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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Hollande ist das geringste...

Veröffentlicht am 07.05.2012, 18:21
Aktualisiert 07.05.2012, 18:24
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Hollande ist das geringste Problem - von Hans-Jörg Bruckberger

Politische Börsen haben in der Regel kurze Beine

Wien (APA-ots) - Jetzt ist es also amtlich: Francois Hollande ist der

neue Präsident Frankreichs. Die Finanzmärkte begrüßten den

Sozialisten standesgemäß: mit Kursrückgängen. Schließlich fürchtet

die Wirtschaft eine Abkehr von jenem Sparkurs, auf den man sich erst

kürzlich auf europäischer Ebene geeinigt hatte. Noch mehr fürchtet

sie höhere Belastungen für Unternehmen und Steuern für

Finanztransaktionen und wohlhabendere Bevölkerungsgruppen. Kurz, all

das, wofür das linke Lager traditionell steht: mehr Staat, höhere

Ausgaben und Schulden sowie eine Umverteilung von Reich zu Arm, also

eine eher wirtschaftsfeindliche Politik.

Natürlich ist was dran. Hollande hat ja auch bereits ausgabenseitig

einiges versprochen und propagiert einen 'Neustart für Europa'. Das

verunsichert die Märkte. Andererseits wird bekanntlich nichts so heiß

gegessen wie gekocht. Und auch Hollande weiß, dass man um

Sparmaßnahmen nicht herumkommen wird, zudem unterstrich der neue

Präsident sein Bekenntnis zur deutsch-französischen Achse in der EU.

Manch ein Beobachter findet sogar Gefallen daran, dass nebst 'Sparen'

nun wieder das Wort 'Wachstum' in den Mund genommen wird.

Die Welt wird wegen des Machtwechsels in Frankreich sicher nicht

untergehen. Im Übrigen hat gerade die französische Börse in der

Vergangenheit unter 'linker Führung' sehr gut performt. In den späten

1980er Jahren erlebte der Pariser Leitindex CAC 40 eine regelrechte

Rally, legte von 1988 bis 1994 gut 160 Prozent zu. Damals (von 1981

bis 1995) führte ein gewisser Francois Mitterrand die Geschäfte im

Élysée-Palast, als bislang letzter Sozialist. Und er entwickelte sich

im Laufe seiner Amtszeit zu einem großen Europäer und verlässlichen

Partner von Deutschen wie auch Amerikanern.

Dafür, dass die Franzosen in den nächsten Jahren eine vernünftige

Haushaltspolitik betreiben müssen, werden allein die Märkte sorgen.

Wer nicht spart und reformiert, bekommt die Rechnung in Form von

steigenden Anleiherenditen präsentiert und wird spätestens dann zu

Einschnitten gezwungen.

Gerade hier könnte eine sozialistische Regierung mitunter sogar im

Vorteil sein. Oft scheint es, als ob ausgerechnet diese die wirklich

harten Einschnitte durchziehen. Sie haben in der Regel schon mal die

Gewerkschaften hinter sich. Und sind vom Image her im Vorteil: Wenn

sogar Sozialisten hart durchgreifen, dann muss wirklich Feuer am Dach

sein. Insofern ist es wohl kein Zufall, dass etwa Hartz IV

ausgerechnet von der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder

umgesetzt wurde.

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OTS0216 2012-05-07/18:15

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