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Banken-Crash offiziell schlimmer als 2008 – US-Finanzsystem bleibt tickende Zeitbombe

Veröffentlicht am 08.05.2023, 10:00
Aktualisiert 08.05.2023, 10:10
© Investing.com

Investing.com – Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sprach im Anschluss an die Zinserhöhung des FOMC darüber, dass der US-Bankensektor sicher und widerstandsfähig sei. Doch nur zwei Stunden später stürzten die Aktien der PacWest um 50 Prozent ab, nachdem das Management hatte durchblicken lassen, dass der Fortbestand des Finanzinstituts nur noch an einem seidenen Faden hängt.

Ein Zeichen dafür, dass die US-Zentralbank die Lage entweder missinterpretiert, oder die beschwichtigenden Aussagen ihres Vorsitzenden nichts weiter als leere Worthülsen sind. Unabhängig davon, welche der beiden Annahmen der Realität am nächsten kommen, die USA haben ein riesiges Problem, wie Michael Snyder erklärte.

Er rechnet in seinem jüngsten Artikel vor, dass die aktuelle Bankenkrise alles in den Schatten stellt, was während der Finanzkrise 2008 passierte. Die 25 Banken, die damals ihre Pforten für immer schließen mussten, besaßen Vermögenswerte im Wert von 373,6 Milliarden Dollar. In der derzeitigen Krise, die seiner Ansicht nach ganz offensichtlich gerade erst in Fahrt kommt, verfügten die bis jetzt untergegangenen drei US-Banken über Vermögenswerte von 532 Milliarden Dollar.

Snyder ist überzeugt, dass die Konsolidierung im Bankensektor noch lange nicht vorüber ist. Unterstützt wird seine These durch den stellvertretenden Vorsitzenden von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), Charlie Munger. Gegenüber der Financial Times erklärte dieser, dass viele US-Banken auf einem riesigen Berg "fauler Kredite" sitzen. Mit diesen Krediten wurden in den vergangenen 10 Jahren Gewerbeimmobilien gebaut, die keiner mehr benötigt und all diese Kredite, die einst für billiges Geld zu haben waren, kommen demnächst in eine unerschwingliche Anschlussfinanzierung.

Dem stimmt Snyder uneingeschränkt zu und sagt:

"Vor allem der Zusammenbruch der Preise für Gewerbeimmobilien droht einen massiven Tsunami von Zahlungsausfällen auszulösen..."

Banken müssen also nicht nur ihre Bilanzen anpassen, weil die als Sicherheiten hinterlegten Immobilien rapide an Wert verlieren, sondern auch mit den zunehmenden Zahlungsausfällen fertig werden.

Für die "to big to fail" Banken wird es ein gutes Geschäft werden, sie können sich die Rosinen unter den kleineren Konkurrenten herauspicken und der Rest wird einfach abgewickelt.

Das Einzige, was jetzt noch ein größeres Fiasko verhindern kann, wären Zinssenkungen der Fed. Aber diese scheinen immer weiter in die Ferne zu rücken. Der monatliche US-Arbeitsmarktbericht zeigte am Freitag mit 253.000 neuen Arbeitsplätzen keine Anzeichen einer spürbaren Abkühlung. Die über der Prognose liegende Lohninflation von 4,4 Prozent lässt die Hoffnung auf einen Rückgang der Inflation ebenfalls schwinden.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell versuchte auf seiner Pressekonferenz den Marktteilnehmern wiederholt zu erklären, dass der Rückgang der Inflation viel länger dauern wird.

Doch davon ist keiner überzeugt. Die sich abzeichnenden Probleme am Finanzmarkt erscheinen als viel zu dringlich und so erhöhen die Investoren ihr Risiko bei der Jagd nach Renditen weiter – immer in dem Glauben, dass die Fed mit massiven Zinssenkungen zu Hilfe eilt. Kontinuierlich werden Milliarden Dollar-Beträge von Banken abgezogen, die für eine Verzinsung von 5 Prozent in Geldmarktfonds fließen. Womit sich die Problematik des Bankensektors immer weiter verschärft. Michale Snyder schreibt:

"Letztlich glaube ich, dass wir eine Konsolidierungswelle im Bankensektor erleben werden, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben.

Wir stehen noch ganz am Anfang dieser Krise. Das Schlimmste steht uns noch bevor.

Es wird eine Weile dauern, bis alle Dominosteine gefallen sind, aber jedes Mal, wenn ein weiterer umkippt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Uhr tickt und die Zeit für das amerikanische Finanzsystem abläuft."

Von Marco Oehrl

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