FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. Januar 2013. Überzeugende Konjunktursignale und ein solider Auftakt der US-Berichtsaison halten Börsianer wie Händler weiterhin bei Laune.
Solide Konjunktursignale aus China und den USA scheinen den Börsen rund um den Globus zum Jahresbeginn neuen Antrieb zu verleihen. Mit zwischenzeitlich 1.457 Punkten näherte etwa der viel beachtete marktbreite S&P 500 dem ehemaligen Hoch und der DJ Industrial Average konnte in der vergangenen Woche die psychologisch wichtige Marke von 13.300 Punkten zurückerobern, wie Walter Vorhauser bemerkt. 'In den USA haben sowohl Industrieproduktion als auch der Binnenmarkt wieder Fahrt aufgenommen', beobachtet der Händler von Close Brothers Seydler und führt dies unter anderem auf eine robustere Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Unternehmen zurück. 'Auch aus China kommen derzeit keine Störfeuer.'
Im Gegenteil. 'Ausfuhrzahlen von plus 14 Prozent haben im Dezember sämtliche Prognosen gesprengt', ergänzt Roland Stadler. Zudem sei die Verschiebung strengerer Eigenkapitalregeln für Banken im Rahmen von Basel III vom Markt honoriert worden. Diese Stimmung schlage sich auch im Handel nieder. 'Die Umsätze mit Auslandsaktien waren ausgesprochen gut', meldet der Händler der Baader Bank. 'Derzeit scheinen keine Hiobsnachrichten in Sicht, auch wenn diese Woche noch nicht gegessen ist.'
Alcoa überzeugt mit schwarzen Zahlen
Wie zur Bestätigung der konjunkturellen Erholung geht Alcoa (WKN 850206) zum Start der US-Berichtssaison mit gutem Beispiel voran. 'Dem Aluminiumkonzern gelang mit einem Nettogewinn von 242 Millionen US-Dollar die Rückkehr in die schwarzen Zahlen', meldet Stadler. Kosteneinsparungen hätten die niedrigen Aluminiumpreise im vierten Quartal wettgemacht. Auch der Ausblick für 2013 stimme. Die weltweite Nummer zwei hinter dem russischen Rusal-Konzern sage eine steigende globale Aluminium-Nachfrage voraus. Der Aktie selbst half der Optimismus des Unternehmens jedoch weniger. Auch wenn sie nach Ankündigung zwischenzeitlich 1 Prozent im Plus lag, bewegte sich unterm Strich wenig.
Star Scientific punktet kurzfristig mit Nahrungsergänzung
Vorschusslorbeeren gab es für Star Scientific (WKN 929112) nach Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Wirkungsstudie, wie Vorhauser berichtet. 'Demnach scheinen sich Nahrungsergänzungsmittel mit dem Wirkstoff Anatabin positiv auf die Schilddrüsenfunktion auszuwirken.' Erste Ergebnisse deuteten auf eine Verbesserung bei autoimmunen Schilddrüsenkrankheiten. Anatabin ist ein Naturstoff, der unter anderem in Tabakpflanzen gebildet wird. Nach Bekanntgabe hat die Aktie rund 20 Prozent bis auf 2,22 Euro gewonnen. Das meiste davon ist wieder verpufft.
Fusionsgerüchte beflügelt Peugeot-Aktie
Einen deutlichen Schub erfuhr die Aktie von PSA Peugeot Citroen (WKN 852363). 'Investoren scheinen auf den Kauf von Opel durch Peugeot zu setzen', vermutet Stadler. Seit Anfang Dezember hat die Peugeot-Aktie von 4,60 Euro auf zwischenzeitlich 6,80 Euro zugelegt. Immerhin steht seit Jahresbeginn ein Plus von über 20 Prozent. 'Die französische Regierung setzt sich angeblich für den Zusammenschluss ein, damit ein Gegengewicht zu den großen Wettbewerbern entstehen kann.' Beide Autobauer litten unter Umsatzeinbußen insbesondere durch Rückgänge im schuldengeplagten Südeuropa. 'Weltweit meldeten die Franzosen einen Einbruch der Autoverkäufe um 16,5 Prozent auf 2,97 Wagen.'
