FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 14. August 2012. Manchen Fondsanlegern ist die Kursrallye der vergangenen Wochen offenbar schon zu weit gegangen, sie steigen aus Aktienfonds lieber aus. Dagegen dominieren in Goldminenfonds wieder Zuflüsse.
Angesichts der jüngsten Kurszuwächse packt einige Anleger offenbar die Höhenangst. 'So kurz vor den 7.000 Punkten beim DAX sehen wir Gewinnmitnahmen', berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. Gerade in deutschen, europäischen und internationalen Aktienfonds überwögen Abflüsse, während das Geschäft mit Asien-Fonds ausgeglichen sei. 'Goldminenfonds werden eher gekauft.' Das Handelsaufkommen sei im Vergleich zu den Vorwochen wieder etwas rückläufig.
'Der seit drei bis vier Wochen zu beobachtende positive Trend bei den Umsätzen hält an', meint unterdessen Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Die Stimmung bezeichnet er als 'ganz gut'. Dabei sei der Nachrichtenfluss in den vergangenen Tagen eher dünn gewesen. 'Viel Neues gab es nicht.'
Mischfonds mit niedrigen Handelsspannen
Weiter hoch in der Gunst der Investoren stehen Orlemann zufolge Mischfonds, vor allem der Flossbach von Storch SICAV (WKN A0M430). 'Wir sehen fast keine Rückläufe.' Auch der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) finde sich auf den Umsatzlisten nach wie vor ganz weit oben, hier würden aber beide Seiten gespielt. 'Die Umsätze sind so hoch und die Spreads so gering, dass sich der Handel über die Börse für Anleger hier richtig lohnt.'
Gewinne glattstellen
Im Bereich der reinen Aktienfonds ist die Skepsis größer, immerhin hat der DAX seit Anfang Juni bereits um rund 1.000 Punkte zugelegt, das sind 16 Prozent. Am heutigen Dienstag pirscht sich das Aktienbarometer wieder einmal an die wichtige Marke von 7.000 Zählern heran. Anleger entscheiden sich da lieber für den Spatzen in der Hand: Auf den Verkaufslisten stehen laut Präger jedenfalls etwa der Allianz Europe Equity Growth AT (WKN A0KDMU), der DekaFonds CF (WKN 847450) sowie die international investierenden M&G Global Basics (WKN 797735) und Templeton Growth (WKN 941034). Zugegriffen werde hingegen im Allianz Europe Equity Growth A (WKN A0KDMT), im Jupiter Global European Growth (WKN A0J317) und, wie bereits in den Vorwochen, im M+G Global Dividend (WKN A0Q349).
Rosinenpicken lohnt sich
Orlemann zufolge findet der auf deutsche Nebenwerte fokussierte Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) unverändert viele Anhänger. Der Fonds kann seit Jahresanfang ein Plus von 9,8 Prozent aufweisen, in den vergangenen drei Jahren - und das überzeugt Anleger wohl - sogar jeweils gut 21 Prozent. Zu- und Abflüsse hat Orlemann, wie bereits in der vergangenen Woche, im DWS Biotech-Aktien Typ O (WKN 976997) registriert.
Andere speziellere Produkte werden aber durchweg gekauft: 'Investoren positionieren sich im Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies.' Der Fonds (WKN A0MQN4) setzt auf kleinere Unternehmen in Schwellenländern und hat seit Anfang Januar um 23,2 Prozent, auf Dreijahressicht sogar um jeweils 25,4 Prozent zugelegt.
Gemischter Handel mit Asien-Fonds
Nicht ganz fortgesetzt hat sich die Asien-Begeisterung aus der vergangenen Woche. Präger bezeichnet den Handel in Aktienfonds mit Schwerpunkt asiatische Aktien als ziemlich ausgeglichen. 'Käufe und Verkäufe halten sich hier die Waage.' Abgestoßen werde etwa der Aberdeen Global Asia Pacific Equity (WKN 972857) und der Schroder ISF Asian Equity Yield (WKN A0B8MH). In den Portfolios der Anleger landeten hingegen der Allianz Thailand Equity (WKN A0Q1LJ) und der Fidelity Funds ASEAN (WKN 973254).
Goldminenfonds wieder begehrter
Auch die in den vergangenen Monaten häufig links liegen gelassenen Goldminenfonds überzeugen Anleger im Moment wieder, wie Präger außerdem meldet. 'Hier dominieren ganz klar die Käufe.' Der Goldpreis hat sich seit dem Rutsch unter 1.590 US-Dollar für eine Feinunze Anfang August nämlich etwas erholt, bleibt mit aktuell 1.614 US-Dollar vom Jahreshoch bei 1.791 und vom Allzeithoch bei 1.921 US-Dollar aber noch weit entfernt. Dennoch: Positionieren würden sich Investoren etwa im BlackRock Global World Gold (WKN 974119) und im Nestor-Gold (WKN 570771). Beide liegen im laufenden Jahr noch unter Wasser, die Notierungen liegen fern von den Höchstkursen des vergangenen Jahres.
Immobilienfonds: Immer noch Interesse
Im Handel mit Immobilienfonds ist im Übrigen Ruhe eingekehrt. 'Hier ist die Luft raus', meint Orlemann. Vergleichsweise hohe Umsätze hat der Händler zuletzt noch im CS Euroreal (WKN 980500) beobachtet. 'Offenbar positionieren sich da immer mal wieder größere institutionelle Anleger.' Für den zuvor bereits eingefrorenen CS Euroreal war im Mai die Auflösung beschlossen worden. Weder eingefroren noch in Auflösung ist der Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956), der dem Händler zufolge ebenfalls noch auf Interesse stößt. 'Es gibt aber Käufe und Verkäufe.'
