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Börse Frankfurt-News: Holprige Klettertour (Markttechnik)

Veröffentlicht am 22.08.2012, 14:21
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. August 2012. Steht dem DAX nach dem Kraftakt über die Marke von 7.000 Zählern eine Verschnaufpause bevor? Technisch orientierte Analysten erwarten eine Korrektur, bevor es weiter aufwärts geht.

Mit dem DAX-Ausbruch über die Marke von 7.000 Punkten hat sich das deutsche Aktienbarometer technischen Analysten zufolge neues Aufwärtspotenzial erschlossen. 'Damit ist das Top vom März im Bereich von 7.200 Punkten in greifbare Nähe gerückt', meint etwa Christoph Geyer von der Commerzbank. Als Wehrmutstropfen und mögliche Auslöser für Rücksetzer gelten die geringen Handelsumsätze, die einmütig als mangelndes Anlegervertrauen in den laufenden Aufwärtstrend interpretiert werden.

Korrektur nicht ausgeschlossen

Für Christian Schmidt spricht zwar Vieles für eine kurzfristige Verschnaufpause im DAX. Auf mittlere Sicht erwartet der technische Analyst der Helaba dennoch weiter steigende Kurse und verweist auf den phasenweise höchsten Stand des S&P 500 seit vier Jahren am gestrigen Dienstag sowie auf ein neues Impulshoch im DAX. 'Grundsätzlich werden neue Jahres- bzw. Mehrjahreshochs als prozyklisches Signal gewertet', erklärt Schmidt. Auf eine Fortsetzung der Erholung im deutschen Aktienbarometer deuteten zudem Trendfolgeindikatoren wie der DMI sowie eine zunehmende Bewegungsintensität, abzulesen am ADX mit einem Wert von 26,85.

Auch Schmidt erkennt eine Gefahr in den derzeit extrem schwachen Umsätzen im deutschen Leitindex. Bereinigt um Weihnachtsperioden erreichten diese ein Zwölfjahrestief. 'Hinzu kommt, dass der DAX das obere Begrenzungsband des Keltner-Channels zuletzt mehrfach nicht überwinden konnte und die Rückkehrlinie des Aufwärtstrendkanals nicht erreicht wurde.' Auch deuteten ein nachlassendes Momentum und negative Divergenzen auf eine kurzfristige Eintrübung des Gesamtbilds. Erste Unterstützungen auf der Unterseite macht Schmidt bei 6.930, 6.882 und 6.772 Zählern aus. 'Auf der Oberseite erwies sich zuletzt die Marke von 7.084 Punkten als massiver Widerstand.'

Hartnäckige Widerstände in Sicht

'Negative Einflüsse werden von den Marktteilnehmern gegenwärtig vollkommen ausgeblendet,' ist Gregor Bauer überzeugt. Denn immerhin stehe eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungskonformität des Euro-Rettungsschirms am 12. September diesen Jahres bevor. 'Zudem ziehen dunkle Wolken am Konjunkturhimmel auf.'

Aus charttechnischer Perspektive laufe der deutsche Aktienindex nach dem Knacken der Marke von 7.000 Zählern derzeit in einen massiven Widerstandsbereich, der sich aus den Umkehrbewegungen zwischen dem Hoch vom 16. März bei 7.194 Punkten und dem Bereich um 7.050 von Anfang April ergebe.

Investierten Anlegern rät Bauer zur Vorsicht. 'Die Gefahr einer Korrektur, zunächst bis in die nächste Unterstützungszone um 6.850 Punkte, wächst.' Neue Investitionen sollten aus seiner Sicht erst einmal zurückgestellt werden. 'Bei einer deutlicheren DAX-Korrektur wird die 6.600-Punkte-Unterstützung erneut zur Schicksalsmarke.' Ein klares, trendfolgendes Kaufsignal ergebe sich, wenn der Bereich um 7.200 Zähler im DAX nach oben verlassen werden sollte.

Die Kräfte lassen nach

Mit dem Kursanstieg im DAX von über 1.000 Punkten seit Anfang Juni ist für Petra von Kerssenbrock eine kurzfristig überkaufte Situation entstanden. 'Vor diesem Hintergrund und angesichts der Widerstandszone um 7.200 Punkte wird die DAX-Sommerrallye vermutlich deutlich an Schwung verlieren', sagt die technische Analystin der Commerzbank voraus und stimmt Investoren damit auf eine trendbestätigende Konsolidierung ein. 'Dabei bleibt der positive Grundton aufgrund der verbesserten technischen Marktbreite voraussichtlich erhalten.'

'Solange der Aufwärtstrend im DAX bei 6.590 Indexpunkten verteidigt wird, sind neue DAX-Jahreshochs möglich', meint von Kerssenbrock. Werde dieser Aufwärtstrend jedoch verlassen, befände sich das deutsche Aktienbarometer mittelfristig lediglich in einer neutralen technischen Lage mit Unterstützung im Bereich zwischen 6.450 und 6.500 Punkten.

Anlegerstimmung im Keller

Auch die Anleger trauen der Hausse nicht. Der Bull/Bear-Index für die Bluechips sinkt im Wochenvergleich von 46,1 auf 37,8 Punkte. Damit hat sich die Stimmung unter den 300 von der Börse Frankfurt befragten aktiven Investoren spürbar verschlechtert. 9 Prozent der Befragten haben sich von ihren Aktien verabschiedet, 6 Prozent sind short gegangen. Damit sind die Pessimisten mit 51 Prozent in der absoluten Mehrheit, 20 Prozent sind unentschlossen, 29 Prozent gehen auf Sicht von vier Wochen von steigenden Kursen im DAX aus.

Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

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© 22. August 2012 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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