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Börse Frankfurt-News: Der Rubel rollt - nach unten (Devisen)

Veröffentlicht am 26.02.2014, 15:45

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 26. Februar 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Euro hat seinen leichten Schwächeanfall gegenüber dem US-Dollar schon wieder ausgebügelt. Die Schwellenländerkrise hat sich derweil nach Osteuropa verlagert.

Starke Hartwährungen, schwache Schwellenländerwährungen: Dieser Trend hat sich auch im Februar fortgesetzt. Während sich nach den Turbulenzen im Januar die Lage in einigen Emerging Markets stabilisiert hat und der Währungsverfall zumindest gestoppt werden konnte, hat sich anderenorts die Situation noch zugespitzt: Etwa ist der russische Rubel zuletzt auf ein historisches Tief gegenüber dem Euro gefallen.

Auslöser sind neben der generellen Kapitalflucht aus Schwellenländern auch die Unruhen in der Ukraine und Angst vor Ansteckungseffekten. 'Sollte sich der politische Machtkampf in Kiew nicht beruhigen, steigt das Risiko einer Leistungsbilanzkrise, eines Staatsbankrotts und damit einer Währungskrise in der Ukraine', bemerkt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. 'Die osteuropäischen Währungen dürften sich der damit einhergehenden Unsicherheit nicht entziehen können.'

Abwertungsrisiken für Euro

Wenig Bewegung gibt es hingegen in der Entwicklung zwischen Euro, US-Dollar, Yen und Pfund. Im Februar hat der Euro gegenüber dem US-Dollar zwar wieder an Wert gewonnen, am heutigen Mittwoch wird die Gemeinschaftswährung bei 1,3742 gehandelt nach 1,3490 US-Dollar Ende Januar. Damit ist aber lediglich die leichte Euro-Schwäche zum Jahresauftakt wieder wettgemacht. Grund für die jüngste Erholung waren positive Konjunkturdaten für die Eurozone.

Nach Einschätzung der Commerzbank könnte sich das Blatt aber schon bald wieder wenden: 'Die für diese Woche erwarteten Inflationszahlen aus dem Euroraum dürften dem Markt das Risiko weiterer expansiver Maßnahmen der EZB wieder vor Augen führen und den Euro belasten.' Einige Marktteilnehmer erwarten, dass die EZB den Leitzins nochmals senken könnte, das würde die Attraktivität des Euro mindern.

Nach Ansicht von Mario Jung von der DekaBank werden nach der Dominanz der Notenbanken im Jahresverlauf wieder zunehmend fundamentale Faktoren zum Tragen kommen und den Euro etwas nach unten drücken. 'Trotz der positiven Konjukturmeldungen darf eins nicht vergessen werden: Der Aufschwung in Euroland bleibt träge, die Wachstumsraten hängen hinter den Raten der anderen Währungsräume zurück.' Dies, ein wahrscheinlich nur kleiner Renditeanstieg für Bundesanleihen und die fehlende Aussicht auf Leitzinsanhebungen durch die EZB schnürten den Aufwertungsspielraum für den Euro ein. 'Vielmehr dürfte der Euro sogar etwas abwerten.'

Pfund: Wenig Luft nach oben

Das britische Pfund zeigt sich weiterhin stark gegenüber dem Euro. Aktuell müssen 0,8232 Pfund für einen Euro gezahlt werden, vergangenen Sommer waren es noch 1,87 Pfund. Der DekaBank zufolge halten sich die Pro- und Kontra-Argumente für Pfund und Euro derzeit die Waage: 'Das Währungspaar dürfte in den kommenden Monaten erst einmal um 0,83 pendeln.' Auch wenn die Wachstumsaussichten für die britische Wirtschaft derzeit besser seien als in Euroland, würden jenseits des Kanals die Bäume nicht in den Himmel wachsen. 'Hinzu kommt, dass die Erholung in Euroland 2014 voranschreiten und auch stärker auf die europäischen Sorgenkinder übergreifen wird.' Zudem werde nicht nur die Geldpolitik der EZB äußerst expansiv bleiben, sondern auch die der Bank of England.

Starker Franken verschreckt Touristen

Mit dem Slogan 'Grüezi Deutschland' und einer millionenschweren Kampagne will die Schweiz 2014 und 2015 deutsche Gäste zurückholen, die seit der Finanzkrise dem Land fernbleiben. Der Urlaub in den Schweizer Bergen ist dank starkem Franken deutschen Touristen einfach zu teuer. Mit den Turbulenzen in den Schwellenländern war der Franken zwischenzeitlich wieder als sicherer Hafen gesucht, der Kurs rutschte unter die Marke von 1,22 Franken zum Euro, aktuell sind es 1,2203 Franken. Nach Ansicht von Christian Apelt von der Helaba war das Wiederstarken aber nur ein kurzfristiges Phänomen: 'Der Zinsnachteil der Schweizer Währung spricht mittelfristig eher für einen Franken/Euro-Kurs um 1,25.'

Viele günstigere Urlaubsdestinationen

Wen es eher in die Türkei, nach Argentinien, Indonesien oder Brasilien zieht, kann sich im Übrigen freuen: Der Verfall der Schwellenländerwährungen hat Reisen viel billiger gemacht. Frohlocken können etwa Antalya-, Side- oder Bodrum-Reisende: Während man vergangenen Juli an der türkischen Küste noch 2,51 Lira für einen Euro bekam, sind es nun über 3 Lira. Auf Zwölf-Monats-Sicht ist die Lira gegenüber dem Euro um 29 Prozent gefallen und der südafrikanische Rand um 28 Prozent - und selbst der australische Dollar um knapp 20 Prozent. Australien ist zwar alles andere als Schwellenland, boomt aber wegen gesunkener Rohstoffpreise nicht mehr so wie noch vor einigen Jahren.

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Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 26. Februar 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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