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Börse Frankfurt-News: Entspannt ins Jahresende (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 03.12.2012, 12:00
Aktualisiert 03.12.2012, 12:04
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. Dezember 2012. Griechenlandpaket vom Tisch, Eurozone-Sorgen verdrängt und US-Fiskalstreit überbewertet, fassen Analysten die Großwetterlage an den Kapitalmärkten zusammen und rechnen mit einem ruhigen Jahresausklang.

Es könnte eine ruhige Woche werden: Nachdem die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds in der vergangenen Woche endlich grünes Licht für das neue Hilfspaket für Griechenland gegeben haben, wird die Schuldenkrise in Europa aus Sicht von Analysten erst mal in den Hintergrund treten. 'Zum anderen wächst die Hoffnung, dass die amerikanische Politik den Sturz von der fiskalischen Klippe vermeiden kann', kommentiert Christian Apelt von der Helaba.

Am Mittwoch steht außerdem die turnusgemäße Indexüberpüfung für die Auswahlindizes der Deutschen Börse an, denn dann tagt der Arbeitskreisaktienindizes. Seine Beschlüsse werden nach Schluss der US-Börsen ab 22 Uhr MEZ veröffentlicht.

Die Woche startet freundlich, Montagvormittag gewinnt der deutsche Leitindex DAX etwa ein halbes Prozent Prozent auf 7.436 Punkte, für den Euro Stoxx 50 geht es gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag ähnlich stark aufwärts. Das Rentenbarometer Euro-Bund Future notiert mit 143 weiter deutlich über der Marke von 140 Prozent.

Fiskalische Klippe bald umschifft

Auch Robert Halver von der Baader Bank hält die Sorgen über den Fiskalstreit in den USA für übertrieben. Nach Ansicht des Finanzmarktanalysten wird das politische Amerika die sich abzeichnende Wirtschaftserholung in den USA nicht gefährden. 'Die schon sprichwörtliche Fiskalische Klippe wird bis zum 21. Dezember umschifft worden sein. Denn bereits heute schlagen sowohl Demokraten als auch Republikaner Töne an, die nicht mehr jene Unversöhnlichkeit signalisieren, mit der die USA im Sommer 2011 seine Zahlungsfähigkeit in Gefahr brachte und die Finanzmärkte irritierte', erwartet Halver.

Sollte es wider Erwarten wirklich hart auf hart kommen, so dürfte die US-Politik aus Sicht von Halver die Lösungsfindung im schlimmsten Fall um ein Jahr verschieben, die Schuldenobergrenze in Amerika anheben und die US-Volkswirtschaft nicht den ansonsten drohenden automatischen Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen und der damit einhergehenden Rezessionsgefahr aussetzen. 'Bis zu einer Lösung sind zwischenzeitliche Störmanöver für US-Aktien zwar nicht auszuschließen, aber dass es zu einer Lösung kommt, ist politisch unabdingbar', erklärt der Analyst.

Kein großen Impulse erwartet

Neben den sich fortsetzenden Verhandlungen über das US-Budget stehen in der Berichtswoche zahlreiche Notenbanksitzungen rund um den Globus sowie wichtige amerikanische Konjunkturdaten auf der Agenda. Die Impulse für die Finanzmärkte werden sich nach Einschätzung der Helaba aber dennoch in Grenzen halten. 'Auch bis Jahresende - wenn dann irgendwann doch die Einigung im US-Kongress erfolgt - dürfte eher Ruhe vorherrschen. Die entscheidenden Fragen, ob sich die europäische Schuldenkrise mit Hilfe von EZB und dank Reformfortschritten weiter beruhigt, ob die Schwellenländer wieder an Dynamik gewinnen und ob die USA stetig expandieren, bleiben vorerst noch offen', erläutert Apelt.

Die Finanzmärkte dürften daher erst im kommenden Jahr entsprechend reagieren, meint der Analyst und ergänzt jedoch: 'Allerdings gehen wir weiter davon aus, dass diese Fragen positiv beantwortet werden: die Aktien-Hausse wird anhalten, die im Sommer begonnene Erholung des Euro-Dollar-Kurses sich fortsetzen und die Renditen deutscher Staatsanleihen sich tendenziell normalisieren.'

Eurogruppen-Treffen keine Gefahr mehr

In der Eurozone steht nach der Einigung auf das neue griechische Rettungspaket indes bereits der nächste Sitzungsmarathon an: Am Montag trifft sich in Brüssel die Eurogruppe, am Dienstag folgt ein Treffen des ECOFIN-Rats. 'Auf der Agenda stehen erneut vor allem regulatorische Themen wie die Aufsicht und Kapitalanforderungen von Banken aber auch die Möglichkeiten zur Überwachung der nationalen Haushalte. Kriegsentscheidender dürfte allerdings das Treffen des Europäischen Rats am 13. und 14. Dezember sein, wenn es um die künftige Ausgestaltung der fiskalpolitischen Integration in der Eurozone geht', merkt dazu Jana Meier von der HSBC an. Auch Halver blickt den anstehenden Treffen gelassen entgegen: 'Nachdem vorerst wieder politische Ruhe in die Euro-Krise eingekehrt ist, geht von dem regulären Treffen der Eurogruppe keine Gefahr für die Aktienmärkte aus.'

