APA ots news: Hochkarätige Diskussion zu Europa und Schuldenkrise beendet 62. Städtetag
Wien (APA-ots) - Zum Ausklang des 62. Österreichischen Städtetages in
Dornbirn fand eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema
'Europa, Österreich und die Herausforderungen durch die
Schuldenkrise' statt.
Unter der Leitung von ORF-Chefredakteurin Waltraud Langer
diskutierten Staatssekretär Andreas Schieder, Othmar Karas,
Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Franz Sinabell,
stellvertretender Leiter des WIFO, Alois Strasser, Director Standard
& Poor's, sowie Martin Summer, Abteilungsleiter Oesterreichische
Nationalbank unter anderem über die Rolle von Rating-Agenturen,
Griechenland und die Euro-Zone sowie über die aktuelle Diskussion zur
Bankenunion.
Zu Beginn der Diskussion stand Österreich und die revidierte Tripple
A-Bewertung im Mittelpunkt - Alois Strasser gab Einblick: 'Im Zuge
der Gespräche wurde über alle Euro Länder im Komitee gemeinsam
diskutiert und es ging dabei um die Bonität, die das einzige
Kriterium war. Nach dem EU Gipfel wurde neu bewertet - mit dem
Ergebnis, dass sich der politische Faktor danach geändert und sich
gesamthaft die politische Situation verschlechtert hat'.
Staatssekretär Andreas Schieder bekräftigte, dass sich für Österreich
dadurch wenige Änderungen ergeben hätten, 'weil die Finanzmärkte nach
wie vor an die Bonität glauben.' Man dürfe Rating Agenturen nicht
über- aber auch nicht unterschätzen aber eines stehe fest: 'Rating
Agenturen sollen in die Schranken gewiesen werden.'
Othmar Karas betonte, dass für den Rahmen, unter dem die Agenturen
arbeiten, die Politik verantwortlich sei und gab zu, dass dieser
nicht genügend geregelt sei. 'Erst seit kurzem wurde dies auf
europäischer Ebene angegangen.' Doch seien nicht
die Rating Agenturen dafür verantwortlich, wo wir derzeit stehen -
die Bewertung sei ein Spiegel der aktuellen Situation. Die Frage ob
die öffentliche Hand, die Europäische Zentralbank, eine eigene
Agentur betreiben solle, verneinte Karas: 'Wir brauchen mehr
Wettbewerb bei den Agenturen, mehr private aber keine öffentliche
Agenturen.'
Zum Thema Griechenland und Euro-Zone bekräftigte Martin Summer: 'Das
Interesse der europäischen Institutionen ist groß, dass Griechenland
in der Euro-Zone bleibt. Die Probleme in Griechenland liegen tiefer,
und müssen langfristig gelöst werden. Eine Abwertung einer neuen
Währung würde wenig helfen. Wichtig ist, dass sich Griechenland an
die Vereinbarungen hält. Ohne Unterstützung der Bevölkerung geht das
allerdings nicht.'
Dazu Strasser: 'Die Situation in Griechenland ist derzeit nicht
abschätzbar. Eine Abkehr vom Euro würde die Probleme des Landes nicht
lösen.'
Hierzulande sei die Bilanz durchaus positiv. In Österreich sowie in
Deutschland wurde die Wirtschaft in den vergangenen Jahren unter
anderem durch geringere Lohnsteigerung wettbewerbsfähiger. Franz
Sinabell sieht Österreich als großen Profiteur der europäischen
Integration. 'Seit 10 Jahren wachsen wir stärker als der Durchschnitt
der EU-Länder.'
Zur Frage einer EU-Bankenunion, die mehr Sicherheit für Sparer
bringen soll, sagt Summer: 'Eine solche muss angedacht werden. Die
derzeitige Situation wird der Vernetzung der Volkswirtschaften nicht
gerecht. Ein Problem ist auch, dass wir eine gemeinsame Währung
haben, aber kein gemeinsames Preissystem. Alle
Stabilisierungsinstrumente waren bisher nicht ausreichend. Diese
müssen europaweit geregelt und vereinheitlicht werden.'
Der 62. Österreichischen Städtetag 2012, der unter dem Motto 'Stadt:
Titel ohne Mittel?!' stand, ging heute, Freitag, 1. Juni 2012 zu
Ende. Im Mittelpunkt standen Themen wie die Finanzierung der
kommunalen Leistungen und auch die Grenzen dieser
Leistungserbringung. Zum Abschluss der Tagung wurde feierlich bekannt
gegeben, dass der Städtetag 2013 in Wels stattfinden wird.
Zwtl.: Informationen zum Österreichischen Städtetag
Der Österreichische Städtetag ist die jährliche Generalversammlung
des Österreichischen Städtebundes und seiner rund 250 Mitgliedsstädte
und Gemeinden.
Rund 800 TeilnehmerInnen (Bürgermeisterinnen, GemeindevertererInnen)
aus ganz Österreich und internationale Gäste trafen einander in
Dornbirn und debattierten drei Tage lang über kommunale
Fragestellungen.
Weitere Informationen unter: www.staedtetag.at oder
www.staedtebund.gv.at
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.gv.at/rk/
Silvia Stefan-Gromen
Mediensprecherin Österreichischer Städtebund
Telefon: 01 4000- 89983
Mobil: 0676 8118 89983
E-Mail: silvia.stefan-gromen@staedtebund.gv.at
www.staedtebund.gv.at
Ralf Hämmerle
Amt der Stadt Dornbirn
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0 5572 306 1200
Mobil: 0676 833061200
E-Mail: ralf.haemmerle@dornbirn.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/174/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0199 2012-06-01/13:29
Wien (APA-ots) - Zum Ausklang des 62. Österreichischen Städtetages in
Dornbirn fand eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema
'Europa, Österreich und die Herausforderungen durch die
Schuldenkrise' statt.
