Wien (APA-ots) - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) beauftragte
eine Historikergruppe unter der Leitung von Univ.-Prof. DDr. Oliver
Rathkolb und Dr. Theodor Venus, die Vorgänge in der OeNB in den
Jahren unmittelbar vor dem 'Anschluss' 1938 und unter dem
Nationalsozialistischen (NS) Regime zu erforschen. Die Ergebnisse
liegen nun in Form einer Studie vor.
Die Studie 'Reichsbankanstalten 1938-1945 am Beispiel der
Reichsbankhauptstelle Wien' beleuchtet die politische Geschichte der
Liquidierung und Übernahme der OeNB durch die Nationalsozialisten im
März 1938 sowie die Auswirkungen des 'Anschlusses' auf
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OeNB.
Eine nationalsozialistische Betriebszelle war bereits ab 1930 in der
OeNB aktiv und rekrutierte bis zum Verbotsjahr 1933 erfolgreich und
ungehindert neue Mitglieder. Auch während der Illegalität blieb sie
bestehen. So wurden vor 1938 rund 120 OeNB-Angestellte Mitglied der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden leitende
OeNB-Mitarbeiter auf Anordnung der nationalsozialistischen
Betriebszellenspitze verhaftet. Auf interne Untersuchungen durch die
Berufsbeamtentums-Verordnungs-Kommission folgten politisch bzw.
rassistisch motivierte Maßregelungen, die von Versetzungen und
Rückstufungen über Pensionierungen und Entlassungen bis hin zu
Anklagen und Verurteilungen reichten. Auch entschlossen sich zwei
OeNB-Angestellte während der gegen sie laufenden Untersuchungen für
den freiwilligen Austritt, da sie Maßregelungen oder Entlassungen
zuvorkommen wollten.
Aus der vorliegenden Studie sind vor allem die Schicksale von Hilda
Schafranek und Karoline Winkler hervorzuheben. Sie wurden aufgrund
ihrer jüdischen Herkunft zwangspensioniert und in weiterer Folge von
den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet.
Den Opfern der NS-Verfolgung in der OeNB-Belegschaft wird mit einer
Gedenktafel gedacht.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6900
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
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INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0115 2013-05-23/11:25
eine Historikergruppe unter der Leitung von Univ.-Prof. DDr. Oliver
Rathkolb und Dr. Theodor Venus, die Vorgänge in der OeNB in den
Jahren unmittelbar vor dem 'Anschluss' 1938 und unter dem
Nationalsozialistischen (NS) Regime zu erforschen. Die Ergebnisse
liegen nun in Form einer Studie vor.
Die Studie 'Reichsbankanstalten 1938-1945 am Beispiel der
Reichsbankhauptstelle Wien' beleuchtet die politische Geschichte der
Liquidierung und Übernahme der OeNB durch die Nationalsozialisten im
März 1938 sowie die Auswirkungen des 'Anschlusses' auf
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OeNB.
Eine nationalsozialistische Betriebszelle war bereits ab 1930 in der
OeNB aktiv und rekrutierte bis zum Verbotsjahr 1933 erfolgreich und
ungehindert neue Mitglieder. Auch während der Illegalität blieb sie
bestehen. So wurden vor 1938 rund 120 OeNB-Angestellte Mitglied der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden leitende
OeNB-Mitarbeiter auf Anordnung der nationalsozialistischen
Betriebszellenspitze verhaftet. Auf interne Untersuchungen durch die
Berufsbeamtentums-Verordnungs-Kommission folgten politisch bzw.
rassistisch motivierte Maßregelungen, die von Versetzungen und
Rückstufungen über Pensionierungen und Entlassungen bis hin zu
Anklagen und Verurteilungen reichten. Auch entschlossen sich zwei
OeNB-Angestellte während der gegen sie laufenden Untersuchungen für
den freiwilligen Austritt, da sie Maßregelungen oder Entlassungen
zuvorkommen wollten.
Aus der vorliegenden Studie sind vor allem die Schicksale von Hilda
Schafranek und Karoline Winkler hervorzuheben. Sie wurden aufgrund
ihrer jüdischen Herkunft zwangspensioniert und in weiterer Folge von
den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet.
Den Opfern der NS-Verfolgung in der OeNB-Belegschaft wird mit einer
Gedenktafel gedacht.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6900
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
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