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Bank of England weitet Geldflut aus - Anleihenkäufe um 100 Mrd Pfund erhöht

Veröffentlicht am 18.06.2020, 16:31
© Reuters.
GBP/USD
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London (Reuters) - Die britische Notenbank öffnet in der Corona-Krise die Geldschleusen immer weiter.

Die Bank von England (BoE) stockte am Donnerstag - wie von Experten erwartet - ihr bestehendes Wertpapierankaufprogramm zum Ankurbeln der Wirtschaft um 100 Milliarden auf eine Zielsumme von 745 Milliarden Pfund auf. Allerdings stimmten nur acht Mitglieder der Führungsriege dafür, BoE-Chefvolkswirt Andy Haldane votierte gegen eine Ausweitung. Das Gremium kündigte an, die gesamte Feuerkraft des Programms zu nutzen. Doch werde das Tempo der Ankäufe gedrosselt, so dass das Ziel erst Ende des Jahres erreicht werde. Den Leitzins beließ die Notenbank bei 0,1 Prozent.

Großbritannien gehört zu den Ländern, die am schwersten von der Virus-Pandemie betroffen sind. Die Wirtschaft auf der Insel war im April wegen des Corona-Lockdowns um 20,4 Prozent zum Vormonat eingebrochen. Die Währungshüter um BoE-Chef Andrew Bailey sprechen von einer “beispiellosen Situation”. Die Perspektiven für die Weltwirtschaft und die heimische Konjunktur seien “ungewöhnlich unsicher”. Chefvolkswirt Haldane hat jedoch gegen eine Ausweitung der Käufe das Argument ins Feld geführt, dass sich die Wirtschaft zuletzt besser entwickelt habe als bei der vorherigen Zinssitzung befürchtet. In einem Plausibilitäts-Szenario hatte die Notenbank Anfang Mai für 2020 einen Einbruch der Wirtschaft um 14 Prozent angenommen: Dies wäre die tiefste Rezession in der 325-jährigen Geschichte der Bank von England.

Ökonom Dirk Chlench von der LBBW verweist darauf, dass die Währungshüter in ihrer Presseerklärung nun erwähnen, dass Zahlungsdaten auf eine Erholung des privaten Verbrauchs im Mai und Juni hindeuteten. Der Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal werde daher etwas geringer ausfallen als zuvor befürchtet. “Nach unserer Prognose wird die Bank of England in den kommenden Monaten zunächst keine weitere Lockerung der Geldpolitik beschließen”, so Chlench. Im Winter könne sich das Blatt jedoch wenden, wenn staatliche Stützungsmaßnahmen ausliefen: “Zudem dürfte dann absehbar sein, ob das Vereinigte Königreich ohne anschließenden Freihandelsvertrag aus der Übergangsphase ausscheidet und es zu einem harten Brexit kommt.”

Die Corona-Krise hat in Großbritannien im April und Mai weit mehr als eine halbe Million Briten den Arbeitsplatz gekostet. Die Währungshüter sehen die Gefahr, dass sich Arbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau verfestigen könnte. Es sei auch damit zu rechnen, dass Haushalte und Firmen bei Ausgaben und Investitionen vorerst weiter Vorsicht walten lassen dürften.

Die britische Bankenaufsicht hat die Geldhäuser jüngst gemahnt, sich besser auf Ausfallrisiken der in der Corona-Krise ausgereichten Kredite einzustellen. Mehr als 800.000 Firmen hatten in einem Notfallprogramm Bank-Darlehen im Volumen von rund 34 Milliarden Pfund erhalten, die mit weitreichenden staatlichen Sicherungen verbunden sind.

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