WIEN (dpa-AFX) - Fast vier Monate Verhandlungen, zahlreiche Abbrüche und ebenso viele neue Anläufe blieben erfolglos. Am Montagabend sind die letzten Verhandlungen um einen Spar-Kollektivvertrag für die AUA-Bordmitarbeiter (Piloten, Flugbegleiterinnen) gescheitert. 'Es gab keine Einigung', sagte Bord-Betriebsratschef Karl Minhard nach den Gesprächen am Abend zur österreichischen dpa-AFX-Partneragentur APA. 'Der Vorstand wird den Betriebsübergang auf Tyrolean einleiten.'
Der Pilotenbetriebsrat bedauerte die Entwicklung: 'Es ist die schlechteste Lösung, aber wir nehmen sie zur Kenntnis'. 'Jetzt wird man mit dem Betriebsübergang leben, den der Vorstand immer wollte', so Minhard. Der Zeitdruck, den die AUA-Führung aufgebaut habe, sei zu groß gewesen. Er denke, dass es nun zu zahlreichen weiteren Abgängen von AUA-Piloten komme, sagte der Betriebsrat. 'Schauen wir uns die nächsten Tage und Wochen an.' Zunächst werde man sich zunächst mit den Anwälten beraten.
Im Vorfeld war von Gewerkschaftern eine Klagewelle angekündigt worden, sollte der Vorstand mit dem umstrittenen Zwangsumstieg auf die um gut ein Viertel billiger operierende Tyrolean Ernst machen. Am Nachmittag hatte es noch so ausgesehen, als wolle der Vorstand eine einwöchige Nachfrist gewähren, um dem Bord-Betriebsräten doch noch eine breite Zustimmung der Mitarbeiter zu einem im Grund vereinbarten neuen Abkommen ohne Zwangsumstieg zu ermöglichen.
Allerdings sickerte durch, dass AUA-Chef Jaan Albrecht wegen der zahlreichen Verschiebungen einer KV-Einigung selber schon gehörig unter Druck stand, der Konzernmutter Lufthansa Ergebnisse zu liefern. Das Personalkostenpaket als Teil des mehr als 220 Millionen Euro schweren neuen Sparpakets war schon seit März überfällig.
Man hätte bis Sonntag oder Montag kein Papier zustande gebracht, sagte der Betriebsrat am Abend im APA-Gespräch. 'Ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht.'
Zu den großen Eckpunkten, die auf dem Verhandlungsweg auf der Strecke blieben, zählten für die Belegschaftsvertreter Abfertigungsfragen. Zum einen waren dazu Steuerfragen offen, vor allem aber hätten am Schluss Garantien zum Verbleib im alten gesetzlichen Abfertigungsschema gefehlt, über die es davor schon Einvernehmen gegeben hätte.
Minhard meint, dass man zu einer gütlichen Lösung hätte kommen können, wäre man früher an die Details gegangen. Die Gesprächsbasis sei zuletzt nicht so schlecht gewesen. Dass innerhalb der Konzernbelegschaft zum Teil scharf geschossen wurde, wundert ihn nicht. Es sei immer ein Problem, eine einheitliche Linie vorzufinden, wenn jahrelang die Mannschaft nach dem Prinzip 'teile und herrsche' geführt worden sei.
Nun müsse unter den neuen Umständen das Beste für die Mannschaft herausgeholt werden, selbst wenn der Betriebsübergang selbst 'ein großes Dilemma wird', wie Minhard befürchtet. Nach bisherigen Plänen wollte der Vorstand den Übertrag des Flugbetriebs per 1. Juli. Minhard: 'Wir werden alle Register ziehen, aber nicht Öl ins Feuer gießen'.
Betroffen sind knapp 600 AUA-Piloten und rund 1.500 Flugbegleiterinnen. Sie werden als Neueintretende in der Tyrolean behandelt. Für die Piloten, die nach dem AUA-Alt-KV entlohnt wurden, sind damit die stärksten Einbußen verbunden. Die Stewardessen haben am wenigsten zu verlieren. Es geht nur um den Flugbetrieb, das Bodenpersonal bleibt bei der AUA angestellt./rf/APA/he
Der Pilotenbetriebsrat bedauerte die Entwicklung: 'Es ist die schlechteste Lösung, aber wir nehmen sie zur Kenntnis'. 'Jetzt wird man mit dem Betriebsübergang leben, den der Vorstand immer wollte', so Minhard. Der Zeitdruck, den die AUA-Führung aufgebaut habe, sei zu groß gewesen. Er denke, dass es nun zu zahlreichen weiteren Abgängen von AUA-Piloten komme, sagte der Betriebsrat. 'Schauen wir uns die nächsten Tage und Wochen an.' Zunächst werde man sich zunächst mit den Anwälten beraten.
Im Vorfeld war von Gewerkschaftern eine Klagewelle angekündigt worden, sollte der Vorstand mit dem umstrittenen Zwangsumstieg auf die um gut ein Viertel billiger operierende Tyrolean Ernst machen. Am Nachmittag hatte es noch so ausgesehen, als wolle der Vorstand eine einwöchige Nachfrist gewähren, um dem Bord-Betriebsräten doch noch eine breite Zustimmung der Mitarbeiter zu einem im Grund vereinbarten neuen Abkommen ohne Zwangsumstieg zu ermöglichen.
Allerdings sickerte durch, dass AUA-Chef Jaan Albrecht wegen der zahlreichen Verschiebungen einer KV-Einigung selber schon gehörig unter Druck stand, der Konzernmutter Lufthansa
Man hätte bis Sonntag oder Montag kein Papier zustande gebracht, sagte der Betriebsrat am Abend im APA-Gespräch. 'Ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht.'
Zu den großen Eckpunkten, die auf dem Verhandlungsweg auf der Strecke blieben, zählten für die Belegschaftsvertreter Abfertigungsfragen. Zum einen waren dazu Steuerfragen offen, vor allem aber hätten am Schluss Garantien zum Verbleib im alten gesetzlichen Abfertigungsschema gefehlt, über die es davor schon Einvernehmen gegeben hätte.
Minhard meint, dass man zu einer gütlichen Lösung hätte kommen können, wäre man früher an die Details gegangen. Die Gesprächsbasis sei zuletzt nicht so schlecht gewesen. Dass innerhalb der Konzernbelegschaft zum Teil scharf geschossen wurde, wundert ihn nicht. Es sei immer ein Problem, eine einheitliche Linie vorzufinden, wenn jahrelang die Mannschaft nach dem Prinzip 'teile und herrsche' geführt worden sei.
Nun müsse unter den neuen Umständen das Beste für die Mannschaft herausgeholt werden, selbst wenn der Betriebsübergang selbst 'ein großes Dilemma wird', wie Minhard befürchtet. Nach bisherigen Plänen wollte der Vorstand den Übertrag des Flugbetriebs per 1. Juli. Minhard: 'Wir werden alle Register ziehen, aber nicht Öl ins Feuer gießen'.
Betroffen sind knapp 600 AUA-Piloten und rund 1.500 Flugbegleiterinnen. Sie werden als Neueintretende in der Tyrolean behandelt. Für die Piloten, die nach dem AUA-Alt-KV entlohnt wurden, sind damit die stärksten Einbußen verbunden. Die Stewardessen haben am wenigsten zu verlieren. Es geht nur um den Flugbetrieb, das Bodenpersonal bleibt bei der AUA angestellt./rf/APA/he