APA ots news: Erstes Jahr ohne Marktordnung im Stärkekartoffelbereich - die Branche stellt sich den neuen Herausforderungen. - BILD
Wien (APA-ots) - Mit dem Auslaufen der europäischen Marktordnung für
Kartoffelstärke Ende 2011 sehen sich Landwirtschaft und Industrie nun
mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Zwar sind die zunächst
befürchteten Rückgänge in der Produktion vorerst ausgeblieben, jedoch
braucht es künftig Unterstützungen, um den Bereich längerfristig zu
stabilisieren - 'beispielsweise in Form von gekoppelten Zahlungen',
so Alfred Sturm, Obmann der Vereinigung Österreichischer
Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK). Auch die Industrie fordert
Maßnahmen zur nachhaltigen Unterstützung des Sektors. 'Es wäre
leichtfertig, die in den vergangenen Jahren aufgebauten Strukturen
aufs Spiel zu setzen', so DI Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender
AGRANA Beteiligungs-AG.
Kartoffelstärke findet sich in zahlreichen Produkten des täglichen
Bedarfs - so etwa in Fertiggerichten und Babynahrung, aber auch in
technischen Produkten wie Klebstoffen, Papier, Textilien,
Medikamenten oder Kosmetikprodukten.
Zwtl.: Die Kartoffelstärkeproduktion in Österreich.
In Österreich werden rund 22.000 ha für die Erdäpfelproduktion
genutzt. Etwa ein Drittel davon sind Stärkekartoffeln, die von rund
1.500 landwirtschaftlichen Betrieben produziert werden. 10% davon
produzieren biologisch.
Etwa die Hälfte der in Österreich produzierten
Stärkeindustriekartoffeln wird im Waldviertel angebaut. Dort gibt es
aus klimatischen bzw. geologischen Gründen oftmals wenig
pflanzenbauliche Alternativen. Die Stärkekartoffelproduktion ist für
viele Betriebe ein wichtiger Bestandteil ihres Einkommens und sichert
in einigen Regionen des Waldviertels den Fortbestand als
Vollerwerbsbetrieb. Die Produktion von Stärkekartoffeln garantiert
auch Arbeitsplätze und Wirtschaftsstandorte im vor- und
nachgelagerten Bereich, etwa bei der Pflanzgutproduktion, den
Herstellern der Betriebsmittel und bei der Verarbeitung. So ist das
Kartoffelstärkewerk in Gmünd mit ca. 350 MitarbeiterInnen einer der
bedeutendsten Arbeitgeber in der Region.
Zwtl.: GAP 2014-2020: Forderungen aus der Sicht von Produktion und
Industrie
'Wir haben heuer das Glück, dass die Stärkepreise auf gutem Niveau
sind und entsprechende Preise für die Stärkekartoffeln an die
ProduzentInnen weitergegeben werden können. Aber wir hatten auch
schon schlechte Jahre, in denen man ohne die bisherige Unterstützung
kaum produzieren hätten können' erklärt VÖSK Obmann Alfred Sturm.
Sturm fordert daher auch im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)
von 2014 - 2020 sektorspezifische Maßnahmen für Stärkekartoffeln. Der
Entwurf von EU-Agrarkommissar Ciolos zur GAP nach 2013 sieht
Möglichkeiten vor, auch in Zukunft besondere Maßnahmen für spezielle
Produktionssparten festzulegen. Es gilt nun, diese zu nutzen und
damit einen traditionellen Produktionszweig in Österreich
abzusichern.
'Wir wissen auch, dass wir uns dabei nicht nur auf die Politik
verlassen dürfen. Auch wir müssen unsere Hausaufgaben machen', so
Sturm weiter. Einige Schritte in diese Richtung wurden bereits
gesetzt: so gab es zahlreiche Infoveranstaltungen für Landwirte, in
denen das für die Stärkekartoffelproduktion wichtige Spezialwissen
vermittelt und diskutiert wurde. 'Unsere Betriebe sind auf einem
guten Weg Richtung Professionalisierung' blickt Obmann Sturm
optimistisch in die Zukunft.
