Investing.com - In den Hinterzimmern der EZB werden laut Insiderinformationen nicht namentlich genannter Vertreter des Eurosystems Pläne geschmiedet, die mindestens eine, aber maximal zwei weitere Zinserhöhungen vorsehen. Danach soll aber das Ende der Fahnenstange erreicht sein. MNI hatte darüber am Montag als erstes berichtet.
Nur eine unerwartet hohe Inflationsrate in den Sommermonaten könnte die Mehrheit der Notenbanker von ihrer Unterstützung für einen Zinsstopp abbringen, wie das Medienportal berichtete.
Demnach stünden maximal zwei weitere Zinserhöhungen auf dem Programm - eine im Juni und die zweite im Juli. Im September könnte die EZB dann die Füße stillhalten. Die ING (AS:INGA) Bank schreibt dazu allerdings, dass es bis zur September-Sitzung noch zwei weitere aktualisierte Stabsprognosen der EZB geben wird, so dass "die bis dahin geäußerten politischen Meinungen eben nur als solche betrachtet werden sollten."
Erst am Sonntag hatte EZB-Vize Luis de Guindos erklärt, die Euro-Notenbank befinde sich in den letzten Zügen ihres Straffungszyklus. Gegenüber der italienischen Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore erklärte er, dass das quantitative Straffungsprogramm der Bank zu einem Anstieg der langfristigen Anleiherenditen um 60 bis 70 Basispunkte geführt habe.
"Wir befinden uns nun auf der Zielgeraden unseres geldpolitischen Straffungskurses", erklärte er.
Nach mehr als einem Jahrzehnt ohne Zinsänderung hat die EZB in ihrem Kampf gegen die hohe Inflation ihre Leitzinsen seit Juli 2022 kontinuierlich erhöht. Der Leitzins liegt derzeit bei 3,75 Prozent, dem höchsten Stand seit 2008.