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Börse Frankfurt-News: Für den Euro wird die Luft dünner (Devisen)

Veröffentlicht am 05.12.2012, 14:10
Aktualisiert 05.12.2012, 14:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. Dezember 2012. Steigendes Vertrauen in die Aktienmärkte haben dem Euro in den vergangenen Wochen auf die Sprünge geholfen. Für das kommende Jahr rechnen Analysten mit neuen Rücksetzern.

Die heitere Stimmung an den Märkten wirkt sich nach Auffassung von Währungsanalysten positiv auf den Euro aus. 'Für die Gemeinschaftswährung läuft es derzeit gut', meint Mario Jung von der DekaBank. Neben dem Ja zu den Griechenlandhilfen steigere der wachsende Optimismus den Risikoappetit der Anleger. Zudem gebe es Lichtblicke einiger Frühindikatoren wie dem ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser sei trotz schwieriger Rahmenbedingungen um 1,4 auf 101,4 Punkte geklettert, nachdem das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer sechs Monate in Folge rückläufig gewesen sei. Selbst gegenüber dem Schweizer Franken konnte sich der Euro behaupten und sich bei einem derzeitigen Stand von rund 1,21 Euro von der Interventionsschwelle bei 1,20 Euro nach oben absetzen.

Gegenwind für den Euro

Für weitere Euro-Kursgewinne wird die Luft nach Auffassung von Jung zunehmend dünner. Zwar stelle Spanien vermutlich im ersten Halbjahr 2013 einen Hilfsantrag an den Rettungsschirm ESM, was den Euro stütze würde. 'Zweifel an der Eurokrisenpolitik werden sich aber zurückmelden.' Zudem erwarte Jung eine sich erholende Wirtschaft in den USA, was den US-Dollar gegenüber dem Euro stärken werde. 'Zum Jahresende 2013 wird sich der Euro gegenüber dem US-Dollar vermutlich um 1,20 bewegen.'

Bei der Suche nach Signalen für eine Stabilisierung der Konjunktur im gesamten Euroraum tun sich auch die Analysten der HSBC Trinkaus schwer. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe im November deute mit einem Wert von 46,2 Punkten auf eine anhaltende Schrumpfung. 'Immerhin weisen mit Ausnahme von Italien und den Niederlanden alle Länder eine geringere Kontraktion als im Oktober aus.'

Kurzfristig noch Kraft

Aus technischer Perspektive erkennt die Helaba für den Euro gegenüber dem US-Dollar noch kurzfristiges Potenzial nach oben. Nach dem zwischenzeitlichen Hoch bei 1,3125 könne ein Sprung über die 1,3141 und 1,3172 den Weg bis 1,3500 ebnen. Hürden auf dem Pfad dorthin identifizieren die Charttechniker bei 1,3285 und 1,3381 US-Dollar.

Griechischer Schuldenberg soll kleiner werden

Das am gestrigen Dienstag angekündigte Angebot der griechischen Regierung zum Rückkauf von Altschulden bewertet Volker Hellmeyer als überzeugende Maßnahme mit unterstützendem Charakter für die Gemeinschaftswährung. In einer 'holländischen Auktion' hätten Investoren bis kommenden Freitag Zeit, den Hellenen ihre Preisvorstellung für den Rückkauf der Anleihen zu nennen. Dabei müssten sie sich innerhalb einer Spanne bewegen, die höher ausfiel als vermutet.

Abhängig von der Laufzeit der Bonds biete das Land den Inhabern für jeden nominalen Euro ihrer Forderungen mindestens 30,2 bis 38,1 Cent. Das Angebot richte sich insbesondere an private Besitzer von griechischen Staatsanleihen im Nennwert von gut 60 Milliarden Euro, für das Griechenland rund 10 Milliarden Euro bereitstelle. 'Mit dem Rückkauf will Griechenland vom Preisverfall seiner Anleihen an den Börsen profitieren und seine Schulden von rund 300 Milliarden Euro um etwa 20 Milliarden Euro senken.'

Spanische Banken können aufatmen

Als Stabilisierungsfaktor für den Euro beurteilt Hellmeyer zudem die Billigung der Hilfen in Höhe von 39,5 Milliarden Euro aus dem Euro-Rettungsfond für die angeschlagenen spanischen Geldhäuser. 'Spaniens Banken erhalten damit die notwendige Geldspritze, um ihren volkswirtschaftlichen Funktionen in angemessener Weise nachzukommen zu können', meint Hellmeyer.

Yen unter Druck

Im Dreigespann Euro, US-Dollar und Yen wird der Yen nach Meinung von Jung im kommenden Jahr der große Verlierer sein. Zum Jahresende 2013 sagt der Devisenexperte Kurse von 93 US-Dollar voraus. Derzeit kostet ein US-Dollar rund 82 Yen. Der Euro werde sich gegenüber der japanischen Währung vermutlich auf 110 verteuern.

Den Grund erkennt der Devisenexperte in einer noch aggressiver werdenden Geldpolitik der japanischen Zentralbank, die seit zehn Jahren mit einer Deflation zu kämpfen habe. Der führende Oppositionspolitiker Shinzo Abe, der Umfragen zufolge am 16. Dezember die Parlamentswahl gewinnen wird, habe sich für eine unbegrenzte geldpolitische Lockerung ausgesprochen.

© 5. Dezember 2012/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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