APA ots news: 2014 wird die Bankenaufsicht im Euro-Raum auf ein neues Fundament gestellt:
Der einheitliche Aufsichtsmechanismus erfordert eine enge
Kooperation von EZB und FMA
Wien (APA-ots) - Mit 4. November 2014 wird die Verantwortung für die
Bankenaufsicht im Gebiet der gemeinsamen europäischen Währung an die
Europäische Zentralbank (EZB) übertragen. Dabei werden die rund 130
bedeutendsten Kreditinstitutsgruppen direkt der Aufsicht der EZB
unterstellt, alle anderen Banken verbleiben unter der Kontrolle der
nationalen Aufsichtsbehörden, die diese aber nach europaweit
einheitlichen Kriterien und Standards durchzuführen haben. Auch bei
den direkt der Aufsicht der EZB unterstellten Banken wird eine enge
Zusammenarbeit mit der nationalen Aufsicht erfolgen, da dieser
wesentliche Aufgaben in der Entscheidungsvorbereitung - wie etwa
Datensammlung, Analyse, Vor-Ortprüfungen - und der operativen
Durchführung des Aufsichtshandelns zukommen. Es ist damit zu rechnen,
dass in etwa 6 österreichische Kreditinstitutsgruppen (mit zusammen
rund 150 selbständigen Banken) der direkten Aufsicht der EZB
unterstellt werden. In etwa 650 Banken mit österreichischer
Konzession verbleiben in der direkten Aufsicht der FMA.
Bevor die EZB im sogenannten 'Single Supervisory Mechanism' (SSM)
die Bankenaufsicht im Euro-Raum übernimmt, ist bei den bedeutendsten
Banken eine umfassende Analyse und Bewertung, das sogenannte
'Comprehensive Assessment', durchzuführen. Dazu sind in einem ersten
Schritt für jede Bank in einer eingehenden Risikoanalyse die
besonders risikosensitiven Portfolien zu definieren. In einem zweiten
Schritt sind dann die entsprechenden Vermögenswerte in einem
sogenannten 'Asset Quality Review' (AQR) einer eingehenden Analyse
und Bewertung zu unterziehen. Insbesondere wird dabei überprüft, ob
gegebenenfalls die vorgenommenen Wertberichtigungen ausreichen und
entsprechende Rückstellungen gebildet sind. Abschließend werden die
Banken in einem dritten Schritt noch eingehenden Stress-Tests, bei
denen die Auswirkung externer Schocks simuliert wird, unterzogen. So
soll sichergestellt werden, dass die betroffenen Banken, bevor sie
der direkten Aufsicht der EZB unterstellt werden, über risikoadäquate
Eigenkapitalpölster verfügen.
'Wir sind überzeugt, dass diese bisher umfassendste Analyse und
Bewertung des Zustandes der europäischen Banken das Vertrauen in den
europäischen Finanzmarkt stärken und festigen wird', so der Vorstand
der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA, Mag. Helmut
Ettl und Mag. Klaus Kumpfmüller. Das 'Comprehensive Assessment' werde
jedenfalls ein festes Fundament für die neue europäische
Bankenaufsicht im 'Single Supervisory Mechanism' (SSM) unter Führung
der EZB legen. 'Uns als nationale Aufseher wird die einheitliche
europäische Aufsicht und die damit intensivierte grenzüberschreitende
Zusammenarbeit und enge Kooperation mit der EZB vor große
Herausforderungen stellen, die wir im Sinne einer effizienten und
effektiven Kontrolle der Banken mit voller Kraft angehen', so der
FMA-Vorstand, der weiters 'rasche Fortschritte auf dem Weg zu einem
einheitlichen europäischen Abwicklungsmechanismus (SRM) für nicht
mehr wettbewerbsfähige Banken' sowie für 'europaweite Regelungen der
Einlagensicherung' erwartet.
