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Börse Frankfurt-News: Gebremster Elan (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 01.09.2014, 11:42
Aktualisiert 01.09.2014, 11:48
Börse Frankfurt-News: Gebremster Elan  (Wochenausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 1. September 2014. Die Aussicht auf weitere geldpolitische Maßnahmen stützt die Börse, allerdings hängt über allem das Damoklesschwert der Ukraine-Krise.

Zwei Themen bestimmen weiterhin die Märkte: der Ukraine-Konflikt und Spekulationen über eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone. "Mario Draghi hat durch seine jüngste Rede für die anstehende Sitzung des EZB-Rats erneut hohe Erwartungen geweckt", bemerkt Ulf Kraus von der Helaba mit Blick auf die Notenbanksitzung an diesem Donnerstag. Draghi hatte auf dem Zentralbanktreffen im US-amerikanischen Jackson Hole vor anderthalb Wochen auf die im August merklich gefallenen Inflationserwartungen verwiesen. Allerdings dämpfen Sorgen um eine Eskalation in der Ukraine die Hoffnungen auf weiter steigende Kurse. Die EU will in Kürze über weitere Sanktionen gegen Russland entscheiden.

In der vergangenen Woche hatte der DAX, nach Kurszuwächsen am Montag und Dienstag, wieder nachgegeben und ist am Freitag mit 9.470 Punkten aus dem Handel gegangen, am Montagmorgen notiert das Börsenbarometer bei 9.470 Zählern nahezu unverändert.

Historisch einmalig ist die Situation auf dem Anleihemarkt: Vergangenen Donnerstag markierte der Euro Bund Future mit 151,83 Prozent ein Rekordhoch, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag zwischenzeitlich bei nur noch 0,88 Prozent.

Große Widerstände nach oben

Nach einem Durchmarsch des DAX nach oben sieht es auch charttechnisch nicht aus: Laut Christian Schmidt von der Helaba entsprach der Schlusskurs am Freitag exakt dem 50-Prozent-Retracement mit den Bezugspunkten bei 10.050 und 8.903 Zählern. "Knapp darunter verläuft die obere Begrenzung der Wolke, so dass deutlich wird, welch große Bedeutung die erwähnten Marken für die weitere Bewegungsrichtung haben." Der übergeordnete Trend bleibe abwärts gerichtet, auch der DMI sei wieder in den "Short-Modus" gewechselt, so dass die Risiken derzeit höher als die Chancen seien. "Wichtige Unterstützungsmarken lassen sich bei 9.386, 9.339 und 9.270 Zählern definieren." Widerstand gehe von der Marke bei 9.540 Punkten aus.

"Im Rahmen der aktuellen Verschnaufpause wäre es aus charttechnischer Sicht wünschenswert, wenn das entsprechende 38,2-Prozent-Fibonacci-Retracement des kurzfristigen Aufwärtstrends bei 9.335 Punkten nachhaltig behauptet werden kann", kommentiert Armin Kremser von der DZ Bank. Damit könne das DAX-Ziel bei 9.800 Punkten aufrecht erhalten bleiben. Robert Halver von der Baader Bank zufolge befindet sich der nächste Widerstand auf dem Weg nach oben an der 200 Tage-Linie bei aktuell 9.516 Punkten, darüber an der massiven Barriere bei aktuell 9.600. Nach unten finde das Börsenbarometer an den Unterstützungen bei 9.429 und bei 9.400 Zählern Halt. "Werden beide Haltelinien unterschritten, wartet darunter die wichtige Auffangzone zwischen 9.000 und 8.900 Punkten."

DAX-Ziel von 10.200 Punkten bestätigt

Zumindest längerfristig sind fundamental argumentierende Analysten aber zuversichtlich: Andreas Hürkamp von der Commerzbank befürchtet zwar, dass aufgrund des schwächer als erwarteten Wachstums in Deutschland die DAX-Gewinnprognosen in den nächsten Monaten um zwei bis vier Prozent fallen werden. "Der DAX könnte dann Richtung 9.000 sinken." DAX-Dividenden hätten allerdings vor dem Hintergrund der nochmals niedrigeren Anleiherenditen weiter an Attraktivität gewonnen. "Wir halten trotz niedrigerer Gewinne an unserem DAX-Ziel von 10.200 Punkten zum Jahresende fest."

Auch die Postbank ist positiv gestimmt - trotz kurzfristiger Risiken durch die Ukraine-Krise. "Die Wirtschaft in Europa läuft im Vergleich zur US-amerikanischen noch untertourig. Nach unserer Einschätzung stehen die Chancen aber gut, dass sie im kommenden Jahr Fahrt aufnimmt." Zudem werde der Euro gegenüber dem US-Dollar voraussichtlich weiter abwerten, was sich in deutlich steigenden Unternehmensgewinnen und -umsätzen niederschlagen werde. "Wir erwarten sowohl für den DAX als auch den Euro Stoxx 50 2015 jeweils einen Anstieg von mehr als 10 Prozent im Vergleich zu 2014."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Montag, 1. September

US-Märkte bleiben geschlossen (Labor Day)

Mittwoch, 3. September

Deutschland: Sitzung Arbeitskreis Aktienindizes. Der Arbeitskreis berät am Abend über die Zusammensetzung der Indizes. Analysten und Kommentatoren erwarten mehrere Änderungen im MDAX, TecDAX und SDAX, auch Neuerungen im DAX werden nicht ausgeschlossen. Etwa gilt ProSiebenSat.1 als Anwärter, K+S könnte absteigen. Die Ergebnisse der Sitzung werden nach 22 Uhr veröffentlicht, wirksam werden die Änderungen ab dem 22. September.

Der September-Termin ist der wichtigste, da auch regulär die Zusammensetzung des DAX überprüft wird.

Details zum Prozess: Wer kommt rein, wer muss raus - Der Ablauf bei Indexanpassungen.

Donnerstag, 4. September

13.45 Uhr. EU: EZB-Sitzung mit anschließender Pressekonferenz. Nach Einschätzung der DekaBank ist bei der Ratssitzung nicht mit der Ankündigung von Anleihekäufen oder Ähnlichem zu rechnen. EZB-Chef Mario Draghi sei nämlich nach wie vor zuversichtlich, dass die Mitte September beginnenden gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte eine starke Wirkung entfalten werden. Im Mittelpunkt der Pressekonferenz würden daher neue makroökonomische EZB-Projektionen stehen.

Freitag, 5. September

14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenquote August. Laut DekaBank wird sich die positive Entwicklung aus den vergangenen sechs Monaten fortsetzen, allerdings erwarten die Analysten nur einen Beschäftigungsaufbau in Höhe von 200.000 Stellen. Bei der Arbeitslosenquote rechnen sie mit einem Rückgang auf das Juni-Niveau, als die Rate bei 6,1 Prozent lag.

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

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© 1. September 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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