Pannenserie belastet Boeing
Eine Serie von technischen Problemen beim Prestigeprojekt Dreamliner sorgte für Bewegung in der Aktie von Boeing (WKN 850471). 'Ob Explosion einer Batterie, Probleme mit den Bremsen oder Leck am Treibstoffstank, für den nordamerikanischen Flugzeugriesen kam es in dieser Woche geballt', bemerkt Vorhauser. Die Aktie gab zeitweise zwar um 5 Prozent nach, hat bei einem derzeitigen Stand von 59 Euro die Verluste aber wieder wettmachen können. 'Auch wenn sie am Image von Boeing kratzen, scheint das Ausmaß der Pannen überschaubar.'
Walgreen: Kursknick schnell ausgebügelt
Eine Gewinnwarnung von Amgen (WKN 867900) im Vorfeld der Quartals- und Jahreszahlen hat die Anlegergemüter kaum berührt. Die Aktie verlor zeitweise zwar rund 0,7 Prozent, notiert derzeit aber wieder bei knapp unter 68,00 Euro. Das weltgrößte Biotech-Unternehmen stellt Vorhauser zufolge statt einem Ertrag von 6,50 US-Dollar pro Aktie für das Gesamtjahr 2012 lediglich 6,40 US-Dollar in Aussicht. Amgen begründe die Entscheidung mit einer Verzögerung bei der Steuerrückerstattung in Verbindung mit Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. 'Wachsen will das Unternehmen vorrangig in China, Japan und Südamerika, wenn nötig durch Beteiligungen.' Zudem habe Amgen mit Bind Biosciences eine 180,5 Millionen US-Dollar schwere Vereinbarung zur Vermarktung von Kinase-Hemmern aus der Nanomedizin unterschrieben.
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© 10. Januar 2013 / Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Solide Konjunktursignale aus China und den USA scheinen den Börsen rund um den Globus zum Jahresbeginn neuen Antrieb zu verleihen. Mit zwischenzeitlich 1.457 Punkten näherte etwa der viel beachtete marktbreite S&P 500 dem ehemaligen Hoch und der DJ Industrial Average konnte in der vergangenen Woche die psychologisch wichtige Marke von 13.300 Punkten zurückerobern, wie Walter Vorhauser bemerkt. 'In den USA haben sowohl Industrieproduktion als auch der Binnenmarkt wieder Fahrt aufgenommen', beobachtet der Händler von Close Brothers Seydler und führt dies unter anderem auf eine robustere Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Unternehmen zurück. 'Auch aus China kommen derzeit keine Störfeuer.'
Im Gegenteil. 'Ausfuhrzahlen von plus 14 Prozent haben im Dezember sämtliche Prognosen gesprengt', ergänzt Roland Stadler. Zudem sei die Verschiebung strengerer Eigenkapitalregeln für Banken im Rahmen von Basel III vom Markt honoriert worden. Diese Stimmung schlage sich auch im Handel nieder. 'Die Umsätze mit Auslandsaktien waren ausgesprochen gut', meldet der Händler der Baader Bank. 'Derzeit scheinen keine Hiobsnachrichten in Sicht, auch wenn diese Woche noch nicht gegessen ist.'
Alcoa überzeugt mit schwarzen Zahlen
Wie zur Bestätigung der konjunkturellen Erholung geht Alcoa (WKN 850206) zum Start der US-Berichtssaison mit gutem Beispiel voran. 'Dem Aluminiumkonzern gelang mit einem Nettogewinn von 242 Millionen US-Dollar die Rückkehr in die schwarzen Zahlen', meldet Stadler. Kosteneinsparungen hätten die niedrigen Aluminiumpreise im vierten Quartal wettgemacht. Auch der Ausblick für 2013 stimme. Die weltweite Nummer zwei hinter dem russischen Rusal-Konzern sage eine steigende globale Aluminium-Nachfrage voraus. Der Aktie selbst half der Optimismus des Unternehmens jedoch weniger. Auch wenn sie nach Ankündigung zwischenzeitlich 1 Prozent im Plus lag, bewegte sich unterm Strich wenig.
