😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Kriegsgespenst verunsichert (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 28.04.2014, 10:23

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 28. April 2014. Die Ukraine-Krise gibt weiter den Ton am Aktienmarkt an und dürfte auch in dieser Woche die Kursrichtung bestimmen. Übergeordnet steckt der DAX weiter im Seitwärtskanal zwischen 9.000 und 9.600 Punkten. Erfolgreich war dagegen der heutige Börsengang der Buwog AG.

Wie gewonnen, so zerronnen. Genauso wie in den zurückliegenden vier Monaten hat der Aktienmarkt diesem Sprichwort auch in der vergangenen Börsenwoche mal wieder alle Ehre gemacht. "Der DAX konnte zwischenzeitlich das Kriegsgespenst zwar abstreifen und näherte sich mit über 9.600 Punkten wieder den Jahreshöchstständen. Die jüngste Zuspitzung in der Ostukraine und das lauter werdende Säbelrasseln der Großmächte hat die Anleger zuletzt jedoch wieder in Deckung gehen lassen", kommentiert Ulf Krauss von der Helaba die Kursverluste zum Ende der Woche.

Nach einem fulminanten Wochenauftakt mit über 2 Prozent plus am Dienstag ist das deutsche Börsenbarometer im Laufe der vergangenen Woche wieder auf das Vorosterniveau von rund 9.400 Punkten eingeknickt. Am heutigen Montagmorgen startet der DAX mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent bei 9.430 Punkten in den Handel.

Erfreulich fiel der Börsengang der Buwog AG aus. Der österreichische Wohnungsbetreiber, eine Abspaltung der Immofinanz, mit einem Grundkapital von 107 Millionen Aktien, startet zu 13 Euro je Aktie in den Handel. Im Verlauf liegt der Wert bei 13,25 Euro. Frankfurt ist der Heimatmarkt der Buwog AG. Danach wird die Aktie auch an die Börsen in Wien und Warschau gebracht.

Überlagernder Faktor Ukraine

Uwe Streich von der LBBW schätzt den Konflikt in der Ukraine aktuell als überlagernden Faktor für die Finanzmärkte ein. "Wenn es den Beteiligten Parteien zukünftig nicht gelingt zur Besonnenheit zurückzukehren, dürfte die Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung weiter steigen", befürchtet der Investmentanalyst.

Auch Frank Wohlgemuth und Bernd Schnarr von der WGZ Bank bleiben aufgrund der starken politischen Unsicherheit kurzfristig vorsichtig eingestellt und raten, mit Neuengagements abzuwarten. "Impulse könnten in dieser Woche von den Quartalszahlen der DAX-Schwergewichte Bayer, Volkswagen und Daimler ausgehen. Hier ist eine Bestätigung des aktuell positiven Bildes zu erwarten. Trotzdem kann die politische Situation leicht das positive Gesamtbild wenigstens temporär verdunkeln", argumentieren die Analysten. Dennoch: Längerfristig bleibe die Aktienanlage unter relativen Attraktivitätsgesichtspunkten im andauernden Niedrigzinsumfeld weiterhin erste Wahl. "Diese Erkenntnis sollte an den Aktienmärkten im weiteren Verlauf des Jahres wieder im Vordergrund stehen", sind sich Wohlgemuth und Schnarr sicher.

Unsicherheit kaum sichtbar

Im Chartbild sind die Unsicherheiten von Investoren indes kaum zu sehen, wie Christoph Geyer von der Commerzbank anmerkt. "Bislang darf hier lediglich von Korrekturen gesprochen werden. Gleichwohl fehlte erneut die Kraft für einen Ausbruch nach oben, der kurzfristig immer unwahrscheinlicher wird", erläutert der technische Analyst. Der seit Jahresbeginn bestehende Seitwärtstrend wurde damit erneut bestätigt.

Wichtige Konjunktur- und Unternehmensdaten

Während die US-Berichtssaison zum ersten Quartal bereits am Dienstag Bergfest feiert, geht der Zahlenreigen hierzulande jetzt erst so richtig los. Aus deutscher Sicht stehen diese Woche unter anderem BASF, Bayer, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Infineon und VW im Fokus.

Aber auch die Konjunkturagenda ist in den kommenden Tagen prall gefüllt - vor allem in Übersee: Neben der Veröffentlichung des Bruttoinlandsproduktes für das erste Quartal, Einkaufsmanagerindizes und Arbeitsmarktbericht steht die Sitzung der US-Notenbank im Anlegerfokus. Im Euroraum warten Börsianer auf die April-Zahlen der Verbraucherpreise.

