GENF (dpa-AFX) - Die Summe der Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland ist nach UN-Angaben 2014 stark zurückgegangen. Unterm Strich stand nach am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) ein Minus von 2,1 Milliarden Dollar (1,86 Milliarden Euro). Die Gründe dafür werteten Experten aber als Zeichen der Stärke der deutschen Wirtschaft.
"Tochterfirmen haben 2014 große Darlehen an ihre ausländischen Konzernmütter zurückgezahlt", sagte der Leiter der Unctad-Abteilung für Investitionspolitik, Jörg Weber, der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland stehe dadurch in der neuen UN-Statistik der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) am unteren Ende von 143 Ländern. "Die Rücküberweisung von Darlehen zeigt aber, wie gut Unternehmen in Deutschland verdient haben", sagte Weber. 2013 waren die FDI in Deutschland noch auf 32 Milliarden Dollar angestiegen. Global gingen die FDI 2014 um 8 Prozent auf 1,26 Billionen Dollar zurück. Hauptgründe seien eine fragile Weltwirtschaft und geopolitische Risiken durch Konflikte. Die meisten Mittel flossen nach China (128 Milliarden) und Hong Kong (111 Milliarden) sowie in die USA (86 Milliarden). Bei Hong Kong war dessen Sonderrolle als Transitplatz für Geldströme nach und aus Asien ausschlaggebend.