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APA ots news: Prognose für 2012 und 2013: Erhöhte Unsicherheit dämpft Konjunktur

Veröffentlicht am 28.09.2012, 11:06
Wien (APA-ots) - Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft

haben sich gegenüber der Juni-Prognose zwar verschlechtert, doch ist

das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert: Außenwirtschaftliche

Abwärtsrisiken überwiegen leicht gegenüber inländischen

Aufwärtsrisiken. Die heimische Wirtschaft sollte unter diesen

Rahmenbedingungen 2012 um 0,6% und 2013 um 1,0% wachsen, wobei die

Unsicherheit für 2013 besonders hoch ist.

Das Wachstum der Weltwirtschaft schwächte sich nach einer Belebung

zum Jahresbeginn im Frühjahr wieder spürbar ab. Davon war im II.

Quartal die Mehrzahl der großen Industrie- und Schwellenländer

betroffen. Die Vertrauens- und Schuldenkrise im Euro-Raum ist für

diese Entwicklung nur teilweise maßgebend. Auch viele Industrieländer

außerhalb des Euro-Raumes sind von einem hohen Maß an

makroökonomischen Ungleichgewichten geprägt und haben in ähnlicher

Form wie die südeuropäischen Länder gesamtwirtschaftliche

Fehlentwicklungen zu bewältigen. Zudem sind in einigen

Schwellenländern zuletzt interne Probleme deutlicher in den

Vordergrund getreten.

Der Abschwung der Weltkonjunktur und eine erneute Zuspitzung der

Staatsschuldenkrise im Euro-Raum prägten seit dem Frühjahr das

Geschehen auf den internationalen Finanzmärkten. Im Mittelpunkt

standen für Europa die Besorgnis über Spaniens Bankensystem und die

öffentlichen Haushalte in einigen Euro-Ländern. Während sich die

Finanzierungsbedingungen für Banken und Staaten auf den

südeuropäischen Kapitalmärkten zunächst weiter verschlechterten,

drückten 'Safe-Haven'-Kapitalflüsse die Renditen vor allem in

Deutschland, Finnland, den Niederlanden und Österreich. Diese

Entwicklung zeigte sich in Form von außergewöhnlich hohen

Risikoprämien auf dem Sekundärmarkt für Staatsanleihen. Als Reaktion

darauf beschloss die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang September

die Möglichkeit zu unbeschränkten Staatsanleihekäufen im Rahmen von

Outright Monetary Transactions (OMT). Unmittelbar nach der

Ankündigung dieser Maßnahme verringerten sich die Zinssätze auf dem

Sekundärmarkt für Staatsanleihen südeuropäischer Länder deutlich. Die

unbeschränkten OMT der EZB werden wohl das Vertrauen in den Euro als

stabile Währung zumindest vorübergehend stärken und das Ausmaß der

Kapitalflucht aus Südeuropa dämpfen. Unter diesen Rahmenbedingungen

könnte sich das wirtschaftliche Umfeld so verändern, dass auch in

Europa im Jahr 2013 leicht aufwärtsgerichtete Kräfte zunehmen. 2012

erwartet das WIFO im Euro-Raum insgesamt einen Rückgang der

Wirtschaftsleistung. 2013 sollte sich ein verhaltener Anstieg

ergeben.

Österreichs Wirtschaft kann sich von der internationalen Dynamik

nicht ganz entkoppeln, wie die Stagnation der Exporte seit Mitte 2011

zeigt. Im Gegensatz zum Krisenjahr 2009 blieb jedoch die

Inlandsnachfrage verhältnismäßig stabil. Das WIFO geht in der

vorliegenden Prognose von einem Wachstum der österreichischen

Wirtschaft im Jahr 2012 von 0,6% aus. Auch 2013 wird Österreich mit

einer Rate von +1,0% zu den Wachstumsmotoren im Euro-Raum zählen.

Gegenüber der Prognose vom Juni 2012 revidiert das WIFO seine

Einschätzung für das Jahr 2013 aufgrund der Verschlechterung des

internationalen Umfeldes leicht nach unten.

Übersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose - auf der WIFO-Website (

http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12 )

Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft haben sich

gegenüber der Juni-Prognose zwar verschlechtert, doch ist das

Risikoumfeld mitunter sehr differenziert. Vor allem aktuelle

internationale Entwicklungen bedeuten ein hohes Risiko sowohl für den

heimischen Finanzsektor als auch für die Realwirtschaft.

Verhältnismäßig gut entwickelt sich die Arbeitskräftenachfrage in

Österreich. Aufgrund des Verlaufes seit Jahresbeginn ist 2012

insgesamt mit einer Ausweitung der Beschäftigung um 1,5% zu rechnen.

2013 dürfte sich die Dynamik auf +0,5% verlangsamen. Die

Arbeitslosenquote wird im Jahr 2012 nach nationaler

Berechnungsmethode auf 7,0% steigen und sich 2013 weiter erhöhen.

Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

Periodenvergleiche

Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'

Bezug genommen.

Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'

beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

Methoden beruht.

Durchschnittliche Veränderungsraten

Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

jene von 2009 auf 2010.

Reale und nominelle Größen

Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

angeführt.

Produzierender Bereich

Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D

(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

verwendet.

Inflation, VPI und HVPI

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch

http://www.statistik.at/ ).

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im

österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)

enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

Kerninflation einbezogen.

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die

Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem

der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

Arbeitslosenquote

Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

unselbständig Beschäftigten (gemessen in

Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

Arbeitslosenquote

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

berücksichtigt.

Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig

Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld

beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem

Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die

Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Freitag, 28. September 2012, bis 13 Uhr, an

Dr. Christian Glocker, Tel. 01 798 26 01/303, Christian.Glocker@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0119 2012-09-28/11:00

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