Dienstag, 29. April

8.00 Uhr. Deutschland: GfK Konsumklima, Mai. Im Konsens erwarten Analysten einen unveränderten Indexstand von 8,5.

10.30 Uhr. Großbritannien: BIP, erstes Quartal. Nach Einschätzung der Deka Bank dürfte der britische Aufschwung zu Jahresanfang nochmals an Dynamik gewonnen und sein bisher stärkstes Quartal erreicht haben. Die verfügbaren Monatsdaten deuteten für Januar und Februar eine starke Wirtschaftsleistung in allen Sektoren an, während die Stimmungsindikatoren auch für März eine hohe Expansionsdynamik signalisierten. "Somit erwarten wir ein überdurchschnittlich kräftiges Wachstum des Bruttoinlandprodukts um 1 Prozent gegenüber dem Vorquartal", heißt es von den Deka-Analysten.

16.00 Uhr. USA: Konsumentenvertrauen, April. Die Helaba rechnet mit einem Anstieg von 82,3 auf 83 Punkte. Der Konsens liegt bei 82,8.

Mittwoch, 30. April

9.55 Uhr. Deutschland: Arbeitslosenzahlen, April. Analysten erwarten einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 10.000 gegenüber März. Die Arbeitslosenquote dürfte damit weiter bei 6,7 Prozent verharren.

11 Uhr. Eurozone: Konsumentenpreise, April. Sollte auf die überraschend niedrigen Inflationsdaten vom März keine Erholung folgen, stehen laut HSBC die mittelfristigen Teuerungsprognosen der Geldpolitiker für 2015 und 2016 zur Disposition, was einen erneuten Expansivschritt der Notenbank deutlich näher rücken lassen würde. Die Analysten rechnen für April mit einer Jahresrate von 0,8 Prozent, nach 0,5 Prozent im März. "Um den Aufwertungsdruck auf den Euro zu mindern, halten wir es für ein realistisches Szenario, dass die EZB im weiteren Jahresverlauf zu einer erneuten Zinssenkung greift und dabei auch den Einlagensatz - in den negativen Bereich - reduziert. Derzeit gehen wir als Zeitpunkt dafür vom dritten Quartal dieses Jahres aus", kommentiert die Bank.

14.30 Uhr. USA: BIP, erstes Quartal. Aufgrund des ungewöhnlich kalten Winters rechnet die Deka Bank mit einem Wachstumsplus von lediglich 1,1 Prozent. Das wäre der schwächste Zuwachs seit einem Jahr. Vor allem für den Arbeitsmarkt sei die Witterung eine Belastung gewesen, was die Einkommens- und schließlich die Konsumdynamik der privaten Haushalte ausgebremst haben dürfte.

20.00 Uhr. USA: FOMC-Zinsentscheidung, April. Die Analysten der HSBC erwarten, dass die Federal Reserve ihren zuletzt eingeschlagenen Kurs des "Taperings" fortsetzt und beschließt, die Anleihen- und MBS-Käufe erneut um jeweils 5 Milliarden US-Dollar pro Monat zurückzuführen. Damit würde das monatliche Kaufvolumen noch bei 45 Milliarden US-Dollar liegen. Konkrete Hinweise zum Zeitpunkt einer möglichen Leitzinsanhebung erwarten die Analysten jedoch nicht.

Donnerstag, 1. Mai

16.00 Uhr. USA: ISM verarbeitendes Gewerbe, April. Im Schnitt rechnen Analysten mit einem leichten Anstieg von 53,7 im März auf 54,2 Punkte.

Freitag, 2. Mai

14.30 Uhr. USA: Arbeitsmarktbericht, April. Aus Sicht der HSBC hat der Aufholeffekt nach dem wetterbedingt vergleichsweise schwachen Jahreswechsel bereits stattgefunden. "Im April dürften dabei erneut knapp 200.000 neue Jobs geschaffen worden sein. Damit wird eine Größenordnung erreicht, bei der das Angebot an Arbeit ausreichend abgerufen wird, um die Arbeitslosenquote von aktuell 6,7 Prozent stabil zu halten", prognostizieren die Analysten.

Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf boerse-frankfurt.de/termine. Möchten Sie den Wochenausblick kostenlos per E-Mail erhalten, dann melden Sie sich an auf boerse-frankfurt.de/newsletter.

von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG

© 28. April 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.