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Börse Frankfurt-News: Nervosität wie weggeblasen (Anleihen)

Veröffentlicht am 14.02.2014, 14:53

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 14. Februar. Die ehemaligen Sorgenkinder Europas machen sich: Anleihen Portugals und Italiens gehen problemlos weg. Im Handel mit Unternehmensbonds ist Air Berlin der Überflieger.

Von der Unruhe, die die Märkte noch in der Vorwoche beherrscht hatte, ist nichts mehr zu spüren: Aktienkurse steigen, Anleger werden wieder mutiger. Die Lage in den Schwellenländern hat sich beruhigt, die Währungen fallen nicht mehr. Dazu kommen gute Nachrichten aus den USA und - mit Portugal sowie Italien - aus der Eurozone.

Neue Fed-Chefin beruhigt

Er war zwar ohne Überraschungen, sorgte aber trotzdem für Erleichterung: der erste öffentliche Auftritt von Janet Yellen als neue US-Notenbankchefin vor dem Kongress. 'Die Märkte freuten sich, dass es in der sechsstündigen Veranstaltung zu keinerlei offensichtlichen Fehltritten kam und zeigten sich entsprechend wieder risikofreudiger', erklärt die HSH Nordbank. Die Notenbank wolle die Anleiheankäufe weiter wie geplant reduzieren, über Zinserhöhungen werde nicht nachgedacht. Gut an kam auch eine weitere Meldung: 'Mit einer knappen Mehrheit im Abgeordnetenhaus wurde am Dienstag in den USA die Aussetzung der Schuldengrenze bis März 2015 beschlossen', berichtet Sabine Tillmann von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Weitere Kreditaufnahmen der Regierung seien damit möglich.

Portugal auf eigenen Füßen

Arthur Brunner von ICF Kursmakler zufolge waren Anleihen aus der Europeripherie klare Gewinner der Woche: 'Portugal testete die Aufnahmebereitschaft der Märkte mit einem zehnjährigen Bond. Die Orderbücher waren am Ende 9,7 Milliarden Euro schwer.' 3 Milliarden Euro seien zugeteilt worden. Der Zinssatz lag bei 5,11 Prozent. Im Mai 2013 hatte Portugal für zehnjährige Anleihen noch fast 5,7 Prozent zahlen müssen. Wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandels GmbH berichtet, wurden auch ältere Portugal-Anleihen gesucht, etwa die bis 2017 laufende (WKN A0NT4M), die bei einem Kurs von 103,45 Prozent mittlerweile nur noch mit 3,33 Prozent rentiert.

Neue Renditetiefs in Italien

In Italien sorgte der bevorstehende Wechsel an der Regierungsspitze für neuen Optimismus, wie Brunner ergänzt. 'Das ließ die Renditen der Staatsanleihen auf neue Rekordtiefs fallen.' Bei einer Auktion am gestrigen Donnerstag habe das Land über drei Tranchen mit Fälligkeiten 2016, 2021 und 2044 insgesamt 7,5 Milliarden Euro eingesammelt. 'Die Renditen lagen mit 1,41, 3,02 und 4,59 Prozent so niedrig wie nie zuvor.'

Der Euro-Bund-Future tritt derweil auf der Stelle: Aktuell notiert der Indikator für langfristige Zinserwartungen bei 143,73 Punkten, vor einer Woche waren es 143,82. Zehnjährige Bundesanleihen werfen 1,675 Prozent ab, vergangenen Freitag waren es 1,66 Prozent. 'Die Richtungslosigkeit wirkt sich auch auf den Handel aus, es ist nicht mehr so viel los wie in den Vorwochen', bemerkt Daniel.

Viel Zuversicht für Air Berlin

Im Geschäft mit Unternehmensanleihen sind Air Berlin-Bonds (WKNs AB100A, AB100B, AB100C, AB100E) derzeit sehr gefragt, wie Rainer Petz von Close Brothers Seydler feststellt. Alle Anleihen notieren deutlich über Pari. Begrüßt wurde zuletzt, dass die Fluggesellschaft im Januar erstmals seit zwei Jahren wieder die Passagierzahlen steigern konnte. Vor allem wird aber davon ausgegangen, dass der arabische Großaktionär Etihad Air Berlin nicht fallen lassen wird. Das im November fällige Papier (WKN AB100C) mit Kupon von 11,5 Prozent notiert derweil bei 105,85 Prozent, wie Gregor Daniel bemerkt: 'Da die Rückzahlung durch Gelder aus der neuen Anleihe quasi sicher ist, überzeugt die aktuelle Rendite von 3,3 Prozent offenbar viele Anleger.'

Brunner zufolge gab es größere Kursbewegungen vor allem bei Hypo Alpe Adria (WKN A0G0JA). 'Nach wie vor sorgen uneinheitliche Aussagen seitens der Politik über eine mögliche Insolvenz für hohe Unsicherheit.' Es gibt große Zweifel an der Sanierbarkeit der zwangsverstaatlichten Skandalbank, daher wird derzeit über eine Abwicklung diskutiert. Zulegen konnte laut Brunner auch eine Anleihe der Deutsche Raststätten Gruppe (WKN A1YCR7). 'Der Kurs stieg im Verlauf einer Woche von 106,45 auf 108 Prozent.'

Commerzbank Anleihen nach Zahlen gesucht

Die Hellwig Wertpapierhandelsbank kann für diese Woche keinen klaren Favoriten der Anleger ausmachen. 'Erwähnenswert sind Käufe in Anleihen der Deutschen Bank (WKN A0DTY3) sowie der Commerzbank (WKN CB83CE) nach den guten Zahlen der Commerzbank.' Weiterhin rege nachgefragt werde die im Dezember emittierte Anleihe von HeidelbergCement (WKN A1ZATT). Klaus Stopp von der Baader Bank zufolge waren ThyssenKrupp-Anleihen (WKN A1R08U) gesucht, ebenso die erst im Januar emittierten BMW-Bonds (WKN A1ZB64) mit Laufzeit bis Januar 2024 und ca. 2,48 Prozent Rendite. 'Zwei IKB-Anleihen (WKNs A0BDRX, 859275) machten einen Satz nach oben, Nachrichten dazu gab es aber nicht', erklärt Daniel.

Etwas erholen konnte sich Daniel zufolge die MS Deutschland-Anleihe (WKN A1RE7V), die im Dezember wegen des Rückzugs der Bewertung durch die Ratingagentur Scope noch weiter unter Druck geraten war. 'Feri EuroRating wurde jetzt mit einer Einschätzung beauftragt. Das ist für den Verbleib im Handelssegment Entry Standard auch notwendig.' Aktuell notiert das bis 2017 laufende Papier, das vor einem Jahr noch bei knapp 100 Prozent gehandelt wurde, bei 63 Prozent. Das ergibt eine Rendite von 22 Prozent.

Ab Montag: neue Mittelstandsanleihe

Am kommenden Montag beginnt die Zeichnungsfrist für eine 25 Millionen Euro schwere Anleihe des Produzenten von Motoren- und Getriebeteilen Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig (WKN A1YC1F), die im Entry Standard der Börse Frankfurt gelistet werden soll. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren bietet diese eine Verzinsung von 7,5 Prozent. Das Unternehmensrating von Creditreform wurde auf BB- festgesetzt. Die Zeichnungsfrist endet voraussichtlich am 28. Februar um 12 Uhr. Zu den Kunden von Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig gehören Unternehmensaussagen zufolge Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Daimler, Nissan und BMW.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG,

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© 14. Februar 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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