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Börse Frankfurt-News: Gestern pfui, heute hui (ETFs)

Veröffentlicht am 22.04.2014, 13:50

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. April 2014. Während sich Anleger bei ETFs mit heimischen Aktien in Zurückhaltung üben, erfreuen sich Tracker von Emerging Market-Indizes neuer Beliebtheit. Nach dem Ausverkauf wird wieder kräftig zugegriffen.

Die Zeiten haben sich geändert. Nach dem Kursfeuerwerk im vergangenen Jahr sind die großen Aktienindizes dies- und jenseits des Atlantiks in eine Seitwärtsspanne gedreht und scheinen aktuell nicht ganz zu wissen, wo sie hinwollen. Kein Wunder, dass viele ETF-Investoren daher erst mal abwarten oder sich bei ihren Anlagezielen regional umorientieren. "Natürlich auch bedingt durch die Osterfeiertage ist der Handel aktuell schon sehr ruhig", erklärt Frank Mohr von der Commerzbank.

Auch Gregor Hamme von der Unicredit spricht von Zurückhaltung der Investoren. "Erstaunlich ist vor allem, dass wir bisher kaum steigende Umsätze sehen, obwohl die wichtigen Aktienindizes bereits vor Ostern unerwartet nach oben gedreht haben. Die meisten Analysten waren im Vorfeld ja davon ausgegangen, dass sich angesichts der Unsicherheiten in der Ukraine vor den Feiertagen niemand positionieren möchte", kommentiert der Market Maker aus dem Londoner Handelsaal der italienischen Großbank.

Wenig Bewegung bei heimischen Aktien

Bei den umsatzstärksten Trackern der deutschen Indizes DAX (WKNs 593393, DBX1DA) und MDAX (WKNs 593392, ETF007) beobachtet Hamme einen leichten Abgabeüberhang auf niedrigem Umsatzniveau. Der Handel in ETFs, die den Euro Stoxx 50 abbilden (WKNs 593395, 935927) präsentiere sich weitestgehend ausgeglichen. Allerdings seien hier vergangene Woche einige Schnäppchenjäger unterwegs gewesen, die nach dem jüngsten Kursrückgang größere Positionen zugekauft hätten. Mohr führt die Tracker heimischer Aktien wie üblich ganz oben auf den Handelsstatistiken und spricht von einem insgesamt ausgeglichenen Bild.

Kurschancen in Emerging Markets

Alles andere als ruhig ist es hingegen um Indexfonds, die die Entwicklung von Schellenländeraktien abbilden. Stefano Valenti von der Unicredit beobachtet hier eine "überraschende" Trendwende: "Nach enormen Abflüssen bis zum Herbst vergangenen Jahres haben wir den ganzen Winter über eigentlich auch keine Käufe mehr bei Emerging Market-Aktien gesehen. Seit zwei Wochen hat sich das aber markant geändert - plötzlich fließt wieder Geld in Schwellenländer-Papiere", berichtet der Market Maker.

Dabei stehe aktuell keine spezifische Region oder ein besonderes Anlagethema im Vordergrund. "Investoren scheinen nach dem Ausverkauf im vergangenen Jahr einfach im gesamten Schwellenländersegment wieder Kurschancen zu wittern. Vor allem die breiten ETFs werden aktuell massiv gekauft, über alle Anbieter hinweg", weiß Valenti und verweist beispielhaft auf den db x-trackers MSCI Emerging Markets Index UCITS ETF (WKN DBX1EM) und das Pendant von iShares (WKN A0HGZT). Auch Flow Traders in Amsterdam beobachtet seit etwa zwei Wochen eine ähnliche Entwicklung.

China im Blick

Aufmerksam verfolgt wird nach Auskunft der Händler weiterhin die Wachstumsentwicklung Chinas. "Hier bestehen nach wie vor Sorgen über eine harte Landung der Wirtschaft. Investoren halten ganz klar die Füße still und warten auf deutliche Zeichen einer Erholung - beispielsweise die Ankündigung geldpolitischer Lockerungen. "Wenn die dann irgendwann mal gegeben werden, dürfte eine Kaufwelle einsetzen", erwartet Valenti. Auch Hamme beobachtet eine erhöhte Sensibilität von Anlegern gegenüber Meldungen aus China. "Die etwas besser ausgefallenen BIP-Zahlen des Landes zum ersten Quartal haben vergangene Woche etwa für einen vorübergehenden Kaufschub im iShares Asia Pacific Dividend UCITS ETF (WKN A0J208) gesorgt. Asiatische Unternehmen stehen eindeutig weit oben im Anlegerfokus."

Spielfeld Russland

Weiterhin ein beliebtes Spielfeld für Trader und sehr kurzfristig orientierte Anleger bleibt nach Auskunft der Börsianer der russische Aktienmarkt. "Die im Zuge der Ukrainekrise stark gestiegene Volatilität lockt immer noch viele Spieler in den Markt. Teilweise wird auch stark gekauft. Aber das Geld bleibt nicht im Markt, sondern wird nach schnellen Kursbewegungen gleich wieder abgezogen. Unter dem Strich fließt Kapital heraus", beobachtet Valenti.

Hohe Handelsvolumina verbuchen die Händler unter anderem in Trackern des MSCI Russia (WKNs A1C1HV, DBX1RC). Auch im Lyxor ETF RUSSIA (WKN LYX0AF), der den Dow Jones Russia GDR abbildet, werde rege spekuliert, merkt die Unicredit an.

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von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG

© 22. April 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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