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Börse Frankfurt-News: Bund-Future nur noch knapp unter Rekordhoch (Anleihen)

Veröffentlicht am 27.06.2014, 15:51

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 27. Juni 2014. Der geldpolitische Kurs der EZB und diverse Krisenherde lassen die Renditen deutscher Staatsanleihen weiter fallen. Dazu kommen schwächere Konjunkturdaten.

Trotz extrem niedriger Zinsen bleiben Bundesanleihen gesucht. "Anleger gehen angesichts der anhaltenden politischen Risiken in Nahost und der Ukraine in Deckung und fragen vor allem deutsche Staatsanleihen nach", berichtet Klaus Stopp von der Baader Bank. Bereits am Mittwoch fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf den tiefsten Stand seit Mai 2013. Der Euro-Bund-Future klettert weiter nach oben und liegt am Freitagmittag mit 147,05 Punkten nur noch ganz knapp unterhalb des historischen Hochs bei 147,20 Punkten. Vor einer Woche notierte der richtungsweisende Index noch bei 145,9 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen werfen aktuell nur 1,24 Prozent ab nach 1,34 Prozent am vergangenen Freitag.

Anhaltende Magerzinsen

"Minizinsen bleiben Dauergast in den Portfolios", bemerkt Stopp. Allerdings habe die EZB von Anfang an nur die Wahl zwischen "Pest und Cholera" gehabt: "Denn hätten die Notenbanker die Märkte nicht mit Geld geflutet oder 2012 nicht angekündigt, alles für den Erhalt des Euro zu tun, wären die Verwerfungen vermutlich noch größer gewesen", meint Stopp mit Blick auf die Auswirkungen der Niedrigzinsphase für viele Privatpersonen - Stichwort: Altersarmut. Die Vorgehensweise der Zentralbanker sei somit das kleinere Übel.

Die hohen Kurse vieler Staatsanleihen, auch aus europäischen Peripherieländern, beäugen viele Marktteilnehmer aber mit Skepsis. "Der IWF hat in einem Plan gerade dargelegt, dass künftig wesentlich früher Gläubiger herangezogen und gezwungen werden sollen, auf Ansprüche zu verzichten", erklärt Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft. Vorgesehen seien Maßnahmen wie im Fall Griechenland, also Verlängerung der Laufzeit oder Reduzierung des Zinssatzes. Erst dann wolle der IWF künftig bereit sein, finanziell zu helfen. "Für Anleger wäre das eine Enteignung."

Streit zwischen Argentinien und Hedgefonds geht weiter

Während es im Schuldenstreit zwischen Argentinien und klagenden Hedgefonds in dieser Woche zwischenzeitlich nach einer Beruhigung aussah, sorgt nun die mögliche Beschlagnahmung der bei der Bank of New York Mellon von Argentinien deponierten Zinsen auf umstrukturierte Schulden durch Hedgefonds für Furore. "Möglicherweise verhandeln im Hintergrund beide Parteien über eine Lösung", mutmaßt Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Argentinien habe aber die schlechteren Karten. "Sollte keine Lösung gefunden werden, könnte es zu einem technischen Default, also Zahlungsausfall, für Argentinien kommen."

Am Montag sei die Zinszahlung (WKNs A0DUDG, A0DUDE) zwar fällig, es gebe aber eine Nachfrist von einem Monat, innerhalb derer die Zahlung geleistet werden könne. "Aktuell am lebhaftesten wird der GDP-Kicker (WKN A0DUDM) gehandelt", berichtet Hellwig. Auch Altanleihen aus der Zeit vor 2001 würden rege nachgefragt, bei allerdings geringem Angebot. "Starke Kursgewinne waren die Folge." Am Montag vergangener Woche hatte der Oberste Gerichtshof der USA entschieden, dass Argentinien Gläubiger auszahlen muss, die an der Umschuldung von 2005 und 2010 nicht teilgenommen haben. Es geht um 1,5 Milliarden US-Dollar, die Papiere finden sich vor allem in der Hand von US-Hedgefonds.

Ein bisschen mehr Rendite

Im Handel mit Unternehmensanleihen geht die Suche nach überdurchschnittlichen Zinsen weiter: Daniel zufolge waren etwa Papiere des Automobilzulieferers Mahle (WKN A12TV1) und des Luftfahrtkomponentenherstellers FACC Operations (WKN A1HL07) gesucht, die bis 2021 und 2020 laufen und derzeit Renditen von 2,31 und 2,80 Prozent abwerfen. Durch die neue Anleihe der österreichischen Immobiliengesellschaft UBM Realitäten (WKN A185Y1), die im Moment in Frankfurt gezeichnet werden kann, sei zudem Umsatz in eine ältere Anleihe des Unternehmens gekommen (WKN A1GWV5).

Wie Hellwig berichtet, kündigt die HDI-Gerling Industrie Versicherung die seit 2005 laufende Nachranganleihe (WKN A0BVPF) zum 12. August 2014. "Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert."

Bayer mit Langläufern am Start

Neue Hybridanleihen gibt es von Bayer: Die erste Tranche (WKN A11QR6) hat eine Laufzeit von 61 Jahren und einen Kupon von 3 Prozent und kann erstmals im Jahr 2020 vorzeitig gekündigt werden. Die zweite Tranche (WKN A11QR7) läuft 60 Jahre, hier beträgt der Kupon 3,75 Prozent, eine vorzeitige Kündigung ist erstmals 2024 möglich. Die Zinssätze werden ab 2020 beziehungsweise 2024 in regelmäßigen Abständen neu festgesetzt. "Die Stückelung wird am Montag von 100.000 Euro auf 1.000 Euro umgestellt", meldet Daniel. Rainer Petz von Close Brothers Seydler rechnet mit einer regen Nachfrage.

7,75 Prozent von Beate Uhse

Daneben kann ab Montag bis voraussichtlich 4. Juli, 12 Uhr eine Anleihe der Beate Uhse AG (WKN A12T1W) gezeichnet werden. Diese läuft bis Juli 2019 und bietet einen Kupon von 7,75 Prozent. Mit dem Erlös will das Unternehmen weiteres Wachstum finanzieren, insbesondere einen Marken-Relaunch in Richtung erotischer Lifestyle-Produkte für Frauen und Paare.

UBM-Anleihe

Noch bis voraussichtlich 2. Juli, 14 Uhr können Anleger die bereits erwähnte UBM-Anleihe (WKN A185Y1) zeichnen. Diese läuft bis Juli 2019, bietet einen Kupon von 4,875 Prozent und soll am 9. Juli in den Entry Standard für Unternehmensanleihen einbezogen werden.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

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© 27. Juni 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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