FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. Mai 2013. Analysten bleiben optimistisch, Korrekturen erwarten sie nur kurzfristig. Anders sehen das Anleger, Profis wie Private.
Auch noch nach 11 Tagen mit Schlussstand des DAX auf jeweils neuem Rekordhoch sind Analysten mehrheitlich bullish.
'Der Markt ist sehr weit gelaufen, ohne wirkliche Schwächeanzeichen zu zeigen', findet beispielsweise Christoph Schmidt von der N.M.F. AG. Steigende Märkte würden auch irgendwann fallen, wann sei das große Fragezeichen. Der Analyst hätte bereits 100 Punkte früher mit einem Rücksetzer gerechnet. 'Situationen wie diese - langanhaltende Kursaufschwünge in Verbindung mit einem Allzeithoch - sind sehr selten, so dass man sie an einer Hand abzählen könne. Zuletzt in 1999 hätte es eine ähnliche Entwicklung gegeben. 'Das ist natürlich nur bedingt vergleichbar, man solle allerdings im Hinterkopf behalten, dass 1999 die Hausse kurz vorm Rücksetzer noch einmal aufgeheizt ist.' Der Analyst glaubt bleibt optimistisch und rechnet nicht mit einer Trendwende, allenfalls mit einem Rücksetzer um 3 bis 4 Prozent innerhalb kürzerer Zeit.
Gewinnmitnahmen kein Muss
Ähnlich sehen das für die BNP Paribas tätige Analysten. Das erste große Ziel der vierwöchigen Rallye bei 8.480 Punkten sei nun erreicht, es sei mit Verkäufen zu rechnen. 'Ein Pflichtprogramm ist das aber keineswegs, der DAX könnte auch endlos steigen. Nur der Himmel ist die Grenze.' Oberhalb von 8.500 Punkten könne der Index sogar direkt weiter explodieren. 'Bedingung: Kein Rückfall unter 8.425 Punkte.'
Überkaufte Lage versus fehlender Signale
Etwas zurückhaltender sind Martin Siegert und Holger Frey von der LBBW. Zwar mahne die überkaufte Lage der Indikatoren zur Vorsicht, aber aufgrund bislang fehlender Signale einer Top-Bildung könne ein marginal neues Hoch im Bereich der 8.512/27er Zone nicht ausgeschlossen werden. Die technischen Analysten bevorzugen allerdings zunächst eine Topbildung und den Beginn einer Korrekturbewegung bis zu einem erneuten Test der 8.318er Zone. Erst unterhalb dieser Unterstützung würde ein Test der 8.217er Zone folgen. 'Auf der Oberseite erwarten wir Widerstand um 8.575 Punkte.
Pessimistische Anleger
Ganz anders reagieren die von der Börse Frankfurt befragten Anleger auf die anhaltende Kursrallye, nämlich skeptisch. Im Vergleich zur vergangenen Woche hat sich die Stimmung der institutionellen Investoren deutlich verschlechtert. Der Bull/Bear-Index rutscht auf 43,9 Punkte ab und liegt damit im pessimistischen Bereich. 5 Prozent haben ihre DAX-Aktien verkauft und mit 9 Prozent sind sogar eine ganze Menge mehr direkt short gegangen.
Aber auch die Stimmung der Privatanleger, die bislang schon im pessimistischen Bereich unter 50 Punkte lag, hat sich noch weiter verschlechtert. Der Bull/Bear-Index der Privaten sinkt weiter auf 42,1 Punkte.
Ob der Index als Kontraindikation funktionieren könnte, lesen Interessierte in der verhaltensorientierten Interpretation von Cognitrend ab 17 Uhr auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
© 22. Mai 2013/Edda Vogt
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Auch noch nach 11 Tagen mit Schlussstand des DAX auf jeweils neuem Rekordhoch sind Analysten mehrheitlich bullish.
'Der Markt ist sehr weit gelaufen, ohne wirkliche Schwächeanzeichen zu zeigen', findet beispielsweise Christoph Schmidt von der N.M.F. AG. Steigende Märkte würden auch irgendwann fallen, wann sei das große Fragezeichen. Der Analyst hätte bereits 100 Punkte früher mit einem Rücksetzer gerechnet. 'Situationen wie diese - langanhaltende Kursaufschwünge in Verbindung mit einem Allzeithoch - sind sehr selten, so dass man sie an einer Hand abzählen könne. Zuletzt in 1999 hätte es eine ähnliche Entwicklung gegeben. 'Das ist natürlich nur bedingt vergleichbar, man solle allerdings im Hinterkopf behalten, dass 1999 die Hausse kurz vorm Rücksetzer noch einmal aufgeheizt ist.' Der Analyst glaubt bleibt optimistisch und rechnet nicht mit einer Trendwende, allenfalls mit einem Rücksetzer um 3 bis 4 Prozent innerhalb kürzerer Zeit.
Gewinnmitnahmen kein Muss
Ähnlich sehen das für die BNP Paribas tätige Analysten. Das erste große Ziel der vierwöchigen Rallye bei 8.480 Punkten sei nun erreicht, es sei mit Verkäufen zu rechnen. 'Ein Pflichtprogramm ist das aber keineswegs, der DAX könnte auch endlos steigen. Nur der Himmel ist die Grenze.' Oberhalb von 8.500 Punkten könne der Index sogar direkt weiter explodieren. 'Bedingung: Kein Rückfall unter 8.425 Punkte.'
Überkaufte Lage versus fehlender Signale
Etwas zurückhaltender sind Martin Siegert und Holger Frey von der LBBW. Zwar mahne die überkaufte Lage der Indikatoren zur Vorsicht, aber aufgrund bislang fehlender Signale einer Top-Bildung könne ein marginal neues Hoch im Bereich der 8.512/27er Zone nicht ausgeschlossen werden. Die technischen Analysten bevorzugen allerdings zunächst eine Topbildung und den Beginn einer Korrekturbewegung bis zu einem erneuten Test der 8.318er Zone. Erst unterhalb dieser Unterstützung würde ein Test der 8.217er Zone folgen. 'Auf der Oberseite erwarten wir Widerstand um 8.575 Punkte.
Pessimistische Anleger
Ganz anders reagieren die von der Börse Frankfurt befragten Anleger auf die anhaltende Kursrallye, nämlich skeptisch. Im Vergleich zur vergangenen Woche hat sich die Stimmung der institutionellen Investoren deutlich verschlechtert. Der Bull/Bear-Index rutscht auf 43,9 Punkte ab und liegt damit im pessimistischen Bereich. 5 Prozent haben ihre DAX-Aktien verkauft und mit 9 Prozent sind sogar eine ganze Menge mehr direkt short gegangen.
Aber auch die Stimmung der Privatanleger, die bislang schon im pessimistischen Bereich unter 50 Punkte lag, hat sich noch weiter verschlechtert. Der Bull/Bear-Index der Privaten sinkt weiter auf 42,1 Punkte.
Ob der Index als Kontraindikation funktionieren könnte, lesen Interessierte in der verhaltensorientierten Interpretation von Cognitrend ab 17 Uhr auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
© 22. Mai 2013/Edda Vogt
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)