😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Kein Comeback der Bankaktien (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 10.07.2014, 15:54
Aktualisiert 10.07.2014, 15:57
Börse Frankfurt-News: Kein Comeback der Bankaktien (Auslandsaktien)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. Juli 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Hohe Strafzahlungen, Stresstests, immer strengere Regeln: Bankaktien werden derzeit durch vielerlei Nachrichten belastet. Die Erholung scheint zu Ende zu sein.

Bis zu 800 Millionen US-Dollar Strafe könnten der Commerzbank wegen mutmaßlicher Verstöße gegen US-Sanktionen drohen, fast neun Milliarden US-Dollar muss die französische BNP Paribas zahlen - Banken kommen nicht aus den Schlagzeilen heraus. Das macht sich auch in den Aktienkursen der Finanzinstitute bemerkbar: Der Euro Stoxx Banks, der die Entwicklung von 30 europäischen Finanzinstituten widergibt, ist innerhalb der vergangenen vier Wochen um 13 Prozent gefallen, seit Jahresanfang kommt der Index auf ein Minus von 1,2 Prozent. Dabei schien der Sektor auf Erholungskurs: Seit Mitte 2012 bis zum März dieses Jahres hatte sich das Branchenbarometer noch nahezu verdoppelt.

BNP Paribas: immer noch nicht zu billig

Für die BNP Paribas (WKN 887771) ging es in diesem Jahr zum Beispiel um 16,9 Prozent nach unten, aktuell kostet die Aktie noch 46,91 Euro. "Gleich nach Verkündung der Strafe hatte sich der Kurs sogar erholt", meldet Roland Stadler von der Baader Bank. Dann setzten sich die Verluste aber fort. Nach Ansicht der meisten Analysten wird sich die Aktie auch nicht so schnell wieder erholen, etwa stufen Credit Suisse, J.P. Morgan und Macquarie BNP Paribas lediglich auf "Neutral", S&P Capital auf "Hold". Laut Credit Suisse wird die Aktie immer noch zu einem Bewertungsaufschlag gegenüber der heimischen Konkurrenz gehandelt. Wegen der Strafe, niedrigerer Erträge aufgrund des zeitweiligen Ausschlusses einiger Finanzierungsgeschäfte und zusätzlicher Aufwendungen wird jetzt mit einem niedrigeren Gewinn gerechnet.

Citigroup unter Druck

Arg Federn lassen musste auch die Citigroup, wie Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler bemerkt. Seit Jahresanfang kommt der Dividendentitel an der Börse Frankfurt (WKN A1H92V) auf ein Minus von 9 Prozent. "Die Citigroup ist ebenfalls im Visier der US-Behörden. Presseberichten zufolge soll die Bank nun bereit sein, sieben Milliarden US-Dollar Strafe zu zahlen, um ein drohendes Gerichtsverfahren abzuwenden", erklärt der Händler. Erwartet worden seien sogar 10 Milliarden US-Dollar. Der Citigroup wird vorgeworfen, Hauskredite an Investoren weiterverkauft zu haben, ohne über die Risiken aufzuklären. Bereits im November hatte sich J. P. Morgan mit der US-Justiz auf eine Zahlung von 13 Milliarden US-Dollar geeinigt, hier ging es ebenfalls um Hypothekenkredite. Auch die J.P. Morgan-Aktie hat an der Börse Frankfurt (WKN 850628) seit Jahresanfang nachgegeben, mit 4,5 Prozent allerdings nicht so stark wie die Citigroup-Aktie.

Bank of Irland mit Kursverlusten

Keine Strafzahlungen stehen bei der Bank of Irland an, dafür hat die irische Bank andere Probleme. "Zwar erholt sich das Land weiter, die Bank wird dieses Jahr erstmals seit der Finanzkrise wohl auch wieder einen Gewinn einfahren, wegen der Stresstests der EZB wird aber eventuell eine Kapitalerhöhung nötig sein", berichtet Vorhauser. Daneben drohe weiteres Ungemach aus Brüssel: "Die EU-Kommission will die Steuerschlupflöcher schließen, davon wäre auch der Bankenstandort Irland betroffen." Bis Ende Februar dieses Jahres hatte sich die Aktie (WKN 853701) noch gut entwickelt und war bis auf 0,31 Euro gestiegen, seitdem geht es aber abwärts, aktuell kostet der Dividendentitel nur noch 0,24 Euro.

Unsichere Zukunft

Bankaktionäre müssen nach Ansicht vieler Analysten auch in Zukunft gute Nerven haben, denn die Perspektiven für die Branche sind alles andere als rosig. Vorhauser ist ebenfalls eher skeptisch: Abgesehen von den hohen Strafzahlungen und den anstehenden Stresstests mache der Branche auch die zunehmende Regulierung zu schaffen. "Wenn keine Risiken mehr eingegangen werden, können auch keine Gewinne mehr gemacht werden."

Italienische Banken: der Einstieg zählt

Die beeindruckende Aufholjagd der Banken aus der europäischen Peripherie ist übrigens ebenfalls vorbei: Etwa notiert die Aktie des italienischen Intesa Sanpaolo (WKN 850605) nur noch bei 2,14 Euro nach in der Spitze 2,65 Euro in diesem Jahr, Banca Populare di Milano (WKN 860591) bei 0,56 nach 0,71 Euro und Unicredit (WKN A1JRZM) bei 5,76 nach 6,87 Euro. Anders als bei Commerzbank, BNP Paribas oder Citigroup kommen aber hier längerfristig orientierte Anleger noch auf ihre Kosten: Intesa Sanpaola hat seit Juli vergangenen Jahres um 68 Prozent, Unicredit um 59 Prozent zugelegt, der Kurs von Banca Populare hat sich sogar fast verdoppelt.

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 10. Juli 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.