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Aufschwung kommt im Geldbeutel an - Schuldenkrise bleibt gefährlich

Veröffentlicht am 25.04.2012, 16:45
BERLIN (dpa-AFX) - Deutschlands Arbeitnehmer werden trotz Euro-Schuldenkrise deutlich mehr Geld in der Tasche haben. Die verfügbaren Einkommen werden nach der jüngsten Wirtschaftsprognose der Bundesregierung 2012 und 2013 mit über drei Prozent so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr steigen. Während viele Euro-Staaten unter Massenarbeitslosigkeit und drohender Rezession leiden, sieht Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) die heimischen Firmen in Top-Verfassung. 'Deutschland geht es gut. Die deutsche Wirtschaft kommt wieder in Schwung', sagte er am Mittwoch in Berlin.

Nach 0,7 Prozent in 2012 soll das Wachstum der neuen Frühjahrsschätzung zufolge 2013 bei 1,6 Prozent liegen. Größte Gefahr für den Aufschwung bleibt die Schuldenkrise.

Da die Konzerne volle Kassen und Auftragsbücher haben, gönnen sie ihren Mitarbeitern erneut höhere Löhne und Gehälter. Nach Steuern und Abgaben soll das Plus bei den verfügbaren Einkommen laut Regierung in diesem Jahr bei 3,3 Prozent liegen. Im nächsten Jahr steigen sie danach um weitere 3,1 Prozent. 'Damit wachsen die verfügbaren Einkommen in vier aufeinanderfolgenden Jahren so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr', erklärte Rösler. Die Teuerungsrate bleibt aber der Prognose zufolge in diesem Jahr mit 2,3 Prozent hoch.

Erfreut zeigte sich Rösler, dass die Arbeitslosigkeit trotz der jüngsten Wachstumsdelle weiter sinkt. 'Es sind mehr Menschen in Lohn und Brot als je zuvor.' Die Zahl der Arbeitslosen werde im Jahresschnitt in den kommenden zwei Jahren noch mal um insgesamt fast 200 000 zurückgehen. Damit sinke die Arbeitslosenquote in diesem Jahr auf 6,7 Prozent und im nächsten Jahr auf 6,5 Prozent.

Nach Ansicht von Experten ist die Arbeitslosenzahl im April erstmals in diesem Jahr mit 2,93 Millionen wieder unter die Drei-Millionen-Marke gesunken. Dies wären rund 100 000 weniger als im März; der Rückgang fiel damit deutlich schwächer als im Schnitt der vergangenen Jahr, berichteten Volkswirte in einer dpa-Umfrage. Die offiziellen April-Zahlen teilt die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Mittwoch (2. Mai) mit.

Da die hohen Energie- und Benzinpreise die Inflation anheizen, fordert die Bundesregierung von der Europäischen Zentralbank (EZB), sich wieder ihrer Kernaufgabe der Geldwertstabilität zu widmen. 'Die EZB hat unsere Unterstützung, damit sie zum geldpolitischen Normalmodus zurückfinden und sich auf ihr klares Mandat konzentrieren kann, Preisniveaustabilität zu sichern', unterstrich der Vizekanzler. Viele Euro-Staaten setzen darauf, dass die EZB marode Banken weiter mit billigem Geld versorgt und Staatsanleihen kriselnder Länder aufkauft.

Rösler forderte vor dem Hintergrund neuer Unsicherheiten in den Euro-Ländern Frankreich, Niederlande, Spanien oder Griechenland eine konsequente Umsetzung des Fiskalpaktes für mehr Haushaltsdisziplin. Deutschlands Erfolge seien Vorbild für Europa. Die anderen EU-Staaten profitierten in der Krise davon, dass wegen der starken Inlandsnachfrage die deutschen Importe stärker stiegen als die Exporte.

Allerdings steht die schwarz-gelbe Koalition in Berlin selbst in der Kritik, weil sie neue Milliarden-Ausgaben wie das Betreuungsgeld und zusätzliche Rentenleistungen für Eltern plant.

Rösler räumte ein, dass bei einer neuen Zuspitzung der Krise im Euro-Raum die Prognosen gefährdet seien. 'Auch wenn die deutsche Wirtschaft hervorragend aufgestellt ist, so sind wir mit unserer Projektion bewusst auf der vorsichtigen Seite geblieben.' Die wichtigsten Forschungsinstitute waren in der Vorwoche optimistischer. Sie trauen der Wirtschaft nach 0,9 Prozent in diesem Jahr ein Wachstum von 2,0 Prozent oder mehr im nächsten Jahr zu./tb/DP/jkr

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