AGRANA hat bereits vor einigen Jahren in den Ausbau der
Weiterveredlung von Stärke am Standort Gmünd investiert - mit dem
Ziel, höhere Produktpreise am Markt zu lukrieren und damit
unabhängiger von den Getreidestärken zu werden. Der konsequente
Ausbau der Bio-Kartoffelstärkeproduktion aus kontrolliertem Anbau, in
welcher AGRANA zu den führenden Produzenten europaweit zählt, ist
ebenfalls Teil der Veredelungsstrategie im Stärkebereich. Ob diese
marktseitigen Maßnahmen auf lange Sicht ausreichen, um die
Kartoffelstärkeproduktion in Österreich sicherzustellen, bleibt
jedoch angesichts der strukturellen Nachteile abzuwarten: Rund die
Hälfte der Stärkekartoffeln werden aus dem Waldviertel mit kleinen
landwirtschaftlichen Betrieben bezogen. Mit etwa 3-4 ha
Stärkekartoffeln liegt der durchschnittliche österreichische
Stärkekartoffelbetrieb weit unter seinen Berufskollegen in
Deutschland, Holland und Skandinavien mit entsprechenden Nachteilen
in der Kostenstruktur. 'Vor diesem Hintergrund ist es daher aus Sicht
der Industrie absolut notwendig, den Sektor bei der Neugestaltung der
Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 gezielt zu unterstützen', so
AGRANA-Vorstandsvorsitzender DI Johann Marihart. 'Das Auslaufen der
Kartoffelstärke-Marktordnung fiel glücklicherweise auf hohe Zucker-
und Getreidestärkepreise, sodass der Übergang bisher ohne größere
Verwerfungen erfolgte. Aktuell erzielt Kartoffelstärke gegenüber
Getreidestärke durch die Nichtregulierung trotz höherer Wertigkeit
keinen Bonus mehr. Um den Anbau unter diesen Umständen weiter zu
sichern, braucht es eine gesonderte Unterstützung zur Abgeltung des
Mehraufwandes des Kartoffel- gegenüber des Getreideanbaus',
konkretisiert Johann Marihart die Forderungen von AGRANA.
Zwtl.: Über VÖSK
Die Vereinigung österreichischer Stärkekartoffelproduzenten wurde
1997 gegründet, um die Interessen der Stärkekartoffelanbauer zu
vertreten. Alle derzeit etwa 1.500 stärkekartoffelproduzierenden
LandwirtInnen Österreichs sind Mitglieder bei der VÖSK. Neben
Austausch und Weitergabe von Fachwissen ist die Vertretung gegenüber
öffentlichen Institutionen und gegenüber dem Abnehmer eine
Kernaufgabe des Verbandes. Darüber hinaus Vertritt VÖSK Obmann Alfred
Sturm die Österreichischen ProduzentInnen auch im europäischen
Stärkekartoffelverband CESPU.