Star Scientific punktet kurzfristig mit Nahrungsergänzung
Vorschusslorbeeren gab es für Star Scientific (WKN 929112) nach Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Wirkungsstudie, wie Vorhauser berichtet. 'Demnach scheinen sich Nahrungsergänzungsmittel mit dem Wirkstoff Anatabin positiv auf die Schilddrüsenfunktion auszuwirken.' Erste Ergebnisse deuteten auf eine Verbesserung bei autoimmunen Schilddrüsenkrankheiten. Anatabin ist ein Naturstoff, der unter anderem in Tabakpflanzen gebildet wird. Nach Bekanntgabe hat die Aktie rund 20 Prozent bis auf 2,22 Euro gewonnen. Das meiste davon ist wieder verpufft.
Fusionsgerüchte beflügelt Peugeot-Aktie
Einen deutlichen Schub erfuhr die Aktie von PSA Peugeot Citroen (WKN 852363). 'Investoren scheinen auf den Kauf von Opel durch Peugeot zu setzen', vermutet Stadler. Seit Anfang Dezember hat die Peugeot-Aktie von 4,60 Euro auf zwischenzeitlich 6,80 Euro zugelegt. Immerhin steht seit Jahresbeginn ein Plus von über 20 Prozent. 'Die französische Regierung setzt sich angeblich für den Zusammenschluss ein, damit ein Gegengewicht zu den großen Wettbewerbern entstehen kann.' Beide Autobauer litten unter Umsatzeinbußen insbesondere durch Rückgänge im schuldengeplagten Südeuropa. 'Weltweit meldeten die Franzosen einen Einbruch der Autoverkäufe um 16,5 Prozent auf 2,97 Wagen.'
Pannenserie belastet Boeing
Eine Serie von technischen Problemen beim Prestigeprojekt Dreamliner sorgte für Bewegung in der Aktie von Boeing (WKN 850471). 'Ob Explosion einer Batterie, Probleme mit den Bremsen oder Leck am Treibstoffstank, für den nordamerikanischen Flugzeugriesen kam es in dieser Woche geballt', bemerkt Vorhauser. Die Aktie gab zeitweise zwar um 5 Prozent nach, hat bei einem derzeitigen Stand von 59 Euro die Verluste aber wieder wettmachen können. 'Auch wenn sie am Image von Boeing kratzen, scheint das Ausmaß der Pannen überschaubar.'
Walgreen: Kursknick schnell ausgebügelt
Eine Gewinnwarnung von Amgen (WKN 867900) im Vorfeld der Quartals- und Jahreszahlen hat die Anlegergemüter kaum berührt. Die Aktie verlor zeitweise zwar rund 0,7 Prozent, notiert derzeit aber wieder bei knapp unter 68,00 Euro. Das weltgrößte Biotech-Unternehmen stellt Vorhauser zufolge statt einem Ertrag von 6,50 US-Dollar pro Aktie für das Gesamtjahr 2012 lediglich 6,40 US-Dollar in Aussicht. Amgen begründe die Entscheidung mit einer Verzögerung bei der Steuerrückerstattung in Verbindung mit Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. 'Wachsen will das Unternehmen vorrangig in China, Japan und Südamerika, wenn nötig durch Beteiligungen.' Zudem habe Amgen mit Bind Biosciences eine 180,5 Millionen US-Dollar schwere Vereinbarung zur Vermarktung von Kinase-Hemmern aus der Nanomedizin unterschrieben.
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© 10. Januar 2013 / Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)