😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Anleihemärkte erhöhen den Druck auf Spanien und Italien

Veröffentlicht am 26.06.2012, 19:42
ROM/MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lage an den Anleihemärkten Spaniens und Italiens hat sich am Dienstag erneut zugespitzt: Nachdem es abermals nur zu deutlich gestiegenen Zinsen möglich war, frisches Geld bei Investoren aufzunehmen, schossen die Renditen an den Sekundärmärkten weiter in die Höhe. Die Erwartungen der Finanzmärkte an den kommenden EU-Krisengipfel schwinden unterdessen. Die Hoffnungen auf einen großen Wurf scheinen bereits zwei Tage vor dem Auftakt des Spitzentreffens nahezu verflogen.

Wie kritisch Anleger die Euro-Schwergewichte Spanien und Italien derzeit bewerten, zeigt sich an der Entwicklung im relativ kurzen Laufzeitbereich von zwei Jahren: Seit Wochenbeginn legten die Renditen dort bis zum Nachmittag um 0,88 beziehungsweise 0,78 Prozentpunkte auf 5,21 und 4,68 Prozent zu. Im Fall Italiens handelt es sich auf Sicht von zwei Tagen um den steilsten Anstieg seit Anfang November, damals drohte das Land unter Ex-Premier Silvio Berlusconi jegliches Vertrauen bei Anlegern zu verspielen.

ZINSEN VERDREIFACHTEN SICH

Am Kapitalmarkt konnten sich Spanien und Italien am Dienstag abermals nur zu stark verschlechterten Bedingungen frisches Geld beschaffen. So verdreifachten sich die Zinsen, die Anleger verlangten, bei einem spanischen Dreimonatspapier nahezu. Auch die Nachfrage war rückläufig. Italien tat sich ebenfalls schwer, wenngleich die Zinsen bei einer Versteigerung von Staatspapieren nicht ganz so kräftig stiegen wie in Spanien.

Vor dem Start des EU-Krisengipfels am Donnerstag wird der Handlungsdruck auf die Euro-Krisenmanager angesichts der brisanten Lage immer höher. Dennoch sinken die Erwartungen an den Märkten. Ein Positionspapier, indem EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy mögliche Wege in Richtung einer Banken- und Fiskal-Union skizziert, findet in Berlin offenbar keinen Anklang. Bei Streitthemen wie Eurobonds rechnet ohnehin kaum jemand mit Fortschritten. Die Zeichen stehen also weiter auf Konflikt.

SKEPSIS VOR GIPFEL

'Der kommende Gipfel wird höchstwahrscheinlich keinerlei konkrete Maßnahmen in Sachen Eurobonds oder Bankenunion bringen', sagt Jefferies-Ökonom Marchel Alexandrovich. Auch beim Thema Wachstumsagenda sei kein großer Wurf zu erwarten. Unter Anlegern setze man derzeit jedoch ohnehin vor allem auf kurzfristige Aktionen, wie die Aktivierung der Krisenfonds EFSF und ESM für Käufe italienischer oder spanischer Anleihen. 'Daran werden die Gipfel-Ergebnisse am Markt gemessen werden.' Sollten diese Hoffnungen enttäuscht werden, könnten die spanischen Renditen leicht wieder über die kritische Schwelle von sieben Prozent klettern und die italienischen mitziehen.

Ein weiteres Thema, dessen Klärung sich Anleihe-Investoren vom Gipfel versprechen, ist die Frage nach dem Gläubigerstatus der angekündigten bis zu 100 Milliarden Euro an Bankenhilfen für Spanien. Würden sie bevorzugt bedient, bekämen die öffentlichen Geldgeber ihre verliehenen Mittel bei einem Schuldenschnitt vor allen anderen Kreditgebern zurück - eine Regelung, die Investoren nicht zuletzt nach den Erfahrungen in Griechenland abschreckt. Vor allem Berlin soll sich für diesen sogenannten vorrangigen Gläubigerstatus stark machen./hbr/ck

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.