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Börse Frankfurt-News: 'DAX über 8.000 Punkte - im März die Wende?' (Peeters)

Veröffentlicht am 08.03.2013, 15:55
Aktualisiert 08.03.2013, 15:56
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. März 2013. Roger Peeters freut sich über die gute Stimmung an den Börsen, hinterfragt ihre Nachhaltigkeit und findet viele Antworten nicht nur in der expansiven Notenbankpolitik.

Am Freitag, den 8. März 2013 war es dann soweit. Der deutsche Leitindex DAX hat gleich am Vormittag die Marke von 8.000 Punkten geknackt. Damit konnte das Börsenbarometer erstmals seit dem Sommer 2007 die psychologisch interessante Marke durchbrechen und notiert auch nur noch wenige Punkte oder schlappe 2 Prozent unter dem Allzeithoch, das in besagtem Sommer just vor dem Ausbruch der Finanzkrise erreicht worden war.

Damit scheint sich der März einmal mehr als Börsenmonat mit gewichtigen Marken heraus zu kristallisieren. Oftmals kam es hier zu interessanten Punkten, die sich im Nachhinein auch als längerfristig währende Wendepunkte herausgestellt haben. So fand im März 2000 die Internet-Bubble ihren Höhepunkt, als der DAX zum allerersten Mal über 8.000 Punkte geklettert ist. Schnell danach folgte eine lange Talfahrt, die so ziemlich genau vor zehn Jahren, im März 2003 ihre Wende nahm, als der Markt bei kaum mehr als 2.000 Punkten gänzlich überverkauft war und mit dem Einmarsch in den Irak ein exogener Schock letztlich das Signal zur Wende war. Vor etwa vier Jahren wurde im Zuge der Finanzkrise das Tief im DAX erreicht, übrigens bei knapp 4.000 Punkten, also ziemlich genau auf dem halben Niveau von heute.

Was liegt näher als die Vermutung, dass wir nun an einem weiteren Wendepunkt stehen und die Märkte nach einer lang anhaltenden Hausse abermals die Richtung drehen und die viel beschriebene Marke von 8.000 Punkten nun die Trendwende zur Baisse wird? Rein konjunkturell ist dies vor dem Hintergrund der Prognosen für die EU-Ökonomie in 2013 durchaus nachvollziehbar und die Staatsschuldenkrise ist ja auch alles andere als gelöst.

Doch eben drum spricht momentan mehr für eine Fortsetzung der Party. Niemand scheint die Notenbanker in ihrem Elan, billiges Geld unter das Volk zu jubeln, abhalten zu können und dieses Geld sucht sich wie ein wilder Fluss seinen Weg. Dieser führt logischerweise nicht nur, aber auch in den Aktienmarkt.

Fundamental ist das Bild ausgewogen. Zwar ist es übertrieben, von einem billigen Markt zu sprechen, aber überteuert ist der DAX nicht gepreist, wie die aktuelle Berichtssaison zeigt. Auch das Ausmaß der anstehenden Dividendenzahlungen in der nahenden Hauptversammlungssaison stützt diese These.

Auch hier lohnt der Blick über die Schulter auf die alten Zeiten, als der DAX die besagten beiden Male schon mal die Marke von 8.000 Punkten geknackt hat. Denn insbesondere das Jahr 2000 ist lange her und der DAX ist nicht inflationsbereinigt. Im Gegenteil: Im Unterschied zu den meisten anderen großen Indizes dieser Welt ist er ein Performanceindex, durch die Einbeziehung der Dividenden also etwas progressiv berechnet. Aufhellend ist der ergänzende Blick auf den Kurs-DAX, welcher momentan bei rund 4.350 Punkten und somit noch weit unter der Marke aus dem Sommer 2007 (bei über 5.000 Zählern) und noch viel weiter vom 2000er Hoch (bei über 6.000 Punkten) notiert. Bis zu den 'echten Höchstständen' verbleiben also noch gut 40 Prozent.

Fazit: Die Stimmung an den Märkten ist zurzeit gut, aber nicht euphorisch. Dies ist ein weiterer Baustein in einem insgesamt freundlichen Bild. Die große Einschränkung, derer es bedarf, ist das alles andere als stabile Fundament. Ohne das konsequente und massive Anfeuern der Notenbanken wäre der Markt so nicht gelaufen und würde sich der DAX wohl nicht über 8.000 halten können. Doch deutet hier momentan wenig auf ein Umdenken hin.

© 8. März 2013/Roger Peeters

*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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