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APA ots news: Österreich behauptet sich in schwachem Umfeld

Veröffentlicht am 07.12.2012, 10:15
Aktualisiert 07.12.2012, 10:16
Gesamtwirtschaftliche Prognose der OeNB für Österreich 2012

bis 2014

vom Dezember 2012

Wien (APA-ots) - Bedingt durch die teils markante Konjunkturabschwächung

in einer Reihe wichtiger Exportmärkte revidiert die Oesterreichische

Nationalbank (OeNB) die Wachstumsaussichten für die österreichische

Wirtschaft spürbar nach unten. Österreich behauptet sich im

europäischen Umfeld aber noch relativ gut. Für 2012 wird ein Wachstum

des realen BIP von nur mehr 0,4% erwartet. Gegenüber der Prognose vom

Juni 2012 bedeutet dies eine Abwärtsrevision um einen halben

Prozentpunkt. Für 2013 fällt die Revision noch deutlicher aus: statt

1,7% werden nur noch 0,5% Wachstum erwartet. Mit einer Beschleunigung

des Wachstums wird erst im Jahr 2014 gerechnet (+1,7%).

Die seit Mitte des Jahres 2012 wieder gestiegene Inflation wird

über den Prognosehorizont spürbar zurückgehen. Nach einem Anstieg des

HVPI um 2,5% (2012) wird sich die Inflation in den Jahren 2013 und

2014 im Bereich des von der EZB angestrebten Preisstabilitätsziels

von knapp unter 2% bewegen (2013: 1,7%; 2014: 1,6%). Der Budgetsaldo

wird 2012 bei -3,0% liegen. In den beiden Folgejahren kommt es trotz

der schwachen Konjunktur aufgrund der von der Regierung zu Beginn des

Jahres 2012 gesetzten Konsolidierungsmaßnahmen und vergleichsweise

geringerer Transfers an (teil-)verstaatlichte Banken zu einer

deutlichen Verbesserung auf -2,1% bzw. -1,8% des BIP.

Schuldenkrise bremst weltweite Konjunktur

In einem Großteil der Welt hat die nach der Finanz- und

Wirtschaftskrise eingetretene Erholung im Jahr 2011 spürbar an

Schwung verloren. Gleichzeitig strahlt die Krise im Euroraum auf

andere Regionen aus und dämpft deren Wachstumsperspektiven. Besonders

stark davon betroffen sind die benachbarten Länder in Zentral- und

Osteuropa.

Der Euroraum steckt derzeit in der Rezession. Seit dem vierten

Quartal 2011 geht die gesamtwirtschaftliche Produktion aufgrund einer

rückläufigen Inlandsnachfrage zurück. Von den von der

Staatsschuldenkrise besonders betroffenen Ländern scheint einzig

Irland die Trendwende geschafft zu haben, die anderen Länder

verzeichnen teilweise dramatische Produktionsrückgänge. Die

zukünftigen Perspektiven hängen vom weiteren Krisenmanagement auf

europäischer Ebene sowie von der Umsetzung der erforderlichen

Strukturreformen und Konsolidierungsmaßnahmen ab. Von den großen

Volkswirtschaften weist lediglich Deutschland über den gesamten

Prognosezeitraum positive Wachstumsperspektiven auf, während die

anderen großen Länder im Jahr 2013 mit einer rückläufigen

Wirtschaftsleistung rechnen müssen.

Schwache Konjunkturentwicklung auch in Österreich

Österreich konnte den während der Finanz- und Wirtschaftskrise

erlittenen BIP-Rückgang in den darauffolgenden zwei Jahren dank hoher

Exportnachfrage wieder wettmachen. Doch seit Jahresmitte 2011 kam das

Wachstum der österreichischen Wirtschaft nahezu zum Erliegen. Die

schwächere Exportdynamik konnte nicht in ausreichendem Maß durch

inländische Nachfragekomponenten kompensiert werden. Die

Investitionsbereitschaft der Unternehmen wurde trotz günstiger Innen-

und Fremdfinanzierungsbedingungen durch schwache Absatzerwartungen

gedämpft. Die schwache Investitionskonjunktur wird sich bis in die

erste Jahreshälfte 2013 fortsetzen. Erst im Jahr 2014 schlagen die

verbesserten außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die

Investitionstätigkeit durch. Gestützt wird die Investitionstätigkeit

von den Wohnbauinvestitionen, die durch niedrige Zinsen und steigende

Wohnungspreise Impulse erhalten.

Angesichts der im internationalen Vergleich günstigen Lage auf dem

österreichischen Arbeitsmarkt überrascht die aktuelle Konsumschwäche.

Zwar war im Jahr 2012 ein relativ kräftiges Beschäftigungswachstum zu

verzeichnen, die schwache Reallohnentwicklung dämpfte jedoch das

Wachstum der Haushaltseinkommen, das sich 2013 fortsetzt. Der private

Konsum wird daher in den Jahren 2012 und 2013 nur um jeweils rund ein

halbes Prozent wachsen. Im Jahr 2014 wird der etwas stärkere Anstieg

der Haushaltseinkommen teilweise zu einer Anhebung der Sparquote

verwendet.

Wachstumsschwäche bringt Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die seit Jahresmitte 2011 nachlassende konjunkturelle Dynamik zeigt

zusehends ihre Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt. Für das Gesamtjahr

2012 ergibt sich aufgrund der Dynamik zu Jahresbeginn ein noch

kräftiges Beschäftigungswachstum von 1,1% (+45.000 Personen). Im Jahr

2013 wird der Beschäftigungsaufbau aber deutlich schwächer ausfallen

(+16.000 Personen). Die vollständige Liberalisierung des

österreichischen Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus acht neuen

EU-Mitgliedstaaten im Mai 2011 sorgt für ein kräftiges Wachstum des

Arbeitskräfteangebots. Die Arbeitslosenquote wird sowohl im Jahr 2012

(von 4,2% auf 4,4%) sowie auch im Jahr 2013 (auf 4,7%) ansteigen. Für

das Jahr 2014 wird eine unveränderte Arbeitslosenquote erwartet.

Sinkende Rohstoffpreise führen zu Rückgang der HVPI-Inflation auf

unter 2%

Die Inflation wird im Jahr 2012 2,5% betragen. Über den

Prognosehorizont führt die schwache internationale Konjunktur zu

sinkenden Rohstoffpreisen. In Kombination mit einer günstigen

Entwicklung der Lohnstückkosten ergibt sich produktionsseitig kein

nennenswerter Preisdruck, weshalb die Inflation im Jahr 2013 auf 1,7%

sinken wird. Für 2014 wird ein weiterer leichter Rückgang auf 1,6%

erwartet.

Budgetsaldo verbessert sich über den Prognosehorizont deutlich

2012 wird sich der Budgetsaldo auf -3,0% des BIP verschlechtern;

Grund dafür ist insbesondere ein starker Anstieg der Transfers an

(teil-)verstaatlichte Banken. Ein Rückgang dieser Transfers und

umfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen werden 2013 trotz schwacher

Konjunktur zu einer starken Verbesserung des Budgetsaldos auf -2,1%

des BIP führen. Für 2014 wird eine weitere leichte Verbesserung auf

-1,8% des BIP erwartet.

Grafiken und Tabellen auf www.oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6609

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0061 2012-12-07/10:09

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