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Börse Frankfurt-News: Stabile Seitenlage (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 16.07.2012, 11:35
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. Juli 2012 Während die Lage in Europa weiter angespannt bleibt, richten sich die Blicke an den Finanzmärkten einmal mehr auf die Notenbanken und insbesondere auf Fed-Chef Ben Bernanke, der vor dem US-Kongress Hinweise auf weitere geldpolitische Lockerungen geben könnte. Analysten rechnen zum Wochenauftakt mit einer Seitwärtsbewegung am Aktienmarkt.

Das Hoffen auf die rettende Hand der Notenbanken geht in eine neue Runde. Nachdem in den vergangenen beiden Wochen die EZB und die Bank of Japan mit ihren Zinsentscheidungen im Fokus der Anleger standen, richten sich die Blicke nun wieder auf die US-Notenbank, wenn sich Gouverneur Ben Bernanke am Dienstag und Mittwoch vor den beiden Häusern des US-Kongresses zur wirtschaftlichen Lage der Nation äußert. An den Aktienmärkten dürfte es aus Sicht von Analysten erst einmal seitwärts gehen, da sich die geldpolitischen Hoffnungen und die politischen Sorgen neutralisierten.

Der deutsche Leitindex DAX startet am Montagvormittag mit 0,2 ProzentPlus und 6.560 Punkte nahezu unverändert in die neue Woche, während der Euro Stoxx 50 ebenso leicht im Minus liegt bei 2.252 Punkten.

'In der Vergangenheit nutzte Bernanke die Rechtfertigung vor dem Kongress häufig, um Hinweise zur künftigen Marschrichtung der Geldpolitik zu geben', erläutern die Analysten der HSBC. So betonte Bernanke im vergangenen Jahr, dass die schwache Konjunktur einer weiteren geldpolitischen Lockerung bedarf. In den Folgemonaten verlängerte die Fed dann den Zeitraum, in dem der Leitzins auf dem historischen Tief von 0,25 Prozent gehalten werden soll und startete zudem ihr Anleihetauschprogramm 'Operation Twist'. Ein Hinweis darauf, ob die Fed im weiteren Jahresverlauf ein weiteres Anleihekauf-Programm - so genannte quantitative Lockerungen - plane könnte aus Sicht der HSBC fallen. Wie aus dem jüngsten Protokoll der Notenbank-Sitzung Ende Juni hervorging, waren sich die Währungshüter in diesem Punkt zuletzt noch uneinig.

Patt der Einflüsse

Robert Halver von der Baader Bank rechnet mit einem weiteren Einschreiten der Federal Reserve: 'Die Fed kann nicht zögern, Konjunkturstützung zu betreiben, sollte insbesondere die US-Arbeitsmarkterholung weiter abebben. Nichts fürchtet der Teufel mehr als Weihwasser, nichts fürchtet ein Notenbankchef mehr als deflationäre Tendenzen, die, wenn erst einmal zugelassen - siehe Japan - kaum mehr zu stoppen sind.'

An den Aktienmärkten stehen sich aus Sicht von Halver damit die politische Krise der Eurozone und eine historisch bislang einmalig freizügige, weltweite Geldpolitik gegenüber. 'Die Aktienmärkte scheinen diese Faktoren insgesamt ausgeglichen zu bewerten, ähnlich wie bei einer stabilen Seitenlage. Das legt auch die Betrachtung der Volatilität des DAX nahe. Diese ist aktuell deutlich niedriger als zur Hochphase der Krise in EuropaEnde September 2011, obwohl der ifo-Geschäftsklimaindex heute auf deutlich schwächerem Niveau verläuft', erklärt der Kapitalmarktanalyst. Der Ausschlag der Waage in die eine oder andere Börsenrichtung liege in der Macht der Euro-Politik.

Euro-Politik ist das Zünglein an der Waage

An den Aktienmärkten stehen sich aus Sicht von Halver damit die politische Krise der Eurozone und eine historisch bislang einmalig freizügige, weltweite Geldpolitik gegenüber. 'Die Aktienmärkte scheinen diese Faktoren insgesamt ausgeglichen zu bewerten, ähnlich wie bei einer stabilen Seitenlage. Das legt auch die Betrachtung der Volatilität des DAX nahe. Diese ist aktuell deutlich niedriger als zur Hochphase der Krise in EuropaEnde September 2011, obwohl der ifo-Geschäftsklimaindex heute auf deutlich schwächerem Niveau verläuft', erklärt der Kapitalmarktanalyst. Der Ausschlag der Waage in die eine oder andere Börsenrichtung liege in der Macht der Euro-Politik.

