POTSDAM (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat sich zufrieden mit dem Tarifergebnis für den öffentlichen Dienst gezeigt. Die Leistungen der Beschäftigten unter anderem in der Flüchtlingskrise würden nun auch honoriert, sagte Wendt der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Die Bundespolizisten leisteten Millionen Überstunden - nun werde ihr Einsatz anerkannt.
Die mehr als zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sollen in zwei Stufen ein Lohnplus von 4,75 Prozent bis 2017 bekommen. Die dritte Verhandlungsrunde hatte am späten Freitagabend in Potsdam den Durchbruch gebracht. Wendt warf den Arbeitgebern vor, erst zum Schluss in akzeptabler Weise auf die Gewerkschaften zugegangen zu sein. "Diese Einhaltung der Rituale seitens der Arbeitgeber war nicht gerechtfertigt", sagte Wendt. So haben Signale der Anerkennung der Beschäftigten durch Warnstreiks erkämpft werden müssen. Es sei "unerträglich", dass es die Arbeitgeber angesichts der Belastungen der Beschäftigten auf Warnstreiks ankommen ließen. "Der Staat muss zur Kenntnis nehmen, dass ein gut funktionierendes Staatswesen nicht zum Nulltarif zu haben ist", sagte Wendt. Der Abschluss kostet Bund und Kommunen mehr als sieben Milliarden Euro, von denen die Kommunen den weitaus größten Teil tragen. "Ein starker Staat kostet Geld", so Wendt, "der öffentliche Dienst sollte gut ausgestattet sein, stattdessen könnte man eventuell den einen oder anderen Flughafen weniger bauen.