BERLIN (dpa-AFX) - Banken-Präsident Jürgen Fitschen hat Verständnis für einen verbindlichen Mindestlohn gezeigt. Ordnungspolitisch halte er ihn zwar für falsch, er werde auch sicher Arbeitsplätze kosten. "Aber wenn dieser Jobverlust begrenzt bleibt und die Regelung gleichzeitig zum sozialen Frieden beiträgt, kann es diesen Preis wert sein", sagte der Vorstandschef der Deutschen Bank und Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) der "Welt am Sonntag". Denn in einigen Bereichen könnten Arbeitnehmer offenbar nicht von ihrer eigenen Arbeit leben, ohne dass der Staat subventionierend eingreife. Industrie-Präsident Ulrich Grillo lehnte dagegen in dem Doppelinterview eine verbindliche Lohnuntergrenze kategorisch ab.
Das Bundeskabinett hat beschlossen, dass ab 2015 prinzipiell ein Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde zu zahlen ist, allerdings mit Übergangsregelungen. Für künftige Steigerungen soll dann eine Kommission aus Arbeitgebern und Gewerkschaften zuständig sein. Strittig sind noch eventuelle Ausnahmeregelungen. Der Bundestag hat noch nicht abgestimmt.tk