😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

APA ots news: OeNB erwirtschaftet 2011 ein Geschäftsergebnis von 249 Mio EUR

Veröffentlicht am 24.05.2012, 11:27
Risikorückstellung um 400 Mio EUR erhöht

Wien (APA-ots) - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB)

erwirtschaftete 2011 in einem von hoher Unsicherheit auf den Märkten

geprägtem Jahr ein geschäftliches Ergebnis von 249 Mio EUR (2010: 291

Mio EUR). 'Die Bank hat insgesamt gut gewirtschaftet und ihre

Betriebsleistung gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr sogar

leicht steigern können', führte OeNB-Präsident Claus J. Raidl im

Anschluss an die Generalversammlung aus. 'Allerdings haben wir

aufgrund der markant gestiegenen Risiken unsere Risikorückstellung um

weitere 400 Mio EUR erhöht. Aus diesem Grund liegt das Ergebnis der

OeNB auch unter dem des Geschäftsjahres 2010', sagte OeNB-Gouverneur

Ewald Nowotny. 'Für eine Zentralbank steht aber nicht die

Erwirtschaftung hoher Gewinne im Vordergrund. Vorrangig ist die OeNB

laut EU-Vertrag und Nationalbankgesetz (NBG) den Zielen der

Preisstabilität und der Finanzmarktstabilität verpflichtet.'

Vom erwirtschafteten Ergebnis erhält die Republik Österreich 231

Mio EUR (2010: 269 Mio EUR), wovon 62,3 Mio EUR auf die

Körperschaftssteuer und 168,3 Mio EUR auf den im Notenbankgesetz

festgelegten 90-prozentigen Gewinnanteil des Bundes entfallen.

Der Bilanzgewinn der OeNB betrug im Jahr 2011 18,7 Mio EUR. Die

Generalversammlung hat beschlossen, davon weitere 1,2 Mio EUR für die

Ausschüttung einer 10-prozentigen Höchstdividende auf das

Grundkapital von 12 Mio EUR an den Alleineigentümer Bund und 9 Mio

EUR als Zuweisung von Förderungsmitteln an den Jubiläumsfonds der

OeNB zu verwenden. Die verbleibenden 8,5 Mio EUR werden der

Gewinnglättungsrücklage zugeführt.

Der Nettozinsertrag - die traditionell wichtigste

Ertragskomponente einer Zentralbank - stieg um 17 % auf 842 Mio EUR.

Das umsichtige Reservenmanagement der Bank trug dazu bei, dass trotz

der hohen Unsicherheit auf den Finanzmärkten bei den Fremdwährungen

keine und bei den Wertpapieren nur geringe Abschreibungen vorzunehmen

waren. Umfangreiche und flexible Maßnahmen in der

Liquiditätssteuerung sowie eine historisch noch nicht dagewesene

Rückführung der Leitzinsen haben im Zuge der Krise entscheidend zur

Stabilisierung der Finanzmärkte, zur Sicherstellung von

Preisstabilität und zur Hintanhaltung negativer Effekte auf die

Realwirtschaft beigetragen.

Im Rahmen dieser stabilitätspolitischen Aktivitäten übernimmt die

OeNB als Teil des Eurosystems Risiken im Interesse der

Gesamtwirtschaft. 'Neben den traditionellen Risiken von Zentralbanken

- den Fremdwährungs- und Zinsrisiken - haben auch die Kreditrisiken

zugenommen. Diese Risiken resultieren vor allem aus der Teilnahme an

der einheitlichen Geldpolitik wie auch aus dem verstärkten Engagement

des Internationalen Währungsfonds', so Gouverneur Nowotny.

Die Personalaufwendungen der OeNB betrugen im Berichtsjahr 125 Mio

EUR und lagen damit etwas höher als 2010. Durch das Andauern der

Krise und neue zusätzliche Aufgaben (Integration der Bankenaufsicht)

erhöhte sich der durchschnittliche Mitarbeiterstand seit 2007, blieb

aber seit 2009 stabil (2007: 918; 2009: 984, 2011: 986

Mitarbeiter-Ressourcen). Der Sachaufwand nahm im Jahr 2011 aufgrund

der Einführung des Clearingservice im unbaren Zahlungsverkehr leicht

auf 79 Mio EUR zu - schwankt mittelfristig gesehen aber nur gering.

