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APA ots news: Wiener Zeitung: Leitartikel von Reinhard Göweil: 'Facebook'

Veröffentlicht am 25.05.2012, 15:43
Ausgabe vom 26.5.2012

Wien (APA-ots) - Die Vorgänge um den Börsegang des sozialen

Online-Netzwerks Facebook beschäftigen nun auch Aufsichtsbehörden und

Anwälte. Denn das 16-Milliarden-Dollar-Ding hat wieder einmal

gezeigt, dass die Welt des Geldes aus Krisen nichts lernt. Es ging um

Gier und schnellen Reichtum. Der Aktienkurs wurde am obersten Ende

festgesetzt, einzelne Investoren wurden vorrangig mit Informationen

versorgt. Die involvierten US-Banken brachten ihre Boni und sonstigen

Schäfchen ins Trockene.

Nichts Neues also unter der Sonne.

Nichts gelernt aus der Hypotheken-Blase, die 2007 geplatzt ist. Mark

Zuckerberg, der auch nach dem Börsegang 57 Prozent von Facebook

kontrolliert, hat dem Kapitalmarkt keinen guten Dienst erweisen.

Welcher Kleinanleger kann bei einem Börsengang noch darauf vertrauen,

dass er auch alles erfährt? Wer kann noch darauf vertrauen, dass der

geforderte Preis je Aktie nicht künstlich überhöht ist?

Die Börse soll ein Parameter für die Dynamik und Leistungsfähigkeit

einer Wirtschaft sein. Aber wenn an der Börse nur noch Zocker tätig

sind, was soll davon ein 'normaler' Investor halten? Kursschwankungen

sind längst nicht mehr im Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens

begründet, sondern darin, welche Optionsgeschäfte an der jeweiligen

Aktie hängen. Es ist für Einzelne nicht mehr möglich, dies alles zu

durchschauen.

Noch gruseliger wird die Entwicklung, weil ja immer noch etliche

Produkte zur Pensionsvorsorge auf dem Kapitalmarkt investiert werden.

Wenn die Höhe der Pension eines Stahlarbeiters aber vom Wohl und Weh

mancher Börsenhändler bei Morgan Stanley oder Goldman Sachs abhängig

sind, dann hat dieses Modell wohl ausgedient.

Und die fragwürdigen Vorgänge um den Börsengang von Facebook zeigen

noch eines: Die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer besteht

zu Recht. Wer derart verantwortungslos mit Milliardenbeträgen

jongliert, der soll wenigstens etwas für die Allgemeinheit tun.

Die EU-Fonds könnten das Geld gut gebrauchen und damit die

Arbeitslosigkeit bekämpfen. Das wäre um Längen besser, als das Geld

Investmentbanken zu überlassen, die nicht nur keine Werte schaffen,

sondern schlicht und ergreifend die Kleinanleger abzocken.

Rückfragehinweis:

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OTS0225 2012-05-25/15:37

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