Rückfragehinweis:
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
Tel.: +43/(0)1/24959-6006
Tel.: +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0063 2013-12-30/11:37
Der einheitliche Aufsichtsmechanismus erfordert eine enge
Kooperation von EZB und FMA
Wien (APA-ots) - Mit 4. November 2014 wird die Verantwortung für die
Bankenaufsicht im Gebiet der gemeinsamen europäischen Währung an die
Europäische Zentralbank (EZB) übertragen. Dabei werden die rund 130
bedeutendsten Kreditinstitutsgruppen direkt der Aufsicht der EZB
unterstellt, alle anderen Banken verbleiben unter der Kontrolle der
nationalen Aufsichtsbehörden, die diese aber nach europaweit
einheitlichen Kriterien und Standards durchzuführen haben. Auch bei
den direkt der Aufsicht der EZB unterstellten Banken wird eine enge
Zusammenarbeit mit der nationalen Aufsicht erfolgen, da dieser
wesentliche Aufgaben in der Entscheidungsvorbereitung - wie etwa
Datensammlung, Analyse, Vor-Ortprüfungen - und der operativen
Durchführung des Aufsichtshandelns zukommen. Es ist damit zu rechnen,
dass in etwa 6 österreichische Kreditinstitutsgruppen (mit zusammen
rund 150 selbständigen Banken) der direkten Aufsicht der EZB
unterstellt werden. In etwa 650 Banken mit österreichischer
Konzession verbleiben in der direkten Aufsicht der FMA.
Bevor die EZB im sogenannten 'Single Supervisory Mechanism' (SSM)
die Bankenaufsicht im Euro-Raum übernimmt, ist bei den bedeutendsten
Banken eine umfassende Analyse und Bewertung, das sogenannte
'Comprehensive Assessment', durchzuführen. Dazu sind in einem ersten
Schritt für jede Bank in einer eingehenden Risikoanalyse die
besonders risikosensitiven Portfolien zu definieren. In einem zweiten
Schritt sind dann die entsprechenden Vermögenswerte in einem
sogenannten 'Asset Quality Review' (AQR) einer eingehenden Analyse
und Bewertung zu unterziehen. Insbesondere wird dabei überprüft, ob
gegebenenfalls die vorgenommenen Wertberichtigungen ausreichen und
entsprechende Rückstellungen gebildet sind. Abschließend werden die
Banken in einem dritten Schritt noch eingehenden Stress-Tests, bei
denen die Auswirkung externer Schocks simuliert wird, unterzogen. So
soll sichergestellt werden, dass die betroffenen Banken, bevor sie
der direkten Aufsicht der EZB unterstellt werden, über risikoadäquate
Eigenkapitalpölster verfügen.
'Wir sind überzeugt, dass diese bisher umfassendste Analyse und
Bewertung des Zustandes der europäischen Banken das Vertrauen in den
europäischen Finanzmarkt stärken und festigen wird', so der Vorstand
der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA, Mag. Helmut
Ettl und Mag. Klaus Kumpfmüller. Das 'Comprehensive Assessment' werde
jedenfalls ein festes Fundament für die neue europäische
Bankenaufsicht im 'Single Supervisory Mechanism' (SSM) unter Führung
der EZB legen. 'Uns als nationale Aufseher wird die einheitliche
europäische Aufsicht und die damit intensivierte grenzüberschreitende
Zusammenarbeit und enge Kooperation mit der EZB vor große
Herausforderungen stellen, die wir im Sinne einer effizienten und
effektiven Kontrolle der Banken mit voller Kraft angehen', so der
FMA-Vorstand, der weiters 'rasche Fortschritte auf dem Weg zu einem
einheitlichen europäischen Abwicklungsmechanismus (SRM) für nicht
mehr wettbewerbsfähige Banken' sowie für 'europaweite Regelungen der
Einlagensicherung' erwartet.
Rückfragehinweis:
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
Tel.: +43/(0)1/24959-6006
Tel.: +43/(0)676/882 49 516
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OTS0063 2013-12-30/11:37