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Börse Frankfurt-News: Anleger warten nicht auf die EZB (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 03.09.2014, 15:18
Aktualisiert 03.09.2014, 15:21
Börse Frankfurt-News: Anleger warten nicht auf die EZB (Marktstimmung)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. September 2014. Geopolitische Ereignisse und günstige Einstiegschancen treiben professionelle Anleger in den Optimismus, während private Anleger immer skeptischer werden, und Gewinne mitnehmen.

Es passiert nur selten, dass eine so wichtige Nachricht wie die über einen Waffenstillstand genau in die Schlussphase unserer Sentiment-Erhebung hineinfällt. Soeben meldete Kiew die Einigung mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Einige der Befragten unseres Panels hatten diese Nachricht noch vor der Stimmenabgabe wahrgenommen. Das Dementi, das eine Stunde später von russischer Seite erfolgte, erreichte die mittelfristig orientierten Marktteilnehmer indes nicht mehr rechtzeitig, um möglicherweise deren Meinung noch zu beeinflussen.

Somit ist nicht auszuschließen, dass die eine oder andere positive Stimme zum jüngsten leichten Optimismus beigetragen hat, der zu einer Steigerung des Börse Frankfurt Sentiment-Indexwert auf +6 zuletzt 0 Punkten führte. Der Zuwachs im Bullenlager von per Saldo 5 Prozent aller Befragten verteilt sich fast gleichmäßig auf frühere Bären und ehemals neutral gestimmte Marktteilnehmer.

Ob dieser Stimmungswechsel bei den institutionellen Marktteilnehmern tatsächlich der EZB geschuldet ist, von der man hier und da erwartet, dass sie bei ihrer morgigen Ratssitzung zumindest eine bescheidene Maßnahme ankündigen wird, erscheint jedoch fraglich. Wahrscheinlicher ist indes, dass einige Händler wie von uns erwartet den Rücksetzer des DAX während des Berichtszeitraums auf unter 9.400 Zähler zum Einstieg genutzt haben und sich somit zu relativ günstigen Kursen mit Aktien eindecken konnten.

Massiver Stimmungseinbruch bei Privatanlegern

Völlig anders gestaltet sich das Bild bei den Privatanlegern, deren Befragung zum Zeitpunkt des kolportierten Waffenstillstands zwischen der Ukraine und Russlands bereits weitgehend abgeschlossen war. Hier ist es zu einem massiven Einbruch beim zuletzt festgestellten Optimismus gekommen.

Dabei hat der ohnehin recht volatile Börse Frankfurt Sentiment-Index die bislang größte Verschiebung seit Beginn unserer Aufzeichnungen Anfang vergangenen Jahres hinnehmen müssen. Ausgehend von +19 in der Vorwoche, ergab sich eine erdrutschartige Verschiebung auf einen Indexwert von -6.

Offensichtlich haben die privaten Investoren die ungünstige Entwicklung bei manchen ökonomischen Daten aus der Eurozone nicht mehr länger hinnehmen wollen. Auch scheint die Aussicht, dass die EZB bei ihrer morgigen Sitzung tatsächlich einen großen Wurf in Richtung einer quantitativen Lockerung landen wird, zunehmend skeptisch eingeschätzt zu werden. Zumal für einige Kommentatoren ein derartiger Schritt ohnehin zu spät käme. Der Verlust bei den Bullen von 15 Prozent der Befragten spiegelt nicht nur die jüngste starke Bereitschaft vieler Marktteilnehmer zu Gewinnmitnahmen wider. Vielmehr zeigt der Zuwachs bei den Pessimisten, der zu zwei Drittel auf das Konto jener Abwanderer geht, dass man möglicherweise zur Überzeugung gelangt ist, man werde - auch angesichts der geopolitischen Entwicklungen - in Deutschland womöglich mit einer Rezession rechnen müssen.

Die heutige Stimmungserhebung vermittelt insgesamt, unabhängig davon, ob es in der Ukraine tatsächlich zu einem Waffenstillstand kommen sollte oder nicht, dass bei den Börsianern einfach keine gute Stimmung aufkommen will. Dies gilt auch für die institutionellen Marktteilnehmer, deren Indexwert von +6 immer noch unter dem Jahresmittel liegt und somit als Zeichen relativer Skepsis zu bewerten ist. Damit bleibt der DAX jedoch weiterhin von heimischer Seite unbelastet. Vielleicht nutzt der eine oder andere private Akteur, von denen sich einige erstaunlich flexibel zeigen, eine eintretende Kursschwäche sogar zu neuerlichen Schnäppchenkäufen.

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von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

© 3. September 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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