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© 14. August 2012/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Angesichts der jüngsten Kurszuwächse packt einige Anleger offenbar die Höhenangst. 'So kurz vor den 7.000 Punkten beim DAX sehen wir Gewinnmitnahmen', berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. Gerade in deutschen, europäischen und internationalen Aktienfonds überwögen Abflüsse, während das Geschäft mit Asien-Fonds ausgeglichen sei. 'Goldminenfonds werden eher gekauft.' Das Handelsaufkommen sei im Vergleich zu den Vorwochen wieder etwas rückläufig.
'Der seit drei bis vier Wochen zu beobachtende positive Trend bei den Umsätzen hält an', meint unterdessen Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Die Stimmung bezeichnet er als 'ganz gut'. Dabei sei der Nachrichtenfluss in den vergangenen Tagen eher dünn gewesen. 'Viel Neues gab es nicht.'
Mischfonds mit niedrigen Handelsspannen
Weiter hoch in der Gunst der Investoren stehen Orlemann zufolge Mischfonds, vor allem der Flossbach von Storch SICAV (WKN A0M430). 'Wir sehen fast keine Rückläufe.' Auch der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) finde sich auf den Umsatzlisten nach wie vor ganz weit oben, hier würden aber beide Seiten gespielt. 'Die Umsätze sind so hoch und die Spreads so gering, dass sich der Handel über die Börse für Anleger hier richtig lohnt.'
Gewinne glattstellen
Im Bereich der reinen Aktienfonds ist die Skepsis größer, immerhin hat der DAX seit Anfang Juni bereits um rund 1.000 Punkte zugelegt, das sind 16 Prozent. Am heutigen Dienstag pirscht sich das Aktienbarometer wieder einmal an die wichtige Marke von 7.000 Zählern heran. Anleger entscheiden sich da lieber für den Spatzen in der Hand: Auf den Verkaufslisten stehen laut Präger jedenfalls etwa der Allianz Europe Equity Growth AT (WKN A0KDMU), der DekaFonds CF (WKN 847450) sowie die international investierenden M&G Global Basics (WKN 797735) und Templeton Growth (WKN 941034). Zugegriffen werde hingegen im Allianz Europe Equity Growth A (WKN A0KDMT), im Jupiter Global European Growth (WKN A0J317) und, wie bereits in den Vorwochen, im M+G Global Dividend (WKN A0Q349).
Rosinenpicken lohnt sich
Orlemann zufolge findet der auf deutsche Nebenwerte fokussierte Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) unverändert viele Anhänger. Der Fonds kann seit Jahresanfang ein Plus von 9,8 Prozent aufweisen, in den vergangenen drei Jahren - und das überzeugt Anleger wohl - sogar jeweils gut 21 Prozent. Zu- und Abflüsse hat Orlemann, wie bereits in der vergangenen Woche, im DWS Biotech-Aktien Typ O (WKN 976997) registriert.
Andere speziellere Produkte werden aber durchweg gekauft: 'Investoren positionieren sich im Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies.' Der Fonds (WKN A0MQN4) setzt auf kleinere Unternehmen in Schwellenländern und hat seit Anfang Januar um 23,2 Prozent, auf Dreijahressicht sogar um jeweils 25,4 Prozent zugelegt.
Gemischter Handel mit Asien-Fonds
Nicht ganz fortgesetzt hat sich die Asien-Begeisterung aus der vergangenen Woche. Präger bezeichnet den Handel in Aktienfonds mit Schwerpunkt asiatische Aktien als ziemlich ausgeglichen. 'Käufe und Verkäufe halten sich hier die Waage.' Abgestoßen werde etwa der Aberdeen Global Asia Pacific Equity (WKN 972857) und der Schroder ISF Asian Equity Yield (WKN A0B8MH). In den Portfolios der Anleger landeten hingegen der Allianz Thailand Equity (WKN A0Q1LJ) und der Fidelity Funds ASEAN (WKN 973254).
Goldminenfonds wieder begehrter
Auch die in den vergangenen Monaten häufig links liegen gelassenen Goldminenfonds überzeugen Anleger im Moment wieder, wie Präger außerdem meldet. 'Hier dominieren ganz klar die Käufe.' Der Goldpreis hat sich seit dem Rutsch unter 1.590 US-Dollar für eine Feinunze Anfang August nämlich etwas erholt, bleibt mit aktuell 1.614 US-Dollar vom Jahreshoch bei 1.791 und vom Allzeithoch bei 1.921 US-Dollar aber noch weit entfernt. Dennoch: Positionieren würden sich Investoren etwa im BlackRock Global World Gold (WKN 974119) und im Nestor-Gold (WKN 570771). Beide liegen im laufenden Jahr noch unter Wasser, die Notierungen liegen fern von den Höchstkursen des vergangenen Jahres.
Immobilienfonds: Immer noch Interesse
Im Handel mit Immobilienfonds ist im Übrigen Ruhe eingekehrt. 'Hier ist die Luft raus', meint Orlemann. Vergleichsweise hohe Umsätze hat der Händler zuletzt noch im CS Euroreal (WKN 980500) beobachtet. 'Offenbar positionieren sich da immer mal wieder größere institutionelle Anleger.' Für den zuvor bereits eingefrorenen CS Euroreal war im Mai die Auflösung beschlossen worden. Weder eingefroren noch in Auflösung ist der Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956), der dem Händler zufolge ebenfalls noch auf Interesse stößt. 'Es gibt aber Käufe und Verkäufe.'
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© 14. August 2012/Anna-Maria Borse
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