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APA ots news: Prognose für 2012 und 2013: Schuldenkrise im Euro-Raum...

Veröffentlicht am 28.06.2012, 11:07
APA ots news: Prognose für 2012 und 2013: Schuldenkrise im Euro-Raum belastet vermehrt die heimische Konjunktur

Wien (APA-ots) - Die Wirtschaftspolitik steht im Euro-Raum vor

großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund erscheint es äußerst

schwierig, die internationale und heimische Wirtschaftsentwicklung zu

prognostizieren. Die vorliegende Prognose ist an sehr zuversichtliche

Bedingungen hinsichtlich der Lösung der anstehenden Probleme

gebunden. Die heimische Wirtschaft sollte unter diesen

Rahmenbedingungen heuer um 0,6% und 2013 um 1,3% wachsen, wobei die

Unsicherheit für 2013 besonders hoch ist.

Die jüngste Entwicklung der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum und

die Reaktionen der Wirtschaftspolitik überlagern derzeit die

konjunkturelle Entwicklung. Auch der Wahlausgang und die rasch

eingesetzte neue Regierung in Griechenland verringerten die

Verunsicherung der Finanzmärkte über die Lage im Euro-Raum bislang

nicht. Die Zinssätze für Staatsanleihen von Spanien und Italien

stiegen weiter, sodass eine zusätzliche Kreditaufnahme dieser Länder

deren Staatshaushalt abermals belastet. Dadurch könnte das Vertrauen

der Finanzmärkte weiter schwinden. Zugleich verzeichnen einige Länder

im Euro-Raum - etwa Deutschland und Österreich - erhebliche Zuflüsse

an Finanzmitteln, sodass die Renditen für ihre Staatsanleihen sinken.

Die beträchtlichen Differenzen zwischen den Zinssätzen innerhalb der

Währungsgemeinschaft erzeugen neben der ökonomischen Belastung auch

politische Spannungen. Die anhaltende Unsicherheit über eine Lösung

der Krise beeinträchtigt sowohl die Investitions- als auch die

Konsumentscheidungen. Die vorliegende Prognose geht von zur Zeit

optimistischen Annahmen aus: Die Währungsunion bleibt in ihrer

Zusammensetzung erhalten (andere Szenarien hätten erhebliche

Konsequenzen für das Bankensystem, deren Auswirkungen sich nicht

prognostizieren lassen); die Unterschiede zwischen den Zinssätzen für

die Staatsanleihen der einzelnen Länder werden verringert und die

strikten Sparprogramme in den betroffenen Ländern etwas gelockert

oder zumindest umgeschichtet, sodass national und international auch

wachstumsorientierte Investitionen unterstützt werden können.

Unter diesen Rahmenbedingungen könnte sich das

wirtschaftspolitische Umfeld so ändern, dass die Verbesserung der

internationalen Konjunktur auch in Europa leichte aufwärtsgerichtete

Kräfte entfalten sollte. Dies würde gestützt durch die Abwertung des

Euro gegenüber dem Dollar.

In diesem Fall würde die heimische Wirtschaft 2012 um 0,6%

expandieren; 2013 würde sich das Wachstum auf 1,3% erhöhen. Das

Nachgeben der Rohstoffpreise ermöglicht - trotz der rückläufigen

Tendenz des Euro-Dollar-Wechselkurses - einen Rückgang der Inflation

auf 2,3% im Jahr 2012 und 1,9% 2013.

Übersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose - auf der WIFO-Website (

http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12 )

Relativ gut entwickelt sich der österreichische Arbeitsmarkt.

Aufgrund des Verlaufes seit Jahresbeginn ist 2012 insgesamt mit einer

Ausweitung der Beschäftigung um 1,3% zu rechnen. 2013 dürfte sich die

Dynamik auf +0,4% verlangsamen. Die Arbeitslosenquote wird heuer nach

nationaler Berechnungsmethode auf 7,1% steigen. 2013 ist mit einer

weiteren Erhöhung zu rechnen (auf 7,4%).

Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

Periodenvergleiche

Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'

Bezug genommen.

Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'

beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

Methoden beruht.

Durchschnittliche Veränderungsraten

Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

jene von 2009 auf 2010.

Reale und nominelle Größen

Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

angeführt.

Produzierender Bereich

Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D

(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

verwendet.

Inflation, VPI und HVPI

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch

http://www.statistik.at/ ).

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im

österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)

enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

Kerninflation einbezogen.

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die

Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem

der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

Arbeitslosenquote

Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

unselbständig Beschäftigten (gemessen in

Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

Arbeitslosenquote

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

berücksichtigt.

Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig

Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld

beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem

Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die

Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.

Rückfragehinweis:

Mag. Dr. Marcus Scheiblecker

Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung - WIFO

Tel. +43 1 798 26 01-245 * Fax. +43 1 798 93 86

mailto:Marcus.Scheiblecker@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0093 2012-06-28/11:00

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