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Börse Frankfurt-News: Rohstoffe: Gold auf Vierwochenhoch

Veröffentlicht am 06.06.2012, 15:22
Aktualisiert 06.06.2012, 15:24
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 6. Juni 2012. Die Preise fast aller Rohstoffe waren in vergangenen Wochen abermals unter Druck. Nur bei Gold zeichnet sich eine Wende ab. Das Edelmetall hat als Fluchtwährung offenbar doch noch nicht ausgedient.

Es war kein guter Monat für ETC-Anleger: Laut Ole Hansen von der Saxo Bank verzeichneten Rohstoffe im Mai die heftigsten monatlichen Rückschlage seit 2008. Das sei vor allem auf die Ölpreisentwicklung zurückzuführen. 'Während der breit aufgestellte Dow-Jones UBS Rohstoffindex um mehr als 9 Prozent an Wert verloren hat, ist der energielastige S&P GSCI um 13 Prozent nach unten gerutscht.'

'Die europäische Schuldenkrise, aber auch das schrumpfende Wirtschaftswachstum in China und den USA haben den Rohstoffhandel eingeholt', kommentiert Florian Perini von Flow Traders. Die meisten ETCs standen daher auf den Verkaufslisten der Anleger - mit Ausnahme von Gold-Produkten.

Comeback von Gold

Auf Monatssicht verzeichnet der Goldpreis zwar ebenfalls Verluste, Mitte Mai setzte allerdings eine Gegenbewegung ein. Der Abgesang auf Gold als Fluchtwährung und sicherer Hafen wurde leiser, das Edelmetall mauserte sich wieder zum Favoriten der Anleger. Aktuell liegt der Preis für eine Feinunze bei 1.635 US-Dollar nach 1.527 US-Dollar Mitte Mai. Bis zum Jahreshoch bei 1.791 US-Dollar ist es allerdings noch weit hin.

'Die Mittelzuflüsse in Gold-ETCs halten an, fielen mit gut 56 Millionen US-Dollar aber nicht mehr ganz so deutlich aus wie in der Vorwoche', berichtet Nigel Longley von ETF Securities für die vergangene Woche. Perini meldet allerdings Zu- und Abflüsse in Gold-ETCs, etwa im db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G), im ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und in Xetra Gold (WKN A0S9GB).

Seitwärtstrend erwartet

Für Heinrich Peters von der Helaba ist der Grund für den jüngsten Goldpreisanstieg die Hoffnung auf neue geldpolitische Maßnahmen. 'Anleger setzen auf QE3, also eine weitere geldpolitische Lockerung in den USA.' Der Rohstoffanalyst ist da aber eher skeptisch: 'Die kritische Masse ist noch nicht erreicht.' Er rechnet daher mit einer gewissen Ernüchterung.

Ohnehin ist er davon überzeugt, dass in Zukunft eher Deflation als Inflation droht - eine Tendenz, die dem Goldpreis nicht zugute kommen sollte. Außerdem werde die Eurokrise wohl überwunden werden können, nach einem Höhepunkt durch die Wahlen in Griechenland. 'Wir erwarten daher keinen Durchmarsch in Richtung 2.000 US-Dollar je Feinunze, vielmehr wird es eine Seitwärtsbewegung zwischen 1.550 und 1.700 US-Dollar geben.'

Zurück auf Los für Platin

Ziemlich typisch für Rohstoffe generell ist die Entwicklung des Platinpreises in diesem Jahr. Dem Höhenflug in den ersten Monaten folgte ein tiefer Fall. 'Die Fundamentaldaten für das Edelmetall sehen aber gut aus', meint Ole Hansen. Lieferengpässe stünden einer weiterhin regen Automobilnachfrage gegenüber. Der ETFS Physical Platinum (WKN A0N62D) liegt seit Jahresanfang noch im Plus.

Raus aus Silber

Auch der Silberpreis steigt im Moment wegen der in die Notenbanken gesetzten Erwartungen. Seit Jahresanfang sind hier - anders als bei Gold-ETCs - aber netto mehr Verkäufe als Käufe zu verzeichnen, wie ETF Securities feststellt

Preiskonstanz für Industriemetalle

Für lange verschmähte Kupfer-ETCs (WKN A0KRJU, A1K3AZ) finden sich Longley zufolge derzeit durchaus Interessenten. 'Nachdem sich Investoren in letzter Zeit bei Kupfer eher zurückhaltend zeigten, nutzten sie in der vergangenen Woche den niedrigsten Preis seit Dezember und steckten wieder 11,5 Millionen US-Dollar in die Produkte.' Eine Rolle gespielt hätten neben den günstigen Einstiegspreisen auch Versorgungsprobleme in Chile und erwartete konjunkturelle Maßnahmen der chinesischen Regierung. Laut Flow Traders dominierten hingegen weiter die Abflüsse.

Peters prognostiziert für Industriemetalle eine relativ stabile Seitwärtsbewegung. Die Hoffnungen auf geld- oder fiskalpolitischen Maßnahmen Chinas teilt er nämlich nicht. 'Die Arbeitsmarktsituation in China ist zu entspannt. Daher wird es eher ein Drehen an kleinen Schrauben geben.'

Brent zeitweise unter 100 US-Dollar

Des einen Freud ist des anderen Leid: Während Autofahrer angesichts sinkender Benzinpreise derzeit frohlocken, werden Anleger von Öl-ETCs wohl wenig Freude an ihren Investments haben. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent gab seit Erreichen des Jahreshochs bei 127 US-Dollar Anfang März heftig nach und rutschte zuletzt sogar unter die 100 US-Dollar-Marke, heute liegt er wieder knapp darüber. 'Laut Monatsbericht der Opec vom Mai werden derzeit rund 1,6 Millionen Barrel pro Tag mehr befördert als benötigt', bemerkt die Commerzbank.

Wegfall der Krisenprämie

'Die geopolitische Prämie von rund 20 bis 30 US-Dollar wurde abgebaut', erläutert Peters. Eine größere Krise am persischen Golf werde es wohl nicht geben. 'Generell ist von Angebotsseite mit keinen bösen Überraschungen zu rechnen.' Gleichzeitig lasse die Nachfrage durch die schwächeren Wachstumsaussichten zu wünschen übrig. Von einem freien Fall nach unten geht Peters allerdings nicht aus. 'Ein Boden sollte bald erreicht sein. Denn zu einer Depression wie 2008/2009 wird es nicht kommen.' Der Brent-Preis werde sich daher in einem Band zwischen 95 und 105 US-Dollar bewegen, der WTI-Preis zwischen 80 und 95.

Im Moment trennen sich Anleger durch die Bank von ihren Öl-ETCs, wie Flow Traders meldet: Verkauft werden etwa der ETFS WTI Crude Oil (WKN A0KRJX), der ETFS Brent (WKN A0KRKM) und der db Brent Crude Oil Booster (WKN A1KYN5). Auch im ETFS Natural Gas (WKN A9KRJ3) überwiegen Perini zufolge Abflüsse.

Auch ETF-Anleger machen Kasse

Breit aufgestellten Rohstoff-ETFs zeigen Anleger ebenfalls die kalte Schulter, wie Flow Traders außerdem berichtet. Abgestoßen würden etwa der Lyxor Commodities Thomson Reuters/Jefferies CRB Total Return (WKN A0JC8F), der iShares DJ-UBS Commodity Swap (WKN A0H072) und der EasyETF S&P GSCI Capped (WKN A0EAZC).

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6. Juni 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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