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APA ots news: Wirtschaftslage weiter getrübt

Veröffentlicht am 10.12.2012, 09:06
Aktualisiert 10.12.2012, 09:08
Wien (APA-ots) - Die anhaltende Nachfrageschwäche in den

Industrieländern dämpft zunehmend die Konjunktur in den

Schwellenländern. In Österreich war das BIP im III. Quartal entgegen

ersten Berechnungen nicht rückläufig, sondern nahm leicht zu. In den

kommenden Monaten wird sich die Wirtschaft zwar weiterhin gedämpft

entwickeln, das allgemeine Indikatorenbild verschlechterte sich

zuletzt aber nicht weiter.

Die Nachfrageschwäche im Euro-Raum und in den USA belastet den

Welthandel weiterhin und bedingt spürbare Exportrückgänge in den

Schwellenländern. In den USA wurden die BIP-Zahlen für das III.

Quartal zwar nach oben korrigiert, vor allem jedoch wegen der Zunahme

von Lageraufbau und Exporten; das Wachstum der heimischen Nachfrage

fiel geringer aus als ursprünglich angenommen. Japans Industrie ist

besonders stark vom Handelsboykott Chinas betroffen, in China selbst

dürfte der Tiefpunkt der Wachstumsverlangsamung durchschritten sein.

Im Euro-Raum ging das BIP auch im III. Quartal zurück. Die

Wirtschaftsleistung der Krisenländer Spanien, Portugal, Italien und

Zypern schrumpfte anhaltend, in Deutschland verlor das Wachstum an

Kraft. Außerhalb des Euro-Raumes erzielten in der EU lediglich die

baltischen Länder starke Zuwächse; in Großbritannien brachten die

Olympischen Spiele im III. Quartal positive Einmaleffekte. Die

Arbeitslosigkeit steigt weiter und erreicht in einigen Ländern

bereits ein sehr hohes Niveau. Die Refinanzierungsbedingungen der

Länder blieben im November stabil.

Entgegen ersten Berechnungen nahm das BIP in Österreich im III.

Quartal leicht zu (+0,1% gegenüber dem Vorquartal). Der private

Konsum entwickelte sich anhaltend schwach, die Investitionen waren

rückläufig. Die Exporte wurden zwar gesteigert, der

Wertschöpfungsgewinn aber durch die Ausweitung der Importe teilweise

kompensiert. Die zu Jahresbeginn beobachtete Zunahme der Ausfuhr in

lateinamerikanische und asiatische Schwellenländer kam in den letzten

Monaten zum Erliegen. Die Exporte nach Deutschland blieben von Jänner

bis August gegenüber dem Vorjahr stabil, jene nach Italien waren

deutlich rückläufig; die Lieferungen in die Schweiz nahmen hingegen

weiter zu.

Der neue WIFO-Frühindikator zeigte im November nach sechs Monaten

des Rückganges erstmals aufwärts, vom Konjunkturtest kommen

ungünstigere Signale. In naher Zukunft wird die Konjunktur daher

gedämpft bleiben. Die Inflationsrate lag im Oktober weiterhin über

2%. Die Arbeitslosigkeit war im November höher als im Vorjahr, das

Angebot an Arbeitskräften nahm stärker zu als die Nachfrage. Im

Vormonatsvergleich belasten vor allem Saisoneffekte den Arbeitsmarkt,

die saisonbereinigte Arbeitslosenquote betrug unverändert 7,2%.

Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf der

WIFO-Website ( http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12 )

Übersicht 1: Ergebnisse der vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen

Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website (

http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12 )

Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

Periodenvergleiche

Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'

Bezug genommen.

Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'

beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

Methoden beruht.

Durchschnittliche Veränderungsraten

Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

jene von 2009 auf 2010.

Reale und nominelle Größen

Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

angeführt.

Produzierender Bereich

Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D

(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

verwendet.

Inflation, VPI und HVPI

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch

http://www.statistik.at/ ).

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im

österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)

enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

Kerninflation einbezogen.

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die

Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem

der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

Arbeitslosenquote

Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

unselbständig Beschäftigten (gemessen in

Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

Arbeitslosenquote

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

berücksichtigt.

Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig

Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld

beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem

Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die

Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Montag, 10. Dezember 2012, zwischen 9:00 und 12:00 Uhr, an Stefan Schiman, Tel. (1) 798 26 01/234, Stefan.Schiman@wifo.ac.at.

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0019 2012-12-10/09:00

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