BERLIN (dpa-AFX) - Der AOK-Bundesverband hat mehr Unterstützung für pflegende Angehörige gefordert. Gemessen am Zeitaufwand betrage die gesellschaftliche Wertschöpfung der Angehörigenpflege rund 29 Milliarden Euro pro Jahr, sagte der Verbandsvorsitzende Jürgen Graalmann am Donnerstag zu Beginn des Deutschen Pflegetages in Berlin. Die Aufwertung der professionellen Pflege allein werde nicht ausreichen, um den drohenden Pflegenotstand zu bewältigen.
Graalmann verwies auf Prognosen, wonach das Potenzial pflegender Angehöriger von derzeit 1,7 Millionen zurückgehen werde. Gründe seien unter anderem der demografische Wandel: Alterung und Einpersonenhaushalte nähmen zu. Nach Graalmanns Worten hätten pflegende Angehörige einen ganz eigenen Beratungsbedarf, den die Politik als eigenen Rechtsanspruch im für 2016 geplanten Zweiten Pflegestärkungsgesetz berücksichtigen sollte.