Zwtl.: Über AGRANA
AGRANA ist das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und
Osteuropa, ist bei Stärke ein führender Anbieter von Spezialprodukten
in Europa sowie bedeutender Bioethanolproduzent in Österreich und
Ungarn. Mit ihrer Anlage in Gmünd betreibt AGRANA Österreichs einzige
Kartoffelstärkefabrik. Im Segment Frucht ist AGRANA Weltmarktführer
in der Herstellung von Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie
und einer der führenden Produzenten von Fruchtsaftkonzentraten in
Europa. AGRANA erwirtschaftet mit rund 8.000 Mitarbeitern an 56
Produktionsstandorten in 26 Ländern weltweit Umsatzerlöse von über
Euro 2,5 Mrd.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
AGRANA Beteiligungs-AG
Mag.(FH) Christine Göller
Tel: 01 21137 12084
Email: christine.goeller@agrana.com
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/4/aom
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INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0059 2012-09-14/09:59
Wien (APA-ots) - Mit dem Auslaufen der europäischen Marktordnung für
Kartoffelstärke Ende 2011 sehen sich Landwirtschaft und Industrie nun
mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Zwar sind die zunächst
befürchteten Rückgänge in der Produktion vorerst ausgeblieben, jedoch
braucht es künftig Unterstützungen, um den Bereich längerfristig zu
stabilisieren - 'beispielsweise in Form von gekoppelten Zahlungen',
so Alfred Sturm, Obmann der Vereinigung Österreichischer
Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK). Auch die Industrie fordert
Maßnahmen zur nachhaltigen Unterstützung des Sektors. 'Es wäre
leichtfertig, die in den vergangenen Jahren aufgebauten Strukturen
aufs Spiel zu setzen', so DI Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender
AGRANA Beteiligungs-AG.
Kartoffelstärke findet sich in zahlreichen Produkten des täglichen
Bedarfs - so etwa in Fertiggerichten und Babynahrung, aber auch in
technischen Produkten wie Klebstoffen, Papier, Textilien,
Medikamenten oder Kosmetikprodukten.
Zwtl.: Die Kartoffelstärkeproduktion in Österreich.
In Österreich werden rund 22.000 ha für die Erdäpfelproduktion
genutzt. Etwa ein Drittel davon sind Stärkekartoffeln, die von rund
1.500 landwirtschaftlichen Betrieben produziert werden. 10% davon
produzieren biologisch.
Etwa die Hälfte der in Österreich produzierten
Stärkeindustriekartoffeln wird im Waldviertel angebaut. Dort gibt es
aus klimatischen bzw. geologischen Gründen oftmals wenig
pflanzenbauliche Alternativen. Die Stärkekartoffelproduktion ist für
viele Betriebe ein wichtiger Bestandteil ihres Einkommens und sichert
in einigen Regionen des Waldviertels den Fortbestand als
Vollerwerbsbetrieb. Die Produktion von Stärkekartoffeln garantiert
auch Arbeitsplätze und Wirtschaftsstandorte im vor- und
nachgelagerten Bereich, etwa bei der Pflanzgutproduktion, den
Herstellern der Betriebsmittel und bei der Verarbeitung. So ist das
Kartoffelstärkewerk in Gmünd mit ca. 350 MitarbeiterInnen einer der
bedeutendsten Arbeitgeber in der Region.
Zwtl.: GAP 2014-2020: Forderungen aus der Sicht von Produktion und
Industrie
'Wir haben heuer das Glück, dass die Stärkepreise auf gutem Niveau
sind und entsprechende Preise für die Stärkekartoffeln an die
ProduzentInnen weitergegeben werden können. Aber wir hatten auch
schon schlechte Jahre, in denen man ohne die bisherige Unterstützung
kaum produzieren hätten können' erklärt VÖSK Obmann Alfred Sturm.
Sturm fordert daher auch im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)
von 2014 - 2020 sektorspezifische Maßnahmen für Stärkekartoffeln. Der
Entwurf von EU-Agrarkommissar Ciolos zur GAP nach 2013 sieht
Möglichkeiten vor, auch in Zukunft besondere Maßnahmen für spezielle
Produktionssparten festzulegen. Es gilt nun, diese zu nutzen und
damit einen traditionellen Produktionszweig in Österreich
abzusichern.
'Wir wissen auch, dass wir uns dabei nicht nur auf die Politik
verlassen dürfen. Auch wir müssen unsere Hausaufgaben machen', so
Sturm weiter. Einige Schritte in diese Richtung wurden bereits
gesetzt: so gab es zahlreiche Infoveranstaltungen für Landwirte, in
denen das für die Stärkekartoffelproduktion wichtige Spezialwissen
vermittelt und diskutiert wurde. 'Unsere Betriebe sind auf einem
guten Weg Richtung Professionalisierung' blickt Obmann Sturm
optimistisch in die Zukunft.