Die Bankenaufsicht belastete die OeNB im Geschäftsjahr 2011 mit

direkten Kosten von etwa 19 Mio EUR oder 26 % mehr als 2010. Die

Finanzmarktaufsichtsbehörde refundiert davon erstmalig den im Rahmen

der NBG-Novelle vorgesehenen höheren Maximalbetrag von 8 Mio EUR

(bisher 4 Mio EUR).

Weitere Reformschritte umgesetzt

Die OeNB hat im Jahr 2011 weitere wichtige innerbetriebliche

Reformschritte gesetzt: Mit der Implementierung eines neuen

Dienstrechts ist es gelungen, ein marktkonformes und

konkurrenzfähiges Entlohnungssystem zu etablieren. Gemeinsam mit dem

Betriebsrat wurde die Übernahme von rund 70 externen Beschäftigten in

das neue OeNB-Dienstrecht vorbereitet und Anfang Mai 2012

durchgeführt. Gouverneur Nowotny: 'Dadurch steigt zwar der

Personalstand der OeNB, der daraus resultierende Anstieg des

Personalaufwands im laufenden Geschäftsjahr 2012 wird aber durch

einen entsprechenden Rückgang des Sachaufwands, in dem die

Leiharbeitskräfte bisher erfasst wurden, mehr als ausgeglichen

werden.'

Als unmittelbare Reaktion auf gravierendes Fehlverhalten einzelner

Personen im Beteiligungsbereich der OeNB werden neue Verhaltensregeln

und effiziente Kontrollmechanismen eingeführt, um damit die

Reputation und das Vertrauen in die Notenbank nachhaltig zu sichern.

Präsident Raidl: 'Unter Einbindung von externen Experten wurden nach

internationalen Maßstäben ausgerichtete Compliance-Regeln erarbeitet,

die nunmehr einheitlich für die OeNB selbst sowie ihre

Tochtergesellschaften gelten'. 'Als besonders wichtige Maßnahmen hat

die OeNB die Einrichtung einer Compliance-Stelle sowie auch eine

Neuregelung von Spenden, Subventionen und Sponsoring vorgenommen',

präzisierte Gouverneur Nowotny.

Im Rahmen eines Schlichtungsstellenverfahrens konnten im

Einvernehmen mit dem Betriebsrat letztlich außergerichtliche

Änderungen bei Sozialleistungen (v.a. Bankwohnungen) erreicht werden.

Konjunktur zieht langsam an, Inflationsrate wieder rückläufig

Was die konjunkturelle Lage betrifft, schnitt Österreichs

Wirtschaft im Jahr 2011 mit einer im Euroraum-Vergleich deutlich

überdurchschnittlichen BIP-Wachstumsrate von 3 % gut ab. Die

Arbeitslosenquote von 4 % war die niedrigste der gesamten EU. Die

Leistungsbilanz verzeichnete neuerlich ein Aktivum. Im Jahr 2012 wird

das Wachstum infolge der getrübten außenwirtschaftlichen

Rahmenbedingungen und der verstärkten Konsolidierungsmaßnahmen

voraussichtlich etwas unter 1 % betragen (Prognose der Europäischen

Kommission vom Mai 2012: +0,8%). Im Einklang mit der erwarteten

Erholung der internationalen Konjunktur ist aus heutiger Sicht im

Jahr 2013 aber wieder mit einer Zunahme des Wachstums auf rund 1 3/4

% zu rechnen.

Steigende Energie-, Nahrungsmittel- und Dienstleistungspreise

bewirkten im Jahr 2011 in Österreich einen Anstieg der HVPI-Inflation

auf 3,6 %. Damit lag der Preisauftrieb über dem

Euroraum-Durchschnitt, aber auch höher als in Deutschland und

Italien. 'Schon 2012 ändert sich das Bild aber deutlich', so

Gouverneur Nowotny. 'Seit Anfang des Jahres beruhigte sich der

Inflationsdruck und im April 2012 betrug die HVPI-Inflationsrate 2,3

%. Damit liegt der Preisauftrieb wieder niedriger als im Euroraum

(+2,6 %) und etwa gleich hoch wie in Deutschland (2,2 %). Für das

gesamte Jahr 2012 gehen die jüngsten Prognosen für Österreich von

etwas über 2 % aus. Im Jahr 2013 dürfte die Teuerung dann auf rund 2

% sinken - womit Österreich wieder auf Preisstabilitätskurs liegen

sollte.'

