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Börse Frankfurt-News: Keine Hausse - aber gute Laune (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 18.10.2012, 15:21
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Oktober 2012. Intel enttäuscht mit Gewinneinbruch, Johnson & Johnson profitiert von gut laufender Medizintechnik-Sparte, Royal Bank of Scotland haussieren nach geglücktem IPO einer Tochter.

Von einem ruhigen aber insgesamt positiven Marktumfeld berichten Market Maker aus dem Handel mit Auslandsaktien. 'Der Liquiditätszufluss ist hoch und die inflationären Tendenzen halten sich in Grenzen. Auch die Unternehmensgewinne geben dem Markt Auftrieb', kommentiert Walter Stadler von Close Brothers Seydler. Das gelte vor allem für die Bilanzen der US-Großbanken zum dritten Quartal. 'Auch wegen der Unterstützung von Seiten der Politik und der Notenbanken haben Goldman Sachs, J.P. Morgan und Co. im dritten Quartal sehr gut verdient', ergänzt der Händler. In Japan stütze zudem der schwache Yen die Kurse der Exportwerte. Daneben hätten gute Daten vom US-Immobilienmarkt und besser als befürchtet ausgefallene Wachstumszahlen aus China die Stimmung aufgehellt.

Roland Stadler von der Baader Bank spricht von einem eher ruhigen Markt. 'Eine euphorische Hausse ist nicht ausgebrochen - auch wenn der DAX und Euro Stoxx in dieser Woche deutlich zugelegt haben. Das Ganze scheint weiter vor allem liquiditätsgetrieben.'

Intel leidet unter schwachem PC-Geschäft

Der schwache PC-Markt hat dem US-Chiphersteller Intel (WKN 855681) im dritten Geschäftsquartal Umsatz- und Ergebniseinbußen beschert. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf rund 13,5 Milliarden Dollar, während der Gewinn um mehr als 14 Prozent auf knapp 3 Milliarden Dollar einbrach, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. 'Der Absatz von Notebooks und Desktop-Computern sackte im vergangenen Quartal um mehr als 8 Prozent ab. Die Hoffnungen liegen nun auf dem Start des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 8, das Ende Oktober kommen soll', erklärt Vorhauser.

Daneben versuche Intel, mehr Prozessoren in Tablets und Smartphones unterzubringen, nachdem das Unternehmen in diesem stark wachsenden Bereich noch nicht recht Fuß fassen konnte. Auch die sogenannten Ultrabooks - das sind besonders kleine und leichte Notebooks mit Intel-Prozessoren - laufen bislang noch nicht so gut, wie erhofft. 'Der Ausblick auf das Schlussquartal fiel dementsprechend verhalten aus', ergänzt Vorhauser. Für die Aktie ging es im Gefolge des Zahlenwerks um rund 3 Prozent auf 16,60 Euro abwärts. Seit dem hält sich der Titel auf dem niedrigeren Niveau. 'Damit hat Intel den Abwärtstrend seit dem Hoch im August noch einmal bestätigt', meint der Händler.

Johnson & Johnson punktet

'Dank der Übernahme von Synthes ist Johnson & Johnson (WKN 853260) wieder auf Erfolgskurs', kommentiert Vorhauser die Ergebnisse des US-Konzerns zum dritten Quartal. Zwar belastet die Akquisition des Schweizer Medizintechnikkonzerns bisher noch das Nettoergebnis von Johnson & Johnson, das um 7 Prozent auf knapp 3 Milliarden US-Dollar sank. 'Mit einer Umsatzsteigerung um 6,5 Prozent hat Johnson & Johnson aber die Erwartungen des Marktes übertroffen und zudem die Prognose für das Gesamtjahr nach oben geschraubt', weiß der Market Maker und berichtet von einem Kursplus der Aktie von knapp 2 Prozent auf 53,40 Euro. Dank Synthes ist die Medizintechnik jetzt der größte Geschäftsbereich des Dow-Unternehmens. Der Bereich erzielte im abgelaufenen Quartal einen Umsatzzuwachs um fast 13 Prozent. In der Sparte Verbraucherprodukte gingen die Erlöse indes um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. 'Hier haben unter anderem die Kinderschmerzmittel Dylanol und Motrin negativ zu Buche geschlagen: Die Medikamente wurden in jüngster Zeit zu Ladenhütern, weil sie Qualitätskontrollen unterlagen', erklärt Vorhauser.