AGRANA hat bereits vor einigen Jahren in den Ausbau der
Weiterveredlung von Stärke am Standort Gmünd investiert - mit dem
Ziel, höhere Produktpreise am Markt zu lukrieren und damit
unabhängiger von den Getreidestärken zu werden. Der konsequente
Ausbau der Bio-Kartoffelstärkeproduktion aus kontrolliertem Anbau, in
welcher AGRANA zu den führenden Produzenten europaweit zählt, ist
ebenfalls Teil der Veredelungsstrategie im Stärkebereich. Ob diese
marktseitigen Maßnahmen auf lange Sicht ausreichen, um die
Kartoffelstärkeproduktion in Österreich sicherzustellen, bleibt
jedoch angesichts der strukturellen Nachteile abzuwarten: Rund die
Hälfte der Stärkekartoffeln werden aus dem Waldviertel mit kleinen
landwirtschaftlichen Betrieben bezogen. Mit etwa 3-4 ha
Stärkekartoffeln liegt der durchschnittliche österreichische
Stärkekartoffelbetrieb weit unter seinen Berufskollegen in
Deutschland, Holland und Skandinavien mit entsprechenden Nachteilen
in der Kostenstruktur. 'Vor diesem Hintergrund ist es daher aus Sicht
der Industrie absolut notwendig, den Sektor bei der Neugestaltung der
Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 gezielt zu unterstützen', so
AGRANA-Vorstandsvorsitzender DI Johann Marihart. 'Das Auslaufen der
Kartoffelstärke-Marktordnung fiel glücklicherweise auf hohe Zucker-
und Getreidestärkepreise, sodass der Übergang bisher ohne größere
Verwerfungen erfolgte. Aktuell erzielt Kartoffelstärke gegenüber
Getreidestärke durch die Nichtregulierung trotz höherer Wertigkeit
keinen Bonus mehr. Um den Anbau unter diesen Umständen weiter zu
sichern, braucht es eine gesonderte Unterstützung zur Abgeltung des
Mehraufwandes des Kartoffel- gegenüber des Getreideanbaus',
konkretisiert Johann Marihart die Forderungen von AGRANA.
Zwtl.: Über VÖSK
Die Vereinigung österreichischer Stärkekartoffelproduzenten wurde
1997 gegründet, um die Interessen der Stärkekartoffelanbauer zu
vertreten. Alle derzeit etwa 1.500 stärkekartoffelproduzierenden
LandwirtInnen Österreichs sind Mitglieder bei der VÖSK. Neben
Austausch und Weitergabe von Fachwissen ist die Vertretung gegenüber
öffentlichen Institutionen und gegenüber dem Abnehmer eine
Kernaufgabe des Verbandes. Darüber hinaus Vertritt VÖSK Obmann Alfred
Sturm die Österreichischen ProduzentInnen auch im europäischen
Stärkekartoffelverband CESPU.
Zwtl.: Über AGRANA
AGRANA ist das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und
Osteuropa, ist bei Stärke ein führender Anbieter von Spezialprodukten
in Europa sowie bedeutender Bioethanolproduzent in Österreich und
Ungarn. Mit ihrer Anlage in Gmünd betreibt AGRANA Österreichs einzige
Kartoffelstärkefabrik. Im Segment Frucht ist AGRANA Weltmarktführer
in der Herstellung von Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie
und einer der führenden Produzenten von Fruchtsaftkonzentraten in
Europa. AGRANA erwirtschaftet mit rund 8.000 Mitarbeitern an 56
Produktionsstandorten in 26 Ländern weltweit Umsatzerlöse von über
Euro 2,5 Mrd.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
AGRANA Beteiligungs-AG
Mag.(FH) Christine Göller
Tel: 01 21137 12084
Email: christine.goeller@agrana.com
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