Weitere Reformen zur Sanierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum

unabdingbar

Die Schuldenkrise hat Europa weiter fest im Griff. Die prekäre

Lage der öffentlichen Haushalte einiger Euroraum-Länder führte im

Verlauf 2011 zu erheblichen Spannungen auf den Finanzmärkten und

stark steigenden Zinsen für deren Staatsanleihen. Auch der

Renditeabstand österreichischer gegenüber deutschen Staatsanleihen

weitete sich aus. Die Rating-Agentur Standard & Poor's senkte das

langfristige Rating Österreichs um eine Stufe auf AA+; zwei andere

Agenturen (Moody's, Fitch) stufen Österreich weiter mit AAA ein. Die

im Herbst 2011 von der Bundesregierung beschlossene Schuldenbremse,

ein weitreichendes Konsolidierungspaket von rund 26 Mrd EUR bis zum

Jahr 2016 sowie ein deutlich niedriger als erwartetes öffentliches

Defizit in Österreich im Jahr 2011 von 2,6 % des BIP trugen dazu bei,

dass in den ersten Monaten 2012 die Zinsen für 10-jährige

österreichische Staatsanleihen wieder deutlich auf unter 3 %

zurückgingen. Im Mai wurden sogar neue Tiefstände bei den Renditen

von rund 2 1/2 % verzeichnet.

Mittelfristig sind aber weitere konsequente gemeinsame

Anstrengungen zur Sanierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum

notwendig. Mit den auf EU-Ebene eingeleiteten und teils bereits

umgesetzten umfangreichen fiskal- und finanzmarktpolitischen Reformen

sind wichtige Schritte gemacht worden. Die damit einhergehende

sukzessive Neuordnung der Architektur der Wirtschafts- und

Währungsunion wird - im Einklang mit einer nachhaltigen

Wachstumspolitik - dazu beitragen, dass der Euro auch in Zukunft eine

stabile Währung bleibt. Die anlässlich 10-Jahre-Euro-Bargeld

analysierten Fakten zeigen, dass sich der Euro als stabile und

international etablierte Währung sowie als sicheres und verlässliches

Zahlungsmittel für über 330 Mio Europäerinnen und Europäer bewährt

hat.

Umfangreiche Aktivitäten zur Bewältigung der Krise stellten die

Geschäftsbereiche der OeNB neuerlich vor außerordentliche

Herausforderungen. Insbesondere betraf dies die Geldpolitik und das

Management der Währungsreserven. Im Bereich der Finanzmarktstabilität

standen die Mitwirkung bei der Stabilisierung einzelner

Kreditinstitute, die Durchführung der Bankenstresstests, sowie die

Stärkung der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle österreichischer

Banken im Vordergrund.

Die OeNB steht vor weiteren großen Aufgaben. Erstens gilt es, mit

den laufenden geldpolitischen Aktivitäten die Preis- und

Finanzmarktstabilität zu sichern. An zweiter Stelle stehen die

Umsetzung nationaler und die Mitgestaltung internationaler

Regulierungsvorhaben sowie die Begleitung österreichischer Großbanken

beim Kapitalaufbau bzw. bei der Restrukturierung, um damit ein hohes

Maß an Finanzmarktstabilität zu gewährleisten. In Bezug auf die

Währungsreserven ist es das Ziel, die Ertragskraft der OeNB durch

eine optimierte Ertrags-Risiko-Steuerung in einem schwierigen Umfeld

weiter zu stärken.

Alle diese Aktivitäten erforderten und erfordern von den

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz besondere Leistungen, die es

der OeNB ermöglichen, ihrer Rolle als stabilitätspolitischer Anker in

Zeiten höchster Unsicherheit gerecht zu werden. Sie liefern durch

ihre hohe Expertise und ihren engagierten Einsatz einen wertvollen

und unverzichtbaren Beitrag zum effektiven Krisenmanagement in

Österreich und im Euroraum.

Details zum Jahresabschluss 2011 sowie zu den Aktivitäten in den

Geschäftsfeldern der OeNB sind im Geschäftsbericht 2011 verfügbar.

Dieser beinhaltet als Nachhaltigkeitsbericht auch die Wissensbilanz

2011 und die Umwelterklärung 2011. Siehe www.oenb.at.

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: (+43-1) 404 20-6666

http://www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0137 2012-05-24/11:22

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.