Verhältnismäßig unspektakulär sollte aus Sicht von Meier auch die EZB-Sitzung am Donnerstag über die Bühne gehen: Die jüngsten Einkaufsmanagerdaten deuteten darauf hin, dass die Abwärtsdynamik zumindest in der Industrie nicht weiter zugenommen habe, außerdem hätten sich die Finanzierungsbedingungen im gemeinsamen Währungsraum mit Blick auf das anziehende M3- Geldmengenwachstum etwas verbessert. 'Diese Entwicklung sollte für die EZB genügen, zumindest von einer weiteren Zinssenkung abzusehen', erwartet Meier.

DAX vor Hürden

Die technische Verfassung der Aktienmärkte hat sich nach Ansicht von Christoph Geyer, technischer Analyst der Commerzbank, unterdessen verschlechtert: 'An einer sehr kritischen Stelle ist dem DAX am Freitag die Luft ausgegangen. Der Bereich des Widerstands um ca. 7.440 Punkte wurde zwar noch erreicht, an diesem Widerstand drehte der Index aber und schloss durch einen Stimmungsumschwung im Tagesverlauf im Bereich der Eröffnung', erklärt der Techniker. Diese sehr kritische Formation könne nur negiert werden, wenn zum Wochenstart die Tiefstkurse vom Freitag nicht unterschritten würden. 'Sollte dies der Fall sein, wird es mit der Fortsetzung der laufenden Jahresendrallye schwer werden. Noch ist nichts passiert und ein Ausbruch über den Widerstand weiterhin möglich. Die ersten beiden Tage dieser Woche werden aber entscheidend für den weiteren Trend sein', erwartet Geyer.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Von Konjunkturseite stehen vor allem die Einkaufsmanagerdaten und der Arbeitsmarktbericht der USA für November im Blick. In Deutschland schaffen die ersten realwirtschaftlichen Daten zur Industrieproduktion harte Fakten, nachdem die Vorlaufindikatoren zuletzt ein vergleichsweise düsteres Bild auf das vierte Quartal geworfen haben.

Montag, 3. Dezember

10.00 Uhr. Eurozone: PMI Verarbeitendes Gewerbe November (final). Die HSBC rechnet im Einklang mit den Konsens mit einem Indexstand von 46,2, nach 45,4 Punkten im Vormonat.

Eurozone: Treffen der Eurogruppe.

16.00 Uhr. USA: ISM Verarbeitendes Gewerbe November. Die Analysten der Deka Bank rechnen mit einem Wert von 51,5, nach 51,7 Punkten im Oktober.

Dienstag, 4. Dezember

4.30 Uhr. Australien: RBA Zinsentscheid. Analystn der HSBC erwarten eine Leitzinssenkung von 3,25 auf 3,00 Prozent.

Eurozone: ECOFIN-Treffen.

Mittwoch, 5. Dezember

10.00 Uhr. Europa: PMI Dienstleistungen November (final). Im Einklang mit dem Konsens geht die HSBC mit einem Rückgang auf 45,7 Punkte nach 46 Punkten im Vormonat aus.

14.15 Uhr. USA: ADP Arbeitsmarktbericht.

16.00 Uhr. USA: ISM Dienstleistungen November.

Donnerstag, 6. Dezember

13.00 Uhr. Großbritannien: Zinsentscheid Bank of England. Die Analysten der HSBC erwarten keine neuen geldpolitischen Impulse. Der Leitzins dürfte bis auf weiteres bei 0,50 Prozent verharren und auch das Volumen des Anleihenkaufprogramms sollte mit 375 Milliarden Pfund den Zenit gesehen haben, heißt es.

13.45 Uhr. Eurozone: Zinsentscheid EZB. Nach Einschätzung der meisten Analysten steht keine Leitzinssenkung an. 'Präsident Draghi hat bereits anklingen lassen, dass die Vorhersage für das Wirtschaftswachstum in 2013 dabei nach unten genommen wird. Er deutete aber auch an, dass diese Abwärtsrevision nicht groß genug sei, um eine erneute Senkung der Leitzinsen zu rechtfertigen', argumentiert etwa die Deka Bank.

Freitag, 7. Dezember

12.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion Oktober. Die deutsche Industrie bekommt seit einigen Monaten die Auswirkungen der Schuldenkrise und der schwächeren Impulse vom Rest der Welt zu spüren. Schon seit August sinkt die Produktion, erklärt die Deka Bank und erwartet für die Produktion im produzierenden Gewerbe (einschließlich Bau und Energie) einen Rückgang um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

14.30 Uhr. USA: Arbeitsmarktbericht November. Erste Stabilisierungen am US-Arbeitsmarkt sind aus Sicht der HSBC unverkennbar. Vor allem wegen Wirbelsturm Sandy zu Monatsbeginn dürfte der Stellenaufbau aber mit erwarteten 125.000 neuen Jobs weniger gut ausgefallen sein als im Oktober.

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© 3. Dezember 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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