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Börse Frankfurt-News: Ohne eindeutige Richtung (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 11.04.2012, 15:49
Aktualisiert 11.04.2012, 15:52
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. April 2012. Wie sich die Rohstoffpreis entwickeln, beurteilen Anleger unterschiedlich, im ETC-Handel fehlen einheitliche Trends, obwohl sich Gold, Öl und so manches Industriemetall weiter verbilligen sollten.

Uneinheitlich bei geringen Ordergrößen läuft der Handel mit Exchange Traded Commodities, kurz ETCs in den beiden Osterwochen ab.'Über nahezu alle Rohstoffklassen hinweg verbuchten wir mehr oder weniger ausgeglichene Handelsaktivitäten auf niedrigem Niveau, ' berichtet Florian Perini von Flow Traders. Wie die Helaba weiß, werden die Rohstoffmärkte durch einen starken US-Dollar, den sich wider Erwarten nur im Schritttempo erholenden Arbeitsmarkt und enttäuschende chinesische Importdaten belastet.

'Insbesondere die gesunkene Wahrscheinlichkeit einer weiteren US-Staffel des sehr lockeren Geldes wird die US-Währung zunächst auf einem stabilen Niveau halten', sagt Gabor Vogel voraus. Der Rohstoffanalyst der DZ Bank teile den Pessimismus hinsichtlich des Rückgangs der chinesischen Baugenehmigungen nicht. Dieser führe keinesfalls zwangsläufig zu einer Abkühlung der Bautätigkeit im Reich der Mitte. 'Erst wenn mehrere Monate in Folge weniger Baugenehmigungen in China erteilt werden, müssen wir uns über die Entwicklungen beispielsweise bei den Industriemetallen Gedanken machen', ist Vogel überzeugt.

Es fehlt die Richtung

Das heftige Auf und Ab des Goldpreises führt Heraeus auf die 'Taktik des Gänseblümchen-Zupfens' vonseiten der US-Zentralbank zurück. 'Mal brauchen die Märkte laut Notenbankchef Bernanke zusätzliche Liquidität, mal brauchen sie keine.' Dieser Zickzackkurs demonstriere, wie schwer sich Zentralbanken, Regierungen, aber auch die Märkte derzeit tun, die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung einzuschätzen. Veröffentlichte Konjunkturindikatoren zeigten häufig keine klare Richtung.

Gold uneinheitlich

Entsprechend beschreibt Perini den Handel mit physisch besicherten Gold-ETCs. 'Die Einen setzen auf fallende Preise, die Anderen legen sich Gold erneut ins Depot.' Insgesamt hielten sich Käufe und Verkäufe bei den meisten Gold-ETCs die Waage. Beide Seiten gespielt würden etwa bei Xetra Gold (WKN A0S9GB), beim ETFS Physical Gold (WKN A0N62G), beim ETFS Physical Swiss Gold Securities (WKN A1DCTL), beim db Physical Gold ETC Securities (WKN A1E0HR) und beim db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G). Zudem gebe es gleichermaßen Zu- und Abflüsse für den auf fallende Kurse setzenden ETFS Short Gold (WKN A0V9X0).

Indische Goldnachfrage rückläufig

'Ohne die erhoffte Geldspritze erwartet der Markt Mittelabflüsse aus Goldinvestitionen', vermutet Vogel und korrigiert seine bisherige Jahresendprognose für Gold auf 1.850 US-Dollar pro Feinunze. Neben der starken US-Währung drosselten Importzölle auf Gold die Schmucknachfrage in Indien, des immerhin weltweit größten Goldabnehmers. Auch die türkische Regierung will Heraeus zufolge am Gold mitverdienen. Es existierten Pläne, nach denen Anleger ihr Gold bei den Banken auf ein spezielles Goldkonto einzahlen sollen. 'Die Regierung will damit die Kapitalbasis der Banken stärken, damit diese mehr Kredite an die Wirtschaft vergeben können.'

Drum prüfe, wer sich bindet

In diesem Zusammenhang wirft Jürgen Büttner von Rohstoff-Trader die Frage auf, wie sich die immer häufiger erlassenen Gesetze auswirken, die rohstoffreichen Staaten mehr Zugriff auf die Gewinne aus den Schätzen der Erde sicherten. Gleich 25 Länder liste die Beratungsgesellschaft Ernst & Young in einer Studie zum Thema Nationalismus im Rohstoffsektor auf. 'Zu den jüngsten Beispielen gehört die indonesische Exportsteuer von 25 Prozent auf Kohle und Basismetalle, die 2013 gar auf 50 Prozent angehoben werden soll.' Aus Anlegersicht führten insbesondere die steigende Anzahl an willkürlichen Eingriffen zu veränderten Investitionsberechnungen. Deshalb gelte es, Länderrisiken vor einer Investition noch genauer unter die Lupe zu nehmen.

Kein klarer Trend auch bei Silber

Auch der Handel mit Silber-ETCs lasse keine Tendenz erkennen. Perini spricht von gleichermaßen Zu- wie Abflüssen beispielsweise im ETFS Physical Silber (WKN A0N62F). Dabei rechnet Vogel aufgrund einer stärkeren konjunkturellen Erholung mit steigenden Preisen des Edel wie Industriemetalls. 'Bis zum Jahresende kann die Feinunze Silber die Marke von 40 US-Dollar erreichen', meint der Rohstoffanalyst.

Anleger trennen sich von Öl-ETCs

Am gestrigen Dienstag hat Rohöl deutlich verbilligt, wie Eugen Weinberg von der Commerzbank beobachtet. Eine steigende Risikoaversion bei Anlegern sowie ein Überangebot bei Rohöl macht er dafür mitverantworltich. 'Der Preis für die Nordseesorte Brent hat in diesem Zuge den größten prozentualen Tagesverlust seit Mitte Dezember auf unter 120 US-Dollar pro Fass erfahren.' Die US-Energiebehörde EIA habe ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr um 150 Tausend Barrel pro Tag nach unten revidiert. 'Sie erwartet nur noch einen Anstieg um 890 Tausend Barrel pro Tag', berichtet Eugen Weinberg, der in der Schätzung eine Annäherung an die Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA und OPEC ausmacht.

Im Handel mit Öl-ETCs registriert Perini einen Abgabedruck seit Wochenbeginn. 'Anleger sind sich darüber einig, wo die Reise bei Öl hingeht.' Abgestoßen worden sind Flow Traders zufolge beispielsweise der ETFS Crude Oil (WKN A0KRJX) und der ETFS WTI 2mth (WKN A0KRKN).

Handel mit Kupfer ausgeglichen

Die derzeitige Nachfrage nach Basismetallen bezeichnet Vogel als recht hoch. Die Erholung der Volkswirtschaften mache sich bemerkbar. Dieser Nachfrageschub spiegelt sich laut Perini im Handel nicht wider. 'Auch bei den Industriemetallen gibt es zu gleichen Teilen Käufer und Verkäufer,' bemerkt der Händler und nennt beispielhaft die Umsätze auf beiden Seiten im ETFS Industrial Metals (WKN A0KARKG) sowie im gehebelten DB Industrial Metals Booster (WKN A1ED2H). Zu- und Abflüsse gebe es zudem im ETFS Copper (WKN A0KRJU) und im marktbreiten ETFS All Commodities (WKN A0KRKC). Hingegen spricht Perini beim breit aufgestellten Lyxor ETF Commodities (WKN A0JC8F) von Abgabedruck.

© 11. April 2012/Iris Merker

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(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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