studie.
So gehe das Schwächeln der US-Börse mit sinkenden mittelfristigen Markterwartungen einher - im Gegensatz zum Euroland. Der schwache Euro verhindere, dass die Wall Street einen nachhaltig negativen Eindruck auf Dax & Co. machen könne, erklärte Hübner weiter. Die Entwicklung der Gemeinschaftswährung scheine gemeinsam mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die "Lebensversicherung" für den Aktienmarkt zu sein.
Im Dax selbst bleibe es allerdings kurzfristig dabei, dass die Stimmung dem Kursanstieg nicht mehr ganz folgen könne. Diese so genannte "negative Divergenz" könne dem deutschen Leitindex den Start in den März etwas erschweren, so der Experte. Dazu passe eine leicht negative Historie für die erste März-Hälfte.
Aufpassen sollten die Anleger Hübner zufolge am Rentenmarkt. "Die aggressive Notenbankpolitik, die von den Anlegern auch weiterhin erwartet wird, leistet ganze Arbeit und führt zu einer Trendwende in den Inflationserwartungen", führte Hübner aus. Dies werde an den Zinsmärkten allerdings von den meisten Anlegern noch ignoriert, was für ihn ein ernstzunehmendes Risiko darstelle. Die Stimmung für den Euro sei extrem schwach, was die Währung kurzfristig stützen könnte. Für eine Trendwende spreche die Statistik allerdings noch nicht. Negative Stimmungen sind beim entsprechenden Sentix-Index in der Regel unmittelbare Indikationen für eine Kursverbesserung.
Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus.