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Börse Frankfurt-News: Inflationsangst treibt in Gold (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 18.07.2012, 15:00
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Juli 2012. Zwar bewegt sich der Goldpreis seit einigen Monaten kaum noch von der Stelle, bei ETC-Anlegern bleiben Gold-Produkte aber der Renner.

Die in diesem Jahr arg gebeutelten Rohstoffinvestoren konnten zuletzt aufatmen. 'Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank und die weitere geldpolitische Lockerung durch die Bank of England in der vergangenen Woche haben den Rohstoffmärkten Auftrieb gegeben', berichtet Bernhard Wenger von ETF Securities. Insbesondere Gold-ETCs hätten deutliche Mittelzuflüsse verzeichnet. 'Die erneute Entscheidung der Zentralbanken für eine geldpolitische Lockerung ließ die Inflationsängste abermals hochkochen.'

Goldpreis lethargisch

Zwar zeigen die Statistiken für dieses Jahr und auch die vergangenen Wochen beachtliche Zuflüsse in Gold-ETCs (WKN A0S9GB, A0N62G, A1E0HR, A0LP78, A1EK0G), am Goldpreis liegt das aber nicht. Große Sprünge sind hier nämlich nicht auszumachen, vielmehr ging es nach den kräftigen Gewinnen zu Jahresanfang und den darauffolgenden Verlusten im März bzw. April seitwärts. Zurzeit liegt der Preis für eine Feinunze bei 1.580 US-Dollar, weit unter dem Jahreshoch von 1.786 Ende Februar und dem Allzeithoch über 1.900 US-Dollar vom vergangenen September.

Laut Wenger zeigen die jüngsten Zuflüsse in Gold-ETCs, dass Investoren in dem Edelmetall weiterhin einen 'sicheren Hafen' sehen. 'Der aktuell niedrige Goldkurs ist vor allem der Stärke des US-Dollar beispielsweise gegenüber dem Euro geschuldet.' Da die Treiber des Goldpreises, etwa die erwartete Inflation, jedoch weiter intakt seien, könne der Kurs, sollte sich der Euro/US-Dollar-Wechselkurs drehen, schnell wieder zulegen. 'Selten war es so günstig wie aktuell, in Gold zu investieren', resümiert Wenger.

Viel spricht für Edelmetalle

Auch für Robert Halver von der Baader Bank bleibt Gold die Krisenwährung par excellence. 'Es gibt kaum Anzeichen, , dass sich die Rahmenbedingungen für Edelmetalle verändern sollten..' Neben der üppigen Liquiditätsausstattung der Märkte stabilisierten weiterhin die grundsätzlich unsicheren politischen Rahmenbedingungen die Preise. Zudem herrsche vor allem nach Gold eine weiterhin robuste physische Nachfrage. 'Nach Einschätzungen des World Gold Council wächst sie allein in China in diesem Jahr um 13 Prozent', erklärt Halver. Auch vom Terminmarkt käme Preisdruck. 'So haben Finanzinvestoren ihre spekulativen Positionen auf einen Goldpreisanstieg wieder - wenn auch nur verhalten - erhöht.'

Silber: Durchwachsener Handel

Andere Rohstoffverbriefungen sind in den Umsatzstatistiken der Börse Frankfurt meilenweit abgeschlagen, vergleichsweise rege gehandelt wird allenfalls noch Silber (WKN A0N62F, A1E0HS). Laut Florian Perini von Flow Traders halten sich hier Käufe und Verkäufe in etwa die Waage. Ebenso uneinheitlich gestaltet sich das Bild bei Platin-ETCs (WKN A0N62D). 'Aktuelle Kürzungen in der Platinproduktion Südafrikas sorgten für Unterstützung', meint ETFs Securities. Perini hat hingegen vor allem Abgaben beobachtet.

Ölpreis zieht an

Deutlich verteuert hat sich unterdessen in den vergangenen Wochen Öl - vor allem durch die anhaltende Furcht vor einer Zuspitzung des Irankonflikts: Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent kletterte seit seinem Jahrestief Ende Juni bei unter 90 auf heute 104 US-Dollar. Allerdings konnte damit nur ein kleiner Teil der empfindlichen Verluste seit April wieder wettgemacht werden.

Die Meinungen über die weitere Entwicklung des Ölpreises gehen bei ETC-Anlegern offenbar diametral auseinander, etwa berichtet Flow Traders von Zu- und Abflüssen in Brent-ETCs (WKN A0KRKJ, A0KRKM). Laut ETF Securities trennten sich Investoren sowohl von Long- (WKN A0KRJX) als auch von Short-ETCs (WKN A0V9XY) auf WTI-Öl. 'Steigende Lagervorräte an US-amerikanischem WTI-Öl mit gleichzeitig wachsender Produktion und nachlassender Nachfrage dürften die Preise vorerst weiter belasten', kommentiert Wenger.

Kupfer etwas teurer

Industriemetalle stabilisierten sich leicht, etwa legte der Kupferpreis nach dem Preisrutsch im Mai wieder zu. Aktuell kostet eine Tonne 7.616 US-Dollar nach 7.300 Anfang Juni. Im Februar 2011 wurde allerdings noch ein Preis von über 10.000 US-Dollar erreicht.

Laut Helaba ist eine Wachstumsdelle der Weltwirtschaft, die in der Regel auf die Preise von Kupfer & Co drückt, mittlerweile vorweggenommen. 'Wirtschaftspolitisch befinden sich gegenwärtig leider alle Regionen in einem Dilemma von strukturellen Zwängen und kurzfristigen Nöten', erklärt Rohstoffanalyst Heinrich Peters. Die Bank erwartet aber wachstumsfördernde Maßnahmen und setzt daher, trotz erheblicher Abwärtsrisiken, auf eine Stabilisierung der Preise. ETC-Anleger sind davon aber wohl noch nicht so ganz überzeugt, Kupfer-ETCs (WKN A0KRJU) standen ETF Securities zufolge jedenfalls überwiegend auf den Verkaufslisten.

Agrarrohstoffe deutlich teurer

Aufgrund der Hitzewelle in den USA ziehen Agrarrohstoffe weiterhin viel Aufmerksamkeit auf sich. 'Die größte Dürre seit mehr als zehn Jahren hat die Preise in die Höhe schnellen lassen', bemerkt Perini. Soft Commodities-ETCs seien daher gesucht, etwa in Form des ETFS Agriculture (WKN A0KRKB), des ETFS Wheat (WKN A0KRJ9), des gehebelten ETFS Leveraged Wheat (WKN A0V9Y9) und des ETFS Grains (WKN A0KRKF). Wenger zufolge nutzen Investoren die starken Kursanstiege der vergangenen Wochen aber bereits für Gewinnmitnahmen. 'Sie lösen ihre Positionen insbesondere in gehebelten Produkten auf Mais und Weizen auf.'

Rohstoff-ETFs beliebt

Diversifizierte Rohstoff-ETFs kommen bei Anlegern durchweg gut an: Perini zufolge wird bei Produkten wie dem Lyxor Commodities (WKN A0JC8F), dem iShares DJ-UBS Commodity Swap (WKN A0H072) oder dem EasyETF S&P GSCI Capped (WKN A0EAZC) beherzt zugegriffen. Der Lyxor Commodities-ETF, der die Entwicklung des Reuters/Jefferies CRB Index nachbildet, konnte seine von März bis Juni erlittenen Verluste mit einem kräftigen Anstieg in den vergangenen Wochen übrigens fast wieder ausgleichen und verbucht auf Sicht von einem Monat ein Plus von 11 Prozent.

© 18. Juli 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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