FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die Bankenaufseher der Europäischen Union veröffentlichen an diesem Freitag (18.00 Uhr) die Ergebnisse ihres jüngsten Stresstests. Große und mittelgroße Geldhäuser mussten in den vergangenen Monaten durchrechnen, ob sie auch im Falle einer schweren Krise ausreichend widerstandsfähig wären. Sollte das nicht der Fall sein, könnten die Aufseher die Institute auffordern, mehr Kapital vorzuhalten.
Die europäische Bankenaufsicht EBA hatte 70 Geldhäuser aufgefordert durchzurechnen, ob ihre Kapitalpuffer auch im Falle einer schweren Krise ausreichend wären. Parallel dazu unterzog die Europäische Zentralbank (EZB) als Bankenaufsicht für den Euroraum weitere 42 mittelgroße Geldhäuser einem Stresstest. Insgesamt mussten sich 16 deutsche Institute der Prüfung stellen.
Angenommen wurde eine Verschärfung der geopolitischen Spannungen, begleitet von einem Wiederaufleben der Corona-Pandemie. In einem Krisenszenario kommen ein Einbruch der Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit und hohe Inflation zusammen.
Seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 überprüfen Aufseher rund um den Globus mit solchen Stresstests regelmäßig, wie anfällig Banken im Krisenfall wären. Solche Überprüfungen sollen möglichst frühzeitig Risiken in den Bilanzen offenlegen.