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APA ots news: Bundesvoranschlag 2013: Konsolidierungspfad mit Unsicherheiten

Veröffentlicht am 31.01.2013, 09:06
Wien (APA-ots) - Mit dem Bundesvoranschlag 2013 soll eine

nachhaltige schrittweise Verbesserung der österreichischen

Verschuldungssituation eingeleitet werden. Die Schuldenquote erreicht

mit 75,4% des BIP ihren voraussichtlichen Höchstwert und soll in den

Folgejahren wieder gesenkt werden. Auch soll das Maastricht-Defizit,

wie im EU-Verfahren wegen eines übermäßigen Defizits vorgegeben, 2013

wieder unter der Obergrenze des Europäischen Stabilitäts- und

Wachstumspaktes von 3% liegen. Die bisher geleisteten Bankenhilfen

belasten den Maastricht-Saldo kumuliert bis September 2012 mit gut 4

Mrd. Euro. Für das Jahr 2013 sind nochmals knapp 800 Mio. Euro an

Bankenhilfen budgetiert.

Der Bundesvoranschlag unterliegt einigen Abwärtsrisiken: neben der

unsicheren Entwicklung der Schuldenkrise und der Konjunktur in Europa

sind dies ein weiterer möglicher Finanzbedarf der Banken, ein

möglicher Abschreibungsbedarf eines Teils der EU-Rettungsmaßnahmen

sowie Unsicherheiten bezüglich der Realisierung des angestrebten

Volumens der Konsolidierungsmaßnahmen. Von der Haushaltsrechtsreform

des Bundes, deren zweite Stufe mit den Kernelementen

Wirkungsorientierung und Umstellung auf eine doppische Buchführung

2013 umgesetzt wird, kann eine Erhöhung von Transparenz, Effektivität

und Effizienz der Budgetgebarung des Bundes erwartet werden. Auf die

Einführung solch moderner Elemente der Haushaltsführung auf Länder-

und Gemeindeebene sollte weiter gedrungen werden.

Neben den der staatlichen Schuldenquote zugerechneten Schulden der

öffentlichen Hand sind für eine gesamthafte Einschätzung der

langfristigen Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen auch

außerbudgetäre Schulden sowie Haftungen in eine vollständige

Erfassung der Eventualverbindlichkeiten der öffentlichen Hand

einzubeziehen. Für den Gesamtstaat erreicht das Gesamtvolumen der

Haftungen 194 Mrd. Euro (63% des BIP von 2012). Die außerbudgetären

Schulden des Gesamtstaates betragen insgesamt 32,9 Mrd. Euro oder

10,7% des BIP von 2012. Wünschenswert wäre eine regelmäßige

gesamthafte Darstellung der außerbudgetären Schulden und Haftungen

aller Gebietskörperschaften.

Angesichts der fiskalischen Unwägbarkeiten und des

Ausgabenbedarfes in wichtigen Zukunftsbereichen muss für die

Budgetpolitik die Forcierung der mit dem Konsolidierungspaket II

initiierten mittelfristigen Strukturreformen im öffentlichen Sektor

Vorrang haben. Die Erreichung der Einsparziele durch die Reform des

Fördersystems, die Gesundheitsreform und die Anhebung des effektiven

an das gesetzliche Pensionsantrittsalter ist durch eine energische

Umsetzung der bereits geplanten Maßnahmen bzw. die möglichst rasche

Konkretisierung und Implementierung der noch erforderlichen

Umsetzungsschritte sicherzustellen. In all diesen Bereichen werden

darüber hinaus weitere Schritte unumgänglich sein, um den

mittelfristigen Budgetspielraum herzustellen, der für die Bewältigung

der künftigen Herausforderungen (demographischer Wandel, Energiewende

und Bekämpfung des Klimawandels) unabdingbar ist. Hinzukommen muss

eine Föderalismusreform ebenso wie die Identifikation weiterer

öffentlicher Ausgaben mit unbefriedigender Kosten-Nutzen-Relation,

etwa im Bereich der großen Infrastrukturvorhaben. Zudem wäre zu

überprüfen, in welchen Politikbereichen die Stärkung präventiver

Maßnahmen eine Verringerung langfristiger Folgekosten ermöglichen

kann (etwa in der Gesundheits- oder Umweltpolitik). Jedenfalls fehlt

der Spielraum für Ausgaben im Wahljahr 2013 ohne Gegenfinanzierung

durch Senkung anderer Ausgaben bzw. für eine Nettosteuerentlastung,

wenn die für 2013 von der EU vorgegebene Unterschreitung der

Defizitobergrenze von 3% nicht gefährdet werden soll. Dagegen ist

eine aufkommensneutrale Abgabenstrukturreform, die die wachstums- und

beschäftigungsfeindlich hohe Abgabenlast vor allem auf die kleinen

und mittleren Einkommen senkt und dies gegenfinanziert durch die

Anhebung von Steuern auf Energie- und Umweltverbrauch sowie Grund-

und Immobilienvermögen und Erbschaften, ein unverzichtbarer

Bestandteil einer Strategie zur Stärkung der mittelfristigen

Wachstums- und Beschäftigungspotentiale.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht

1/2013 ( http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/46143 ).

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am 31. Jänner 2013, zwischen 10 und 12 Uhr an Dr. Margit Schratzenstaller, Tel. (1) 798 26 01/204, Margit.Schratzenstaller@wifo.ac.at.

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

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OTS0025 2013-01-31/09:00

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