ASML kauft in den USA zu

Die Aktie von ASML (WKN A0M190) sackte am gestrigen Mittwoch um 4 Prozent auf 39,60 Euro ab, nachdem der niederländische Chipausrüster die Übernahme des US-Laserherstellers Cymer bekannt gegeben hatte. Aktuell notiert die Aktie bei rund 38,5 Euro. Der knapp 2 Milliarden teure Zukauf gilt als Schlüsselinvestition für die Entwicklung neuer Technologien, erläutert Vorhauser. 'ASML will mit Cymer die Entwicklung von neuen Fotolithografie-Verfahren beschleunigen.' Die dienen dazu, kleinere und effizientere Halbleiter für künftige Smartphones und Tablets zu produzieren. Der Kauf erfolgt über Bar- sowie Aktienzahlung: So sollen die Cymer-Aktionäre 20 Dollar plus 1,15 ASML-Aktien je Cymer-Papier erhalten. Insgesamt entspricht der Kaufpreis einer Prämie von 61 Prozent auf den Cymer-Aktienkurs der vergangenen 30 Tage. 'Das Cymer-Papier hat nach der Offerte kräftig zugelegt, während ASMl ihre ohnehin schwache Entwicklung der vergangenen Wochen noch einmal verstärkt haben.' Die ASML-Aktie leidet nach Einschätzung von Vorhauser nicht nur unter der Übernahme, sondern auch unter rückläufigen Gewinnen des Unternehmens. So habe der Gewinn im dritten Quartal mit 275 Milliarden Euro die Erwartungen der Investoren und Beobachter verfehlt.

Softbank erholen sich von Kurseinbruch

Ein Zukauf bewegte in der vergangenen Handelswoche auch die Aktie des japanischen Mischkonzerns Softbank (WKN 819624). Dieser übernimmt für rund 20 Milliarden US-Dollar 70 Prozent des US-Mobilfunkkonzerns Sprint Nextel (WKN 857165) und steigt damit zum drittgrößten Mobilfunkanbieter der Welt auf. Die Softbank-Aktie ist nach der Ankündigung Ende vergangener Woche um rund 20 Prozent eingebrochen, mittlerweile hat sich der Titel aber wieder teilweise erholt. 'Anscheinend nimmt der Markt das Ganze wegen der zu erwartenden Größenvorteile doch eher positiv auf', kommentiert Stadler.

Direct Line-IPO der RBS geglückt

Die Royal Bank of Scotland (RBS) (WKN A1JXTD) hat ihre Tochter Direct Line (WKN A1J5Y9) an die Börse gebracht und damit 787 Millionen Pfund eingesammelt. Die Anteilsscheine des größten britischen Autoversicherers haben gegenüber dem Ausgabepreis von 2,15 Euro mittlerweile um gut 10 Prozent auf 2,35 Euro zugelegt, berichtet Stadler und spricht von einer guten Nachfrage im Markt. Das stützte auch die Aktie des Mutterkonzerns, die seit dem IPO ebenfalls gut 10 Prozent auf aktuell rund 3,50 Euro gut gemacht hat. RBS muss Direct Line auf Druck der EU-Kommission verkaufen, nachdem die britische Bank in der Finanzkrise verstaatlicht worden war. Bis Ende 2013 müssen mehr als 50 Prozent, bis Ende 2014 der Rest verkauft sein.

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© 18. Oktober 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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