Unter der Leitung von ORF-Chefredakteurin Waltraud Langer
diskutierten Staatssekretär Andreas Schieder, Othmar Karas,
Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Franz Sinabell,
stellvertretender Leiter des WIFO, Alois Strasser, Director Standard
& Poor's, sowie Martin Summer, Abteilungsleiter Oesterreichische
Nationalbank unter anderem über die Rolle von Rating-Agenturen,
Griechenland und die Euro-Zone sowie über die aktuelle Diskussion zur
Bankenunion.
Zu Beginn der Diskussion stand Österreich und die revidierte Tripple
A-Bewertung im Mittelpunkt - Alois Strasser gab Einblick: 'Im Zuge
der Gespräche wurde über alle Euro Länder im Komitee gemeinsam
diskutiert und es ging dabei um die Bonität, die das einzige
Kriterium war. Nach dem EU Gipfel wurde neu bewertet - mit dem
Ergebnis, dass sich der politische Faktor danach geändert und sich
gesamthaft die politische Situation verschlechtert hat'.
Staatssekretär Andreas Schieder bekräftigte, dass sich für Österreich
dadurch wenige Änderungen ergeben hätten, 'weil die Finanzmärkte nach
wie vor an die Bonität glauben.' Man dürfe Rating Agenturen nicht
über- aber auch nicht unterschätzen aber eines stehe fest: 'Rating
Agenturen sollen in die Schranken gewiesen werden.'
Othmar Karas betonte, dass für den Rahmen, unter dem die Agenturen
arbeiten, die Politik verantwortlich sei und gab zu, dass dieser
nicht genügend geregelt sei. 'Erst seit kurzem wurde dies auf
europäischer Ebene angegangen.' Doch seien nicht
die Rating Agenturen dafür verantwortlich, wo wir derzeit stehen -
die Bewertung sei ein Spiegel der aktuellen Situation. Die Frage ob
die öffentliche Hand, die Europäische Zentralbank, eine eigene
Agentur betreiben solle, verneinte Karas: 'Wir brauchen mehr
Wettbewerb bei den Agenturen, mehr private aber keine öffentliche
Agenturen.'
Zum Thema Griechenland und Euro-Zone bekräftigte Martin Summer: 'Das
Interesse der europäischen Institutionen ist groß, dass Griechenland
in der Euro-Zone bleibt. Die Probleme in Griechenland liegen tiefer,
und müssen langfristig gelöst werden. Eine Abwertung einer neuen
Währung würde wenig helfen. Wichtig ist, dass sich Griechenland an
die Vereinbarungen hält. Ohne Unterstützung der Bevölkerung geht das
allerdings nicht.'
Dazu Strasser: 'Die Situation in Griechenland ist derzeit nicht
abschätzbar. Eine Abkehr vom Euro würde die Probleme des Landes nicht
lösen.'
Hierzulande sei die Bilanz durchaus positiv. In Österreich sowie in
Deutschland wurde die Wirtschaft in den vergangenen Jahren unter
anderem durch geringere Lohnsteigerung wettbewerbsfähiger. Franz
Sinabell sieht Österreich als großen Profiteur der europäischen
Integration. 'Seit 10 Jahren wachsen wir stärker als der Durchschnitt
der EU-Länder.'
Zur Frage einer EU-Bankenunion, die mehr Sicherheit für Sparer
bringen soll, sagt Summer: 'Eine solche muss angedacht werden. Die
derzeitige Situation wird der Vernetzung der Volkswirtschaften nicht
gerecht. Ein Problem ist auch, dass wir eine gemeinsame Währung
haben, aber kein gemeinsames Preissystem. Alle
Stabilisierungsinstrumente waren bisher nicht ausreichend. Diese
müssen europaweit geregelt und vereinheitlicht werden.'
Der 62. Österreichischen Städtetag 2012, der unter dem Motto 'Stadt:
Titel ohne Mittel?!' stand, ging heute, Freitag, 1. Juni 2012 zu
Ende. Im Mittelpunkt standen Themen wie die Finanzierung der
kommunalen Leistungen und auch die Grenzen dieser
Leistungserbringung. Zum Abschluss der Tagung wurde feierlich bekannt
gegeben, dass der Städtetag 2013 in Wels stattfinden wird.
Zwtl.: Informationen zum Österreichischen Städtetag
Der Österreichische Städtetag ist die jährliche Generalversammlung
des Österreichischen Städtebundes und seiner rund 250 Mitgliedsstädte
und Gemeinden.
Rund 800 TeilnehmerInnen (Bürgermeisterinnen, GemeindevertererInnen)
aus ganz Österreich und internationale Gäste trafen einander in
Dornbirn und debattierten drei Tage lang über kommunale
Fragestellungen.
Weitere Informationen unter: www.staedtetag.at oder
www.staedtebund.gv.at
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.gv.at/rk/
Silvia Stefan-Gromen
Mediensprecherin Österreichischer Städtebund
Telefon: 01 4000- 89983
Mobil: 0676 8118 89983
E-Mail: silvia.stefan-gromen@staedtebund.gv.at
www.staedtebund.gv.at
Ralf Hämmerle
Amt der Stadt Dornbirn
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0 5572 306 1200
Mobil: 0676 833061200
E-Mail: ralf.haemmerle@dornbirn.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/174/aom
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OTS0199 2012-06-01/13:29