😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Tendentiell teurer (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 29.08.2012, 14:32
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 29. August 2012. Eine gestiegene Risikobereitschaft der Investoren und zahlreiche Sonderfaktoren haben die Rohstoffpreise in den vergangenen Wochen nach oben getrieben. Während das Verteuerungspotenzial des Öls aus Sicht von Analysten nun ausgereizt sein dürfte, könnte der Goldpreis weiter steigen.

Angebotsverknappung, Tropensturm, Dürre, Zinsspekulation - an Gründen für anziehende Rohstoffpreise mangelte es in den vergangenen Wochen nicht. Sowohl Öl als auch Edelmetall- und Getreide wurden deutlich teurer. Nach Einschätzung von Analysten könnte die Rallye aber bald zu Ende sein - zumindest für das Öl.

'Dass die OPEC die Produktion in den vergangenen Monaten gedrosselt hat, stützt die Preise', erklärt Gabor Vogel von der DZ Bank. Allerdings sei auch eine geopolitische Prämie zurück im Markt, wegen der politischen Spannungen zwischen Israel und Syrien, aber auch wegen des Tropensturms 'Isaac', der aktuell auf die US-Golfküste zusteuert.

'Die Prämie ist aber bereits sehr ausgeprägt und es ist die Frage, wie lange dieser Faktor im Markt bleibt. Insgesamt scheint Öl aktuell fair bewertet', meint Vogel. Auch nach Einschätzung von Heinrich Peters, Analyst bei der Helaba, ist in den aktuellen Preisen bereits eine recht hohe Risikoprämie enthalten, so dass im Herbst mit einer Preisberuhigung zu rechnen sein dürfte.

Laut Florian Perini von Flow Traders hielten sich Käufe und Verkäufe bei den umsatzstärksten ETCs des Ölsegments (WKNs A0KRJX, A0KRKM) zuletzt weitestgehend die Waage.

Gold im Aufwärtstrend

Ganz anders sieht es hingegen bei den Edelmetallen aus. Sowohl bei Gold-, als auch bei Silber- und Platin-ETFs beobachtet Perini überwiegend Käufe. Zu den umsatzstärksten Produkten zählten nach Auskunft des Händlers unter anderem der db Physical Gold Euro Hedged ETC (WKN A1EK0G), der ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) oder der ETFS Physical Silver (WKN A0N62F).

'Nachdem sich in der vergangenen Woche die Anzeichen gemehrt haben, dass die EZB ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Schuldenkrise in der Eurozone intensiviert, stecken Anleger wieder mehr Mittel in Gold. So sind über 120 Millionen US-Dollar in physisch hinterlegte Gold-ETCs geflossen', erklärt Bernhard Weger von ETF Securities. Der Preis für das Edelmetall hat unterdessen mit 1.675 US-Dollar pro Feinunze den höchsten Stand seit vier Monaten erreicht.

Und es könnte noch weiter aufwärts gehen. 'Die Erwartungen an eine dritte Runde quantitativer Lockerungen in den USA sind hoch, zumal es für die amtierende Regierung von hohem Interesse ist, im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen die Wirtschaft anzukurbeln', meint Vogel. Auch in der Eurozone gebe es angesichts der Aussagen zu möglichen Anleihekäufen durch die EZB zunehmend Hinweise auf steigende Liquidität. 'Aber nicht nur die Investoren, sondern auch die Zentralbanken kaufen intensiv Gold, um ihr Dollar-Risiko zu reduzieren', erklärt Vogel.

Auch technisch sieht der Goldpreis stabil aus

Nicht nur fundamental, sondern auch aus technischer Sicht deutet sich nach Einschätzung von Christoph Geyer von der Commerzbank eine weitere Steigerung des Goldpreises an. 'Das Gold hat ein Dreieck gebildet, das im Herbst 2011 begonnen wurde. Dieses Dreieck könnte sich zu einer trendbestätigenden Formation entwickeln, obwohl es sich um ein fallendes Dreieck handelt. Sollte der Ausbruch nach oben gelingen, sind schnell deutlich höhere Notierungen zu erwarten', prognostiziert der Techniker. Der MACD-Indikator habe ein Kaufsignal generiert, der Stochastik-Indikator stehe allerdings vor einem Verkaufssignal. 'Somit ist ein Ausbruch nach oben noch nicht sicher. Die Formation im laufenden Trend deutet aber darauf hin', meint Geyer und ergänzt, dass auch die zyklische Phase auf einen Ausbruch im Herbst schließen lasse.

Basismetalle könnten teurer werden

Potenzial für Preissteigerungen besteht aus Sicht von Peters auch bei den konjunkturabhängingen Industrierohstoffen. 'Basismetalle sind bis zuletzt günstiger geworden', erklärt der Analyst, rechnet aber mit einer baldigen Wachstumserholung in Asien und der damit einhergehenden höheren Nachfrage. 'Zwar haben zuletzt auch der Kern Europas sowie China und Japan etwas geschwächelt. Bei schneller Überwindung dieser Delle im verarbeitenden Gewerbe und einem Abbau der in den Sommermonaten mitunter deutlich gestiegenen Lager müsste bald eine leichter Preisanstieg bei Industrierohstoffen möglich sein.'

'Anleger interessierten sich in der vergangenen Woche wieder verstärkt für Industriemetalle und bauten ihre Positionen in Zinn und Kupfer, aber auch in Silber aus. Insbesondere der ETFS Tin verbuchte mit knapp 17 Millionen US-Dollar einen neuen Rekordzufluss', berichtet Wenger und spekuliert, dass Investoren offenbar noch rechtzeitig einsteigen wollten, bevor der Zinnpreis weiter anzieht. 'Denn ein Großteil der Zinnschmelzen in Indonesien, dem weltweit größten Exporteur, wurde geschlossen. Gleichzeitig steigt aber die Zinnnachfrage in China rasant an. Ein Ende des Kursanstiegs ist daher aktuell nicht absehbar.'

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

© 29. August 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.