LONDON (dpa-AFX) - Keine Zinserhöhung in Sicht: Die britische Notenbank hat ihr Billiggeldversprechen (Finanzjargon: 'Forward Guidance') nach nur sechs Monaten von der Entwicklung der Arbeitslosenquote entkoppelt. Das geht aus dem Inflationsbericht hervor, den Notenbankchef Mark Carney am Mittwoch in London vorgestellt hat. Der Leitzins dürfte also auch auf dem historischen Tiefstand von 0,5 Prozent bleiben, wenn die Quote unter 7,0 Prozent fällt.
Im vergangenen August hatten die Währungshüter diesen Wert als Schwelle genannt, ab der sie Zinserhöhungen in Erwägung ziehen. Seitdem ist die Arbeitslosenquote aber viel stärker gesunken als erwartet. Zuletzt lag sie mit 7,1 Prozent nur noch einen Hauch über der kritischen Marke. Die BoE geht davon aus, dass die Quote noch im Frühjahr unter 7,0 Prozent fallen wird. Sie will die Zinsen aber dennoch für mindestens ein weiteres Jahr nicht erhöhen. Und das, obwohl die Notenbank in diesem Jahr ein kräftiges Wachstum von 3,4 Prozent erwartet.