Nach Einschätzung der Helaba verhindern derzeit die mittlerweile sehr niedrigen Markterwartungen - zumindest vorerst - weitere Verwerfungen an den Märkten: 'Obwohl die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen der Euro-Problemländer auf erhöhtem Niveau verharrten und auch der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter unter Druck blieb, hat sich die implizite Aktienmarktvolatilität zurückgebildet. Offenbar haben Aktienmarktteilnehmer ihre Wachstumserwartungen bereits hinreichend stark zurückgeschraubt. Nun warten sie auf neue Impulse', schätzt Markus Reinwald die Lage ein.

Die angelaufene Berichtssaison tritt angesichts der Schuldenkrise wie auch schon in den vergangenen Quartalen etwas in den Hintergrund. Aus Sicht der LBBW ist der eingetrübten Konjunkturaussicht von dieser Seite aber ohnehin wenig Anregung zu erwarten: 'Nachlassende Gewinndynamik oder sogar fallende Gewinne dürften das Gesamtbild prägen', erwartet die Landesbank.

Kaum verändertes Chartbild

Das Chartbild des DAX hat sich nach Ansicht des technischen Analysten der Helaba, Christian Schmidt, zuletzt kaum verändert: 'Die seit geraumer Zeit etablierte Handelsrange mit Begrenzungen bei 6.350 Zählern auf der Unter- und 6.497 Punkten auf der Oberseite ist weiterhin intakt.' Obwohl sich die trendfolgenden Indikatoren im 'Long-Modus' befänden, seien die Indikatoren jedoch mehrheitlich negativ zu werten. 'Vor allem die Oszillatoren weisen negative Divergenzen auf. Zudem fiel das Volumen bei steigenden Kursen unterdurchschnittlich aus. Eine deutlich ausgeprägte Kursbewegung ist aber erst mit dem Ausbruch aus der genannten Range zu erwarten.'

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Von Konjunkturseite stehen in den kommenden Tagen die Inflationsdaten aus Europa und den USA zur Veröffentlichung an. Daneben kommen aus den USA unter anderem frische Daten vom Häusermarkt und der Konjunkturbericht der Federal Reserve.

Montag, 16. Juli

11.00 Uhr. EU: Verbraucherpreise Juni. Die HSBC erwartet im Einklang mit dem Konsens einen Anstieg der Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr von 2,4 Prozent.

14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsätze. Nach dem Rückgang im Mai rechnet die DekaBank für Juni wieder mit einem leichten Anstieg. Mit einem kräftigen privaten Konsum sei jedoch erst zu rechnen, wenn sich die Lage am Arbeitsmarktdeutlich bessere.

Dienstag, 17. Juli

11.00 Uhr. Deutschland: ZEW Konjunkturerwartungen und Lagebeurteilung Juli. Nach einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht in den USA, einer konjunkturschädlichen Verschärfung des Sparkurses in der Euro-Peripherie, der Herabstufung der italienischen Bonität und dem zuletzt enttäuschenden chinesischen Wirtschaftswachstum würde ein Ru?ckgang der ZEW-Konjunkturerwartungen nicht verwundern, meint die DekaBank.

14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise Juni. Die Deka erwartet ein Plus von 1,7 Prozent, verglichen mit dem Vorjahresmonat.

15.00 Uhr. USA: Industrieproduktion Juni. Nach Einschätzung der HSBC dürfte der Ausschuss der US-Industrie um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Der Konsens rechnet mit einem Plus von 0,4 Prozent.

17.00 Uhr. USA: Bernanke-Rede vor dem US-Kongress.

20.00 Uhr. USA: Fed-Konjunkturbericht (Beige Book). Die HSBC rechnet damit, dass die Fed der heimischen Wirtschaft lediglich noch ein moderates Wachstum konstatieren wird.

Mittwoch, 18. Juli

14.30 Uhr. USA: Baubeginne/Baugenehmigungen Juni. Laut HSBC sollten die Baubeginne gegenüber Mai um fast 4 Prozent zugelegt haben. Für die Baugenehmigungen veranschlagt die Bank indes einen Rückgang um 3,7 Prozent.

Donnerstag, 19. Juli

11.00 Uhr. USA: Bestehende Häuserverkäufe Juni. Die Volkswirte der HSBC erwarten einen Anstieg um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und liegen damit unter dem Konsens von plus 2 Prozent.

Freitag, 20. Juli

EU: Sondertreffen der EU-Finanzminister. Die Finanzminister beraten über die Details zu dem bis zu 100 Milliarden schweren Hilfsprogramm für Spanien.

Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf boerse-frankfurt.de/termine. Möchten Sie den Wochenausblick kostenlos per E-Mail erhalten, dann melden Sie sich an auf boerse-frankfurt.de/newsletter.

© 16. Juli 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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