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Börse Frankfurt-News: Steigendes Vertrauen (Devisen)

Veröffentlicht am 02.05.2012, 16:05
Aktualisiert 02.05.2012, 16:08
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. Mai 2012. Dem Euro können die Unwägbarkeiten der politischen Umbrüche bisher wenig anhaben. Bis zum Sommer rechnen Devisenanalysten mit einem festeren Kurs.

Die wiederentfachten Sorgen hinsichtlich der Euro-Schuldenkrise wirken sich nach Auffassung vieler Währungsanalysten kaum auf den Euro aus. Der kann sich etwa gegen den US-Dollar erstaunlich gut behaupten. Hingegen habe die Schweizer Notenbank weiterhin Mühe, sich gegen Frankenkäufe internationaler Investoren zu wehren. 'Die Nähe zur Marke von 1,20 Schweizer Franken deutet auf kontinuierliche Intervention und vermutlich immer größere Währungsreserven der Schweizer', beobachtet Sebastian Wanke von der DekaBank.

Im Euroraum selbst ermutigt indes laut Schnellschätzung im April die rückläufige Inflationsrate von 2,7 auf 2,6 Prozent, wie die HSBC Trinkaus & Burkhardt berichtet. Höhere Konsumentenpreise etwa in Italien und Spanien erschwerten aber einen Rückgang der Teuerungsrate unter die angestrebten 2 Prozent, solange sich die Ölpreise nicht deutlich nach unten bewegten.

Seitwärts für den Euro

Für die Gemeinschaftswährung sagt Folker Hellmeyer kurzfristig eine Seitwärtsbewegung und mittelfristig eine Stärkung gegenüber den alternativen Währungen während der Krise voraus. 'Noch bremst das politische Umfeld im Euroraum', meint der Devisenspezialist der Bremer Landesbank. Nach den anstehenden Neuwahlen in Griechenland, der Präsidentenwahl in Frankreich und der Bildung einer neuen Regierung in den Niederlanden würden die Wogen rund um das Thema Euroschuldenkrise aber wieder geglättet. 'Dann bekommt der Euro erneut Aufwind.' Hellmeyer prognostiziert einen Kurs von 1,35 US-Dollar bis Mitte des Jahres.

Ratloser IWF

Einer Quadratur des Kreises glichen die Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Lösung der Staatsschuldenproblematik im Euroraum, wie die HSH Nordbank anmerkt. Die IWF-Volkswirte wollten die Überschuldung zwar durch zusätzliche Einschnitte bei den Staatsausgaben bekämpfen. Damit die Konjunktur nicht abgewürgt werde und den Schuldenabbau nicht erschwere, solle diese Ausgabenreduktion in Verbindung mit einer Erhöhung der Einnahmen zunächst lediglich glaubwürdig kommuniziert werden, ohne dass die betroffenen Staaten diesen Weg heute schon beschreiten würden.

Notenbank bremst Höhenflug für Australischen Dollar

Dem Australischen Dollar setzte die Senkung der australischen Leitzinsen von 4,25 auf 3,75 Prozent gegenüber dem Euro und anderen Währungen merklich zu. 'Mit diesem größten Zinsschritt seit drei Jahren stemmt sich die australische Notenbank gegen eine zu starke Heimatwährung', begründet Wanke den aus seiner Sicht längst überfälligen Schritt. Das ressourcenreiche Land mit dem hohen Lebensstandard, einer niedrigen Arbeitslosigkeit, überschaubaren Staatsschulden und einer stabilen Inflationsrate, die unter Kontrolle sei, sorge sich um stolze Hauspreise und einen steigenden Schuldenstand privater Verbraucher. Auch entwickelten sich Investitionen im Rohstoffsektor beinahe blasenartig.

Anleger schielen aufs Britische Pfund

Bemerkenswert fest präsentiere sich das Britische Pfund gegenüber dem Euro. Wanke erkennt den Grund im Verhalten der Bank of England (BoE). Trotz hartnäckigem Verharren der britischen Inflationsrate über der Marke von 3,5 Prozent deute alles auf unveränderte geldpolitische Rahmenbedingungen für die kommenden Monate. 'Zur Überraschung vieler hat laut BoE-Sitzungsprotokoll eine bislang 'notorische Taube' nun nicht mehr für eine erwartete Aufstockung der Wertpapierkäufe gestimmt.' Grund für das geänderte Votum sei die dynamischere Wirtschaftsentwicklung in England, die eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu diesem Zeitpunkt überflüssig mache.

Über diese positive Konjunkturdynamik im britischen Königsreich kann sich Folker Hellmeyer nur wundern. Einem Land wie Großbritannien mit schwacher Industrieproduktion bescheinige das Forschungsinstitut Markit einen Einkaufsmanagerindex im expansiven Bereich von derzeit 50,05 Punkten. Das starke Industrieland Deutschland hingegen erreiche mit 46,2 Punkten den schwächsten Wert seit 2009. 'Diese Daten, für die mehr als 7.000 Unternehmen befragt wurden, stehen im krassen Gegensatz beispielsweise zum ifo-Geschäftsklimaindex.' Demnach hätten sich die Erwartungen in der deutschen Wirtschaft, insbesondere aufgrund der florierenden Industrie, im April nochmals verbessert. Auch dem deutschen Mittelstand ginge es der jüngsten Kreditreform-Erhebung zufolge ausgesprochen gut. 'In diesem Klima von einer Rezession zu sprechen ist abwegig', meint Hellmeyer, der den Euro noch in diesem Sommer bei rund 0,83 Britische Pfund vermutet

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© 